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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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betonte, und mit ihrem längst nicht mehr kurzen, adretten Haar, das ihr inzwischen bis auf die Schultern fiel. Sie fragte sich, wer das Mädchen im Spiegel wohl war. War das wirklich sie? Dann hörte sie jemanden hereinkommen, huschte in eine Kabine und verriegelte die Tür.
    »Die eingebildete Kuh ist also in Wahrheit bloß ein billiges Luder«, hörte sie eine weibliche Stimme. »Lässt sich mit den Arbeitern ein! Wer hätte gedacht, dass sie für so einen die Beine breit macht?«
    »O Mann. Vielleicht vögelt ihre Mutter ja auch mit dem Personal. Rudelbumsen mit den Schafscherern!«, lallte eine andere. Die beiden Mädchen prusteten los. Rosie hörte eine Tür schlagen, weil eines der Mädchen in der Kabine neben ihrer verschwunden war.
    »Vermisst du ihn nicht?«, hörte sie die Stimme fragen.
    »Wen?«
    »Sam natürlich, du blöde Kuh. Nach einem Abend wie dem hier konnte man sich immer darauf verlassen, dass was läuft.«
    »Hä? O ja. Ich hätte auch nichts dagegen, diesen Viehtreiber ranzulassen, mit dem Miss Highclass-Bindestrich rummacht. Der sieht echt geil aus, und hast du seine Stimme gehört? Wa-hansinn! Den würde ich nicht von der Bettkante schubsen.«
    »Wenn er es mit ihr treibt, muss er es wohl mit jeder treiben.«
    Die Toilette spülte, danach lief kurz der Wasserhahn, die Tür knallte zu und die Mädchenstimmen verhallten.
    Als Rosie wieder aus der Toilette kam, war Amanda bereits damit beschäftigt, die Jalousien vorzuziehen und die Gläser wegzuräumen.
    »Bedauerlicherweise, werte Kundschaft«, tönte James Dean von einem Stuhl herab, »ist dies die letzte Runde.«
    Er ging in Deckung, weil ihn seine betrunkenen Gäste mit Bierdeckeln bewarfen.
    »Prinzessin Amanda braucht ihren Schönheitsschlaf!«, rief er ihnen zu. »Und wenn ihr in zehn Minuten nicht verschwunden seid, kriegt ihr mein eigenes Penis-Puppenspiel zu sehen… neu und einzigartig … es handelt sich um meine Interpretation des halb erschossenen Possums!«
    Er begann, pantomimisch darzustellen, wie er seinen Hosenschlitz öffnete, woraufhin die meisten Gäste in gespieltem Entsetzen und schreiend aus dem Pub rannten. Die Tränen mühsam zurückhaltend, trat Rosie nach ihnen in die kalte Nachtluft.

Kapitel 27
    D uncan Pellmet war viel zu angespannt, um schlafen zu können, und so schaute er stattdessen den Verkaufskanal und grübelte über seine ausufernde Taille nach. Den Hometrainer hatte seine Frau mitgenommen, genau wie den Sitzball und Red, den Irish Setter. Immerhin hatte sie ihm Derek gelassen, sinnierte Duncan und fuhr mit dem Finger über die weichen Ohren des Jack Russells. Verärgert über die Störung bleckte Derek die Zähne. Duncan seufzte. Er hätte kaum sagen können, wen er mehr vermisste – seine Frau oder seinen Setter. Erst vor kurzem hatte er beide an der Gold Coast gesehen, als seine Tochter in Brisbane ihr Diplom verliehen bekommen hatte. Seine Frau war bronzefarben gebräunt gewesen und hatte in ihrem Kostüm mit Hibiskusblütenaufdruck und mit ihrem neuen Mann am Arm schlank und eidechsenhaft ausgesehen. Der Hund hatte fett ausgesehen.
    Als das Telefon läutete, ging Duncan voller Hoffnung an den Apparat. Vielleicht war es ja seine Frau. Vielleicht wollte sie zu ihm zurückkommen? Stattdessen meldete sich Rosie.
    »Duncs … könntest du bitte dein Phallussymbol anschmeißen und zum Pub kommen? Wir brauchen jemand, der uns nach Hause fährt. Es ist ein Notfall.«
    »Rosie Jones«, sagte Duncan müde. »Warum sollte ich so was tun wollen?«
    »Weil meine Mum auch hier ist und sie einen Gentleman wie dich braucht, der sie heimfährt.«
    »Margaret Highgrove-Jones im Pub? Erzähl keine Geschichten, Rosie …«
    Im nächsten Augenblick war Margaret persönlich am Apparat.
    »Duncan, Darling«, schnurrte sie, »würdest du bitte einer Dame in Not zu Hilfe eilen?«
    Augenblicklich stand Duncan stramm und zog den Bauch ein. »Ich bin sofort da, Margaret … Du kannst auf mich zählen.«

    Duncans Sportwagen stand vor dem Pub und brachte mit seinem tiefen Grollen alle Hunde im Ort zum Bellen.
    »Es ist ein Zweisitzer, du taube Nuss«, sagte Julian zu Rosie. »Da passen wir nie im Leben alle rein! Ich dachte, du hättest gesagt, Duncan hätte einen großen, dicken.«
    Während alle in den Wagen starrten, kam Carrots herangetaumelt, stützte seine Pranke auf die Kühlerhaube und übergab sich geräuschvoll und im vollen Scheinwerferlicht in den Gulli.
    O Gott. Bitte mach, dass er nicht mein Vater ist, betete

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