Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
Vom Netzwerk:
ungläubig auf Margaret, die an der Bar thronte, ihre Handtasche unter den Arm geklemmt hatte und einen Scotch in der Hand hielt. Ihr Blick huschte verunsichert zu den Männern hinüber, dann setzte sie sich auf dem Hocker zurecht, sodass sie ihnen den Rücken zukehrte. Und dann stellte sie Evan jene Frage, die ihr schon seit der Abfahrt von der Station auf der Seele brannte.
    »Und«, fragte sie, »woher kennen Sie meinen Sohn?«
    Rosie und Jim beugten sich gespannt vor.
    Evan zog sich einen Hocker heran und setzte sich neben Margaret.
    »Ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten, Margaret, aber ehe Sie Ihr Urteil über mich fällen, sollten Sie wissen, dass Sie es auf keinen Fall mit meinen italienischen Großeltern aufnehmen können! Warten Sie nur, bis Sie meine italienische Nonna kennen lernen«, versprach er lächelnd. Er imitierte die Stimme einer alten Frau und begann, wild zu gestikulieren.
    »Evan! Warum du nicht verheiratet? Es gibt so viel gute italienische Mädchen hier, no? Du bist so schöner Junge. Du brauchst eine Frau!« Er packte sich an beiden Wangen und kniff sich selbst.
    Rosie lachte. Niedlich und witzig, dachte sie.
    »Jules und ich waren Klassenkameraden. Wir waren Freunde. Gute Freunde. Aber ohne… Sie wissen schon. Ich habe mich um ihn gekümmert, das arme Landei, und ihn unter meine Fittiche genommen. Sie wissen wahrscheinlich, dass er im Internat zeitweise sehr unglücklich war. Als wir uns neulich in Melbourne wieder begegnet sind, wurde mir endlich klar, dass … dass wir zusammengehören. « Evans tiefbraune Augen blickten lächelnd in Margarets. »So sind wir zusammengekommen. Und er ist in mein Familienunternehmen eingestiegen. Ihr Sohn ist, ganz ehrlich, einfach perfekt.«
    Margaret nickte lächelnd.
    »Ich weiß, dass er perfekt ist. Immerhin ist er mein Sohn.« Sie sah Julian an, nahm seine Hand und drückte sie. »Und ich habe ihn nie glücklicher gesehen.« Sie drehte sich wieder zur Theke um und hob ihr Glas. »Wo steckt denn dieser Barmann? Meine Güte, was für ein Faulpelz!«
    Rosie und Julian sahen einander an und zogen eine »Nicht-zuglauben«-Grimasse. Nach allem, was passiert war, hatte ihre Mutter endlich gelernt loszulassen, dachte Rosie. Sie sah in Jims Augen auf und lächelte. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
    »Du bist dran«, sagte sie.
    Genau in diesem Moment platzte Dubbo mit einer Clique von Sams früheren Freunden durch die Tür. Sein Blick überflog die Menge und landete auf Rosie.
    »Hi!«, begrüßte er sie enthusiastisch und kam sofort auf sie zu. »Super, dich wieder unter Leuten zu sehen. Du siehst gut aus!« Er pflanzte einen Freudenkuss auf ihre Wange und quetschte ihren Arm zusammen. »Der untere Pub hat gerade zugemacht, da haben wir gedacht, wir ziehen hierher weiter.«
    Dubbo sah Jim an und grüßte ihn mit einem knappen Nicken. Er hatte schon einiges intus, erkannte Rosie. Seine Augen leuchteten, doch ohne Sam, für den er sich zum Clown machen konnte, wirkte er irgendwie verloren. In den Monaten seit dem Unfall hatte er sichtbar an Gewicht verloren.
    »Hast du immer noch einen Welpen für mich?«, fragte Dubbo.
    »Was für einen suchst du denn?«, fragte Rosie.
    »Einen Allrounder.«
    »Das sagen sie alle«, meinte Jim zu Rosie. Dubbo warf ihm einen kurzen Blick zu.
    »Na gut. Einen für die Arbeit auf der Weide.«
    »Ich hätte da einen für dich«, antwortete Rosie. »Aber nur gegen einen guten Preis.«
    »Ich dachte, du wolltest mir einen schenken? Immerhin sind es eigentlich Sams Welpen.«
    Das war ein unfairer Kommentar, aber ehe Rosie ihm die Bemerkung vergelten konnte, mischte sich ihre beschwipste Mutter ein.
    »David, Darling!« Sie küsste ihn auf beide Wangen.
    »Mrs Highgrove-Jones?« Dubbo traute seinen Augen nicht. »Sie machen sich einen netten Abend mit Rosie und Ihrem Viehtreiber? «
    »Ja! Und Julian ist auch wieder da. Kennst du Jim Mahony schon? Er leitet die Farm, zusammen mit Rosie selbstverständlich. Und kennst du schon Evan, Julians … Evan, meinen… Evan«, beendete sie den Satz ratlos.
    Evan begrüßte Dubbo mit einem Nicken.
    »Ich kenne Jim nicht persönlich, aber ich habe schon viel über ihn gehört«, sagte Dubbo.
    Dubbo und Jim waren gleich groß, aber Jim war fitter und kräftiger. Während sie sich die Hand gaben, schoss Rosie das Bild zweier Hunderüden durch den Kopf, die sich mit gesträubtem Nackenfell anknurrten.
    »Jim hat unserer Rosie das Leben gerettet«,

Weitere Kostenlose Bücher