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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Margaret zu Rosie. »Jim, Sie können uns gern Gesellschaft leisten, wenn Sie möchten.«
    Er nickte ihr zu, und sie verschwand.
    Rosie koppelte Oakwood an einem Geländer an und folgte Jim in den Stall und in Dixies Box. Die Welpen stürzten sich kläffend und schwanzwedelnd auf Jims Füße. Inzwischen waren ihre Augen geöffnet und von einem bezaubernden, marmorierten Blau. Dixie war außer sich, Jim und Rosie wiederzusehen. Sie setzte die Pfoten auf Rosies Hüfte, tanzte winselnd auf den Hinterläufen durch das muffig riechende Stroh und leckte ihre Hände. Sie hatte zwar genug Wasser gehabt, aber Rosie machte sich Sorgen, dass die stillende Hündin an Kalziummangel leiden könnte.
    »Wir sollten sie ausnahmsweise mit Milch und Eiern füttern«, sagte sie zu Jim und suchte dabei seinen Blick.
    »Gut«, sagte er und ging an ihr vorbei. »Ich sollte die Pferde füttern.«
    Rosie folgte ihm und schaute zu, wie er mit seinen breiten Händen einen Eimer mit intensiv duftendem Pferdefutter anrührte. Sein Gesicht war ernst, und die Muskeln in seinem Kinn zuckten.
    »Jim, was ist los?«, fragte Rosie.
    »Nichts.«
    »Quatsch! Du hast was. Sag mir, was dich stört.«
    Jim sah sie zornig an.
    »Hast du nicht gesehen, wie sie mich behandelt hat?«
    »Wer? Mum? Ach, sei nicht albern.« Rosie winkte ab. »So ist sie eben. Sie behandelt jeden so. Mach dir deshalb keine Gedanken.« Sie legte die Hand auf Jims Arm. »Wir erzählen ihr, was sich zwischen uns entwickelt hat. Sie weiß das noch gar nicht. Dann kriegt sie sich schon wieder ein.«
    Jim schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollte ich mir woanders einen Job suchen.«
    Rosie erstarrte. »Sei nicht albern. Wie kannst du so was sagen? Außerdem brauche ich dich! Wie soll ich allein die Station leiten, nachdem Gerald und Julian fort sind? Ich brauche dich, Jim. In mehr als einer Hinsicht.« Sie zog ihn an sich und streckte sich, um ihn zu küssen. »Zählen die letzten Tage denn überhaupt nicht?«
    Jim sah sie an. »Natürlich tun sie das«, er drückte sie mit aller Kraft. »Entschuldige, Rosie. Ich werde das schon wegstecken. Geh du deine Hunde füttern, und wir treffen uns später im Haus zu einem der berühmten Essen deiner Mum.«
    »Du bist eine Legende, Jim Mahony«, sagte Rosie und setzte einen letzten kurzen Kuss auf seine Wange. Um ein Haar hätte sie »Ich liebe dich« gesagt, aber irgendwas hielt sie davon ab. Vielleicht war es noch zu früh dafür? Dabei wusste Rosie, dass sie genau das für Jim empfand – absolute, unauslöschliche Liebe.

Ballarook Station, 1871
    Mary kam nicht mehr, um die Kinder auf der Station zu unterrichten. Es hatte sich herumgesprochen, dass ihr Vater all seine Töchter von Ballarook verbannt hatte, nachdem ihm zu Ohren gekommen war, dass Jack um Mary warb. Selbst Jacks Freund Mark hatte seine Schlafrolle geschnürt und war mit seinen Hunden weitergezogen. In der Woche nach seinem Abschied wurde Kelpie endlich das zweite Mal läufig. Statt dass sie wie geplant Marks Rüden zugeführt wurde, blieb sie jetzt im Zwinger der Hündinnen elend eingesperrt.
    Der Stationsbesitzer hatte Jack sein Vieh und die Männer auf Ballarook anvertraut. Jack brachte lange Tage damit zu, mit sich auszumachen, ob er Launcelot Ryan noch einmal auf seine Tochter ansprechen sollte. Aber jede Nacht kam Jack völlig erschöpft, verstaubt und sonnenverbrannt auf die Station zurück und fühlte sich dann nicht in der Verfassung, auch nur in Ryans Nähe zu kommen. Seine Tiere waren nach der anstrengenden Arbeit und der Hitze in einem ähnlich erbarmungswürdigen Zustand. Die ledrigen Sohlen der Hundepfoten waren nach den zahllosen Meilen auf felsigem Gelände wund und rissig. Sie humpelten gequält von den spitzen Distelstacheln. An manchem Tag blieb der alte Faulpelz einfach auf der Veranda liegen und weigerte sich, zur Arbeit zu kommen. Selbst Kelpie sah ausgemergelt und hager aus, obwohl ihr Jack regelmäßig ein paar Bissen von seinem Teller zukommen ließ.
    Der Spätnachmittag war immer noch glühend heiß, obwohl die Sonne bereits halb hinter dem Horizont verschwunden war. Am Brunnen zog Jack das staubige Hemd aus und zog einen Eimer Wasser hoch. Es war voller Mineralien und roch unangenehm, aber Jack kippte es ungerührt über seinen Kopf und genoss die Kühle. Dann rieb er den Oberkörper mit einer groben Seife ein.
    »Vergiss die Ohren nicht!«, rief ihm der zahnlose Koch zu, der eben mit einem Hammelbein über der Schulter aus dem Fleischhaus spaziert

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