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Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Titel: Außer Kontrolle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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President.« Gardner erhob sich und begann, auf und ab zu gehen. » Ich weiß, ich hatte davon gesprochen, unsere Truppen im Irak innerhalb von sechzehn Monaten zu reduzieren, allerdings hat es länger gedauert als gedacht. Dieser Zwischenfall hebt noch einmal in aller Deutlichkeit hervor, welche Gefahren unsere Soldaten dort draußen tagtäglich zu bewältigen haben, und das auch ohne unmittelbaren Feindkontakt. Es wird Zeit, die Truppenreduzierung zu beschleunigen und ein größeres Kontingent abzuziehen. Irgendwelche Vorschläge dazu?«
    » Das amerikanische Volk wird Ihnen da sicher zustimmen, Mister President«, sagte Außenministerin Barbeau. » Erst recht, wenn die Nachricht von dieser Katastrophe am Morgen bekannt wird.«
    » Wir haben diese Möglichkeit viele Male diskutiert, Sir«, sagte der Nationale Sicherheitsberater Carlyle. » Eine mechanisierte Infanteriebrigade in Bagdad im Zwölfmonatsturnus, ein Ausbildungsregiment im Sechsmonatsturnus, dazu landesweite gemeinsame Ausbildungsübungen mit Einheiten, die aus den Staaten für nicht mehr als ein oder zwei Monate verlegt werden. Die täglichen Sicherheits- und Aufklärungsaufgaben werden von Privatfirmen geleistet, je nach Bedarf unterstützt von Spezialeinsätzen in der Region.«
    » Klingt gut, finde ich«, meinte der Präsident. » Stirbt auch nur ein Soldat, landet die Nachricht sofort auf der Titelseite, aber es müssen wenigstens sechs Privatpartner ums Leben kommen, bis jemand Notiz davon nimmt. Lassen Sie uns also die Details ausarbeiten und sofort einen Plan entwickeln.« An seine Berater gewandt, fügte er hinzu: » Okay, beim Stabsbriefing um 0700 möchte ich eine Aktualisierung hinsichtlich dieses Angriffs. Vielen Dank, Ihnen allen.« Die Gruppe war schon auf dem Weg aus dem Oval Office, als der Präsident fragte: » Könnte ich Sie kurz in meinem Büro sprechen, Secretary Barbeau?«
    Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, mixte der Präsident der ehemaligen Senatorin aus Louisiana einen Bourbon mit Soda. Sie prosteten einander zu, dann hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen, sorgfältig darauf bedacht, nicht allzu viel Lippenstift zu hinterlassen, immerhin befand sich die First Lady oben im Wohnbereich. » Danke, dass du dich für Phoenix ausgesprochen hast, Stacy«, sagte Gardner. » Eine ausgezeichnete Wahl– dadurch kommt er zur Abwechslung mal hier raus. Er kommt einem ständig in die Quere.«
    » Da gebe ich dir recht– mitunter legt er eine deutlich zu große Neugier an den Tag«, erwiderte Barbeau. Sie schob die Unterlippe vor und machte einen Schmollmund. » Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, du hättest mich vorher zu Rate gezogen. Mir fällt ein ganzes Dutzend besser qualifizierter Leute aus unserer Partei ein, die das Team hätten leiten können.«
    » Walter hat mich darüber informiert, dass es in Washington einige Unzufriedenheit gegeben hat, weil ich ihn zu sehr in den Hintergrund drängen und seine politische Zukunft abwürgen würde«, sagte Gardner.
    » Tja, das typische Schicksal eines Vizepräsidenten.«
    » Schon richtig, aber ich brauche ihn als Kandidaten seiner Partei, wenn ich für meine zweite Amtszeit kandidiere. Ich möchte nicht, dass irgendwelche angefressenen Parteibonzen ihn ermutigen, zugunsten einer eigenen Kandidatur auszusteigen.« Gardner mixte sich einen weiteren Kaffeebecher mit puertoricanischem Rum auf Eis. » Das ist ein Auftrag von großem öffentlichem Interesse, der seine Anhänger zufriedenstellen wird. Andererseits findet er außerhalb des Landes und ohne großen Medienrummel statt. Er wird meine Ernsthaftigkeit bei der Untersuchung des Zwischenfalls demonstrieren, aber es wird nichts dabei herumkommen. Wenn also jemand Schaden dabei nimmt, dann er. Aber was noch wichtiger ist: Es ist ein Thema, das schnell aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwinden wird, da es um tote amerikanische Soldaten geht. Schick Phoenix deine Liste mit Experten. Mal sehen, ob er einen davon mitnimmt.«
    » Vielleicht«, überlegte Barbeau mit einem intriganten Funkeln in den Augen, » vergisst unser Vizepräsident ja, den Kopf einzuziehen oder seine Schussweste anzulegen, und siehe da, schon brauchen wir einen neuen Vizepräsidenten.«
    » Herrgott noch mal, Stacy, solchen Unfug solltest du nicht mal im Scherz von dir geben«, presste Gardner tonlos hervor. Nichtsdestotrotz ließ ihre Bemerkung ihn erstaunt die Brauen hochziehen. Er wartete einen Moment ab, ob sie den finsteren Gedanken mit einem Lächeln

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