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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Schmerz in Jacks Augen gesehen, als er zum letzten Mal die Ohren des schwarzen Rüden gestreichelt hatte. Tröstend hatte er seinem Schwager die Hand auf die Schulter gelegt.
    »Ich werde dir schreiben, welch gute Welpen er gezeugt hat, Jack. Er ist in besten Händen.«
    Jack wusste, dass sowohl Charles King als auch Tim Garry zu ihrem Wort stehen würden. Er wusste, dass es das Beste war, seinen beiden kostbaren alten Hunden ein leichteres Leben zu ermöglichen. Aber der Schmerz, dass diese Ära zu Ende gehen sollte, saß dennoch tief. Seine Hand kam auf dem schlanken Rücken seiner Hündin zu liegen, die zwischen ihm und Mary auf der Sitzbank des Wagens lagerte. Kelpie bettete die Schnauze in Jacks Schoß und blickte mit ihren seelenvollen braunen Augen in seine. Beinahe als wüsste sie Bescheid. Mary wiederum legte, um Jack Trost zu spenden, ihre Hand auf Jacks.

    Jack wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und schaute in den Nachthimmel über Lake Cowal West auf. Er vermisste Kelpie und Moss so sehr. Die Arbeit auf Lake Cowal war keineswegs so befriedigend, wie er gehofft hatte. Und jetzt, wo das Fieber Kälteschauer durch seinen Leib schickte, wünschte er sich nur noch einen vertrauten, gemütlichen Fleck, an dem er seine Freunde und seine Familie um sich hatte. So saß er am Trog, von Schüttelfrost und Hitzewallungen geplagt, und verzehrte sich erneut nach Marys Wärme.
    Schweren Herzens kletterte er ins Bett zurück, wohl wissend, dass er morgen nicht arbeiten konnte, weil seine Glieder zu sehr schmerzten.
    »Lieber Gott, lass mich wieder gesund werden«, murmelte er, während er sein junges Weib an sich zog und seinen Körper um ihren schlang.

Kapitel 33
    A ls Rosie am Morgen aus ihrem befremdlichen Traum erwachte, sehnte sie sich mehr denn je nach Jims Wärme. Sie setzte sich in ihrem Bett im Quartier auf und versuchte, die düsteren Vorahnungen abzuschütteln.
    Wenig später ließ sich Rosie drüben im Haupthaus vor dem Computer nieder, breitete ihre Notizen aus und ließ ihre Finger über die Tastatur fliegen, um die Geschichte von Jack Gleeson und den Anfängen der Kelpie-Rasse am Ufer des Glenelg River aufzuzeichnen. Ein mitternächtlicher Tausch von einem Pferd gegen einen Welpen in einer nebligen Nacht. Die Leidenschaft eines Mannes, die immer weiter wuchs, je kräftiger sich die Flüsse der Abstammungslinien vereinten oder teilten, bis sich eine ganze Flut exzellenter Hütehunde aus dem Western District von Victoria in Richtung Norden ergoss: in die Riverina von New South Wales und weit darüber hinaus.
    Das Läuten des Telefons riss Rosie aus ihren Gedanken.
    Wenig später erschien Margarets Kopf in der offenen Tür. »Ich wollte dich eigentlich nicht stören, aber da ist eine Nachricht für dich. Von Billy O’Rourke. Er kommt dich heute Vormittag besuchen. «
    Zum ersten Mal seit Monaten klang Margaret angespannt. Sie schaute kurz auf die Uhr. »Er wird gleich da sein. Wenn es dir nichts ausmacht, wäre es mir lieb, wenn du ihn draußen erwartest. «

    Draußen im Gehege zeigte Rosie Billy, wie jeder einzelne Hund arbeitete, indem sie ihn eine kleine Herde frisch abgestillter Lämmer treiben ließ. Sie wurde nie ungeduldig oder laut. Die Hunde warteten still, aber leicht zitternd und höchst gespannt an ihren kurzen Ketten, bis sie an der Reihe waren.
    »Jim hat dich gut ausgebildet«, sagte Billy.
    »Du meinst wohl, er hat die Hunde gut ausgebildet.«
    »Nein. Er hat dich gut ausgebildet. Es kommt vor allem auf die Führung an. Diese Tiere haben von Natur aus einen ausgeprägten Hütehundinstinkt. Aber offenbar hast du auch einen natürlichen Hirteninstinkt, sonst hättest du es auch unter Jims Anleitung nicht so schnell so weit gebracht. Manche Menschen brauchen Jahre, um so viel zu lernen, und andere bringen es nie so weit.«
    Rosie spürte, wie ihr bei Billys Lob warm ums Herz wurde, und hob die Hand. »Sitz«, befahl sie der grau-braunen Hündin namens Jess.
    »Die hier kannst du Dubbo überlassen«, meinte Billy und nickte zu Jess hin. »Sie zeigt einen ausgeprägten Instinkt für die Arbeit auf der Weide. Binde sie fest, dann arbeiten wir mit den anderen vier weiter. Ich zeige dir, was sie für die Auktion können müssen. «
    »Sollte ich mit den Gutmütigeren anfangen?« Rosie deutete auf den großen grau-braunen Rüden. »Chester ist arrogant wie sonst noch was und kann eine echte Plage sein.«
    »Du brauchst einen Hund wie ihn, wenn du was lernen willst«, widersprach Billy.

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