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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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»Fang mit ihm an, solange du noch Kraft hast. Danach sind die übrigen Welpen das reinste Kinderspiel.«
    Rosie hob ein Stück Plastikrohr auf, ließ Chester die Herde einkreisen und schwor sich gleichzeitig, ihm Paroli zu bieten, doch schon bald rannte er mitten in die Herde hinein und trieb sie auseinander.
    »Bring ihn zur Ruhe«, hörte sie Billys Mahnung.
    Rosie nahm ihren ganzen Mut zusammen. Sie hörte im Geist Jims Stimme: »Zeig Format, Mädchen!« Im nächsten Moment hatte sie sich vor Chester aufgebaut und verstellte ihm mit ihrem Körper den Weg. Sie wälzte ihn auf den Rücken, sodass er vor ihr im Staub lag.
    »Ich lasse mir das nicht bieten, Chester«, knurrte sie ihn mit zusammengebissenen Zähnen an, wobei sie ihn mit festem Klammergriff am Fang festhielt. »Du hörst jetzt auf mich.«
    Er klopfte demütig mit dem Schwanz auf den Boden und wich ihrem Blick aus, als würde er sich vor ihr schämen. Als sie ihn wieder freigab, schüttelte er sich, als wollte er den Respekt vor ihr wieder an den richtigen Fleck rücken. Von da an lenkte er die Schafe ruhig und duckte sich, als sie ihn mit einem Pfiff innehalten ließ, sofort flach auf den Boden.
    »Schon viel besser!«, lobte Billy vom Rand des Pferches her. »Und jetzt mach das Gatter auf, dann zeige ich dir, wie du ihm beibringst, auf Kommando zurückzusetzen und anzuschlagen.«
    Als sie später mit Clyde arbeitete, dem gedrungenen rotbraunen Rüden, sprang er die Schafe von hinten an. Billy hatte ihr schon bei Chester gezeigt, wie sie die Leine einsetzen musste, um den Hund zu sich zu holen.
    »Schieb, schieb, schieb«, befahl sie nochmals, und Clyde raste von neuem die Rampe hoch, die großen Pfoten auf der Schafwolle, während er gleichzeitig tief und kehlig bellte.
    Als Nächstes arbeitete Rosie mit Clydes Bruder Coil, der eher schüchtern und ruhig war.
    »Lass ihn erst einmal das erste Schaf hochschieben, und hol ihn dann sofort wieder herunter, damit er das Gefühl hat, einen Fluchtweg zu haben. Du musst darauf achten, dass er sich immer sicher fühlt«, erklärte Billy.
    Bald schob auch Coil die Schafe von hinten auf die Rampe und bellte auf Kommando.
    Als Letzte kam Sally, die Kleinste und Schwächste aus dem Wurf, in den Pferch. Sie war eine lebhafte kleine schwarz-braune Hündin mit wachen Knopfaugen. Flach zu Rosies Füßen liegend, wartete sie auf ihr Kommando. Rosie pfiff und ließ sie die Schafe von links einkreisen. Sally lief dicht an den Schafen vorbei und drängte sie so auf die Rampe. Minuten später hatten Billy und Rosie ihr beigebracht, die Schafe einzeln auf die Rampe zu schieben.
    »An ihrem Bellen müssen wir noch arbeiten. Das fällt ihr schwer. Aber ich glaube, für heute hat sie genug. Mehr als eine kurze, scharfe Lektion können sie nicht aufnehmen.«
    Billy nahm Sally hoch, kraulte sie hinter den Ohren und lud sie dann auf Rosies Armen ab.
    »Du kannst wirklich stolz auf dich sein«, lobte Billy. »Du hast hervorragende Arbeit geleistet. Sie sind manchmal noch ein bisschen ungestüm, aber daran werden wir arbeiten. Wir haben noch alle Zeit der Welt. Und vergiss nicht, ich helfe dir, wenn du willst. Du kannst mich jederzeit anrufen.«
    Rosie labte sich an seinem Lob, hob Sallys Schnauze an ihr Gesicht und atmete tief durch. Sie hatte festgestellt, dass Hundepfoten rochen wie ein frisch gemähter Rasen an einem Sommertag. Erleichtert seufzte sie auf.
    »Gott sei Dank bist du der Meinung, dass mit ihnen alles in Ordnung ist. Ich dachte schon, ich hätte sie vernachlässigt.«
    »Du hast sie gut behandelt«, versicherte ihr Billy. »Aber man muss ständig mit ihnen arbeiten. Jetzt lass ich dich lieber in Frieden. Margaret hat erzählt, du hättest an deinen Artikeln gesessen, als ich dich unterbrochen habe.«
    »Ach, ist schon okay. Die Informationen habe ich inzwischen zusammen. Jetzt muss ich sie nur noch ausformulieren. Das größte Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich die Serie beenden soll. Bislang habe ich noch kein Buch gefunden, in dem steht, wie es mit Jack und Mary weiterging.«
    »Grab nur weiter, dann wirst du schon fündig werden«, sagte Billy.

    Während die Sonne das satte Grün des Frühlings auszudörren begann und die Tage wärmer wurden, verbrachte Rosie die meisten Abende damit, die Serie über Jack Gleeson zu verfassen, und die meisten Tage draußen auf den Weiden von Highgrove. Evan war inzwischen bei ihnen eingezogen, und die Treibhäuser standen bereits. Jetzt ging es darum, die

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