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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Hündin, schlabberte gerade Wasser aus dem Napf. Mit einem leichten Anflug von Panik erkannte Rosie, dass auch die Hündin trächtig war. Plötzlich bemerkten die beiden schwarz-braunen Rüden, dass Rosie sie über die Tür hinweg beobachtete. Verängstigt und mit aufgestellten Nackenhaaren bellten sie sie an. Rosie trat einen Schritt zurück und spürte, wie sich ihre Panik verstärkte. Was ging in ihrem Vater vor? Was hatte er vorhin gemeint? Ein lähmendes Gefühl packte sie. Sie musste fort von hier.
    Sie sprang in den Arbeits-Pick-up ihres Vaters und drehte den Zündschlüssel, ohne erst abzuwarten, dass die Vorglühlampe erlosch. Dann jagte sie mit heulendem Motor aus dem Hof, fort von Sams Tieren und dem Familiensitz der Highgroves.

    James Dean gab sich alle Mühe, nicht zu lachen, als er das Mädchen in Trainingshosen und Teddybären-T-Shirt vor seiner Bar stehen sah.
    »Ein kleiner Katerkiller gefällig?«, fragte er und lächelte sie an.
    »Nein. Bloß nichts mit Tieren. Und entschuldige meinen Aufzug. «
    Rosie kam in den leeren Pub und setzte sich auf einen Hocker. James Dean wartete auf ihre Bestellung, aber die kam nicht.
    »Was ist denn?«
    Als er sich vorbeugte, um ihr in die Augen zu sehen, brach sie in Tränen aus.
    »O Mann, hör auf! In meiner Bar wird eine Runde fällig, wenn jemand am Tresen heult.« Er kam um die Theke herum und auf sie zu. »Du machst meine schönen sauberen Untersetzer schmutzig. Dabei haben wir die gerade erst gewaschen! Komm mit, Darling«, sagte er und legte den Arm über ihre Schultern. »Komm mit nach hinten. Meine Missus, die bezaubernde Prinzessin Amanda, ist heute hier. Die macht dir erst mal eine Tasse Tee, und dann kannst du ihr alles erzählen.«
    Er führte Rosie durch die Bar.
    »Mands!«, rief er aus. »Da ist wieder so eine Irre für dich!« Dann ergänzte er leiser: »War nur Spaß, Kleine. Wir kriegen dich schon wieder hin.« Dabei tätschelte er ihr den Rücken.

Kapitel 7
    A ls Rosie schluchzend den Weg in die Küche des Pubs gefunden hatte, machte Andrew »James« Dean sie mit seiner Frau bekannt. Amanda hatte die längsten und braunsten Beine, die Rosie je gesehen hatte. Sie hatte kurz geschnittenes blondes Haar, trug Turnschuhe und Shorts und hätte eher auf einen Stabhochsprungplatz gepasst als zwischen die Edelstahlgeräte in der professionell eingerichteten Küche des Pubs. Sie sah Rosie mit warmen, mandelförmigen Augen an, Augen hübsch und gütig wie die einer Jersey-Kuh, dachte Rosie. Amanda machte ihr eine heiße Schokolade mit Marshmallows, die verführerisch in der dampfenden Tasse zerschmolzen, und schob ihr dann ein Päckchen mit bärenförmigen Schokokeksen zu.
    »Passend zu meinem T-Shirt.« Rosie lachte und schluchzte zugleich und fragte sich, warum sie ausgerechnet am Tisch einer völlig Fremden Trost suchte. James Dean war immer noch in der Küche und schilderte Amanda ausführlich, wie sich Rosie am Vortag voll laufen lassen hatte.
    »Rosie war mit Sam Chillcott-Clark verlobt«, sagte er Amanda. »Du weißt schon. Der Kerl, der bei Dubbos Unfall mit dem Pickup getötet wurde.« Weder versuchte er wie die Freundinnen ihrer Mutter, dem Unfall mit sterilen Worten das Grauen zu nehmen, noch umschrieb er ihn vorsichtig oder schönfärberisch. Er kam direkt auf den Punkt, und Rosie fand seine Offenheit tröstlich.
    Während der nächsten zwei Stunden schüttete sie Amanda ihr Herz aus und erzählte ihr alles von Sam und Jillian, von ihrem Gefühl, nicht in ihre Familie zu passen, und von dem Streit mit ihrem Vater. Wie sie in die Stadt gerast war, ohne zu wissen, wohin sie gehen und was sie jetzt anfangen sollte.
    »Und um das Maß voll zu machen«, erklärte sie Amanda, »hat Sams Vater Sams sündhaft schöne Pferde und Hunde in unserem Stall abgestellt, damit ich mich darum kümmere. Wie soll ich das denn anstellen? Ich habe Julian und die anderen Männer mit Hunden arbeiten sehen, aber ich selbst durfte nie einen haben… und was die Pferde angeht… ich habe auf Trixie reiten gelernt … aber das war vor Jahren. Sam hat mich nie zum Reiten mitgenommen. Er sagte immer, ich könnte mit so hochgezüchteten Pferden nicht umgehen. Dass ich ihnen mit meiner Unerfahrenheit schaden könnte. Und jetzt… stehen sie in unserem Stall! Was denkt sich Sams Dad nur dabei?«
    Amanda lauschte ihr aufmerksam, während sie gleichzeitig das Gemüse für die Gerichte auf der Abendkarte schälte und hackte. Als Rosie kurz verstummte, um Luft zu holen, sagte

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