Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
herum zu einem sehr jungen, sehr nervös aussehenden Captain. » Cotter?«
Zögernd trat der Captain einen Schritt vor. » Captain Kelvin Cotter, Sir, Leiter der Abteilung Luftverkehrsmanagement. Wir haben erst kürzlich von einer geplanter Operation der Iraker erfahren, für die sie um Unterstützung ersucht haben, Sir. Sie werden in einem Dorf nördlich von Zakhu einen Angriff gegen eine vermutete Einrichtung der Kurden für die Herstellung von Bomben sowie für unterirdische Schmuggeltätigkeiten fliegen. Angeblich handelt es sich um einen recht großen unterirdischen Tunnelkomplex, der mehrere Dörfer miteinander verbindet und unter der Grenze hindurchführt. Man hat uns um kontinuierliche Unterstützung bei der Überwachung gebeten: Einen speziell dafür vorgesehenen Global Hawk, Reapers, Predators, Strykers, das ganze Programm, dazu die Luftnah- und Artillerieunterstützung von Air Force, Marine und Army. Das gesamte Spektrum ist abgedeckt. Wir… verzeihen Sie, Sir, aber wir wissen einfach nicht, wie Ihre Sensoren mit allen anderen zusammenspielen werden.«
» Dann ziehen Sie alle anderen Drohnen ab und lassen Sie uns die Unterstützung übernehmen«, sagte Jon Masters.
» Wie bitte?«, donnerte Wilhelm.
» Ich sagte, verschwenden Sie nicht den ganzen Treibstoff, die ganze Flugzeit, für all diese Drohnen, und lassen Sie uns die Überwachung übernehmen«, wiederholte Jon. » Wir verfügen über eine dreifach bessere Auflösung als der Global Hawk, eine fünfmal bessere Auflösung bei den elektro-optischen Sensoren, und wir können für die Jungs von der Bodenkampfunterstützung eine bessere und schnellere Führung aus der Luft bieten. Wir können die Kommunikationsübermittlung übernehmen, als lokaler Netzwerkrouter für eintausend Terminals im gesamten Einsatzgebiet auftreten…«
» Eintausend Terminals?«, kam ein Zwischenruf.
» Mit mehr als der dreifachen Geschwindigkeit von Link 16– die allerdings nicht allzu schwer zu überbieten ist«, sagte Jon. » Hören Sie, ich sage Ihnen das nur ungern, aber Sie haben hier praktisch von Anfang an Material der vorangegangenen Generation benutzt. Block Ten Global Hawks? Einige von Ihnen waren vermutlich noch gar nicht beim Militär, als man begann, diese Dinosaurier einzusetzen. Predators? Sie verwenden noch immer Restlichtmonitore? Wer benutzt denn so was heutzutage noch? Fred Feuerstein?«
» Und wie beabsichtigen Sie, alle diese unterschiedlichen Flugzeuge sowohl in Ihr Kommunikationsnetzwerk als auch in das des Tanks einzubinden… bis heute Abend?«, wollte Wilhelm wissen. » Ein neues System zu verlinken und zu überprüfen dauert Tage.«
» Ich sagte es bereits, Colonel, Sie bedienen sich einer veralteten Technik. Mit Material, das vor zehn oder mehr Jahren entwickelt wurde, dauert es natürlich so lange«, erwiderte Jon. » Heutzutage geht das in der zivilisierten Welt alles nach dem Motto ›plug and play‹. Sie setzen Ihre Flugzeuge einfach unter Strom, bringen Sie in Reichweite unseres Flugzeugs, schalten die Ausrüstung ein– und fertig. Das können wir am Boden tun oder, falls sich die Flugzeuge nicht am selben Standort befinden, auch während des Fluges.«
» Tut mir leid, Leute, aber das muss ich erst sehen, ehe ich es glaube«, sagte Wilhelm. Er wandte sich zu einem anderen Offizier um. » Harrison? Haben Sie eine Ahnung, wovon die hier reden?«
Eine attraktive Rothaarige trat vor und schob sich an dem sich fluchtartig zurückziehenden Cotter vorbei. » Allerdings, Colonel, ich habe von Breitbandvernetzung in Echtzeit, von ferngesteuerten Flugzeugen und ihren Sensoren gelesen, es aber noch nie mit eigenen Augen gesehen.« Sie sah hinüber zu Patrick, stieg dann kurzerhand vom Podium herab und reichte ihm ihre Hand. » Margaret Harrison, Sir, ehemals Stabsoffizierin der Air Force des Dritten Geschwaders für Spezialeinsätze. Jetzt leite ich als private Auftragnehmerin die Drohnen-Einsätze hier in Nahla. Ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Sir, wirklich sehr erfreut. Ihretwegen bin ich zur Air Force gegangen, Sir. Sie sind ein wahrer…«
» Lassen Sie den Mann in Ruhe und sehen wir zu, dass wir diese verdammte Einsatzbesprechung zum Abschluss bringen, Harrison«, fiel Wilhelm ihr ins Wort. Das Lächeln der Frau erlosch, und sie beeilte sich, auf ihren Platz auf dem Podium zurückzukehren. » General, ich werde diesen Einsatz nicht dadurch gefährden, dass ich eine unbekannte und nicht erprobte Technik einsetze.«
»
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