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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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eingegangen war. Sie wählte die Mailbox an und hörte Bridies fröhliche Stimme. Allein ihr Klang brachte Emily zum Lächeln.
    »Hi, ich bin’s. Ich wollte dir das eigentlich nicht auf die Mailbox sprechen, aber ich dachte, du solltest es lieber sofort erfahren und lieber von mir als von irgendwem sonst.«
    Emilys Lächeln erlosch, und sie machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    »Hoffentlich siehst du die Ironie darin«, setzte Bridie ihre Nachricht fort. »Tracy aus dem Krankenhaus in Dargo hat mir gerade erzählt, dass Penny und Clancy das Geschlecht ihrer beiden Kinder erfahren haben. Und … tataa … Mädchen! Alle beide! Ha! Tilly und Meg werden also zwei Halbschwestern bekommen. So wie es aussieht, zeugt sich Clancy eine eigene Damenvolleyball-Mannschaft! Hoffentlich nimmst du es locker, Süße. Ach übrigens, dein Bruder ist echt heiß, aber sag ihm nicht, dass ich das gesagt hab. Grüß ihn nur von mir. Alles Liebe!« Bridie schmatzte noch ein paar Küsse auf die Mailbox, dann endete die Nachricht.
    Zwei Mädchen. Emily seufzte. Sie erinnerte sich an Clancys dumpfen Groll, als Meg zur Welt gekommen war. Das zweite Kind sollte ein Junge werden. Emily fragte sich, warum Bridies Nachricht sie nicht wütend machte. Stattdessen kam ihr in den Sinn, dass der liebe Gott wirklich Humor hatte. Jetzt müsste Clancy definitiv lernen, mit Frauen auszukommen. Schließlich musste er seine vielen Töchter durch die Pubertät und die Zeit danach begleiten.
    Plötzlich fiel ihr wieder ein, was Evie ihr erklärt hatte, als Emily voller Wut im Bauch aus dem Wonnangatta zurückgekommen war. Evie hatte nachsichtig gemeint: »Die in einem Streit ausgelöste Energie mit sich herumzutragen ist so, als würde man einen tonnenschweren Felsbrocken mit sich herumschleppen. Es bringt dir überhaupt nichts. Stattdessen sollte man das Chaos beseitigen, das man angerichtet hat, und die Last abwerfen.«
    Aber selbst jetzt, wo der Winter näher rückte, hatte Emily noch das Gefühl, einen ganzen Sack an Steinen hinter sich her zu schleifen. Clancy war der dickste Brocken, aber gleichzeitig schleppte sie bei jedem Schritt ihre Sehnsucht an Luke mit sich herum, obwohl er der letzte Mensch auf diesem Planeten war, in den sie sich verlieben wollte. Er war ein Ranger und hatte den Auftrag, sie von ihren Weidegründen zu vertreiben. Am besten brachte sie die Sache so schnell wie möglich hinter sich. Flo hatte recht. Sie musste ihn anrufen und die Beziehung beenden, bevor sie richtig begonnen hatte. Ein Stein weniger, den sie zu tragen hatte.
    Weil sie seine Nummer nicht eingespeichert hatte, wählte sie mit kältesteifen Fingern die der Auskunft und ließ sich mit dem VPP -Büro in Dargo verbinden. Im Nieselregen auf Snowgum sitzend brauchte Emily eine Weile, bevor sie begriff, dass sie zur Zentrale in Melbourne durchgestellt worden war. Ungeduldig lauschte sie der weichgespülten Werbung, die immer und immer wieder abgenudelt wurde.
    Als Emily fünfzehn Minuten gewartet hatte, sah sie rot. Ihr war klar, dass sie mit Snowgum den steilen, rutschigen Weg hinabgaloppieren musste, wenn sie ihre Familie einholen wollte, dabei wollte sie ihre Stute keinesfalls überanstrengen. Snowgums Wunden waren zwar verheilt, aber falls die tiefe Narbe unter dem Sattelgurt wieder aufgehen sollte, müsste Emily ohne Sattel und in langsamem Schritt durch das kalte, launische Wetter nach Hause reiten. Trotzdem blieb sie in der Leitung, denn sie wusste, dass sie die Sache mit Luke klären musste. Wieder lauschte sie der überfröhlichen Ansage, die ihr Tickets für die »einmalige Landschaft« anpries, als wäre der Busch nur ein weiteres Freizeitaccessoire wie ein sechsflammiger Gasgrill oder eine neue Play Station.
    »Ich will aber nichts über Kajakfahrten oder Klettertouren oder Angelscheine erfahren«, brummelte sie vor sich hin. »Ich will nur mit einem menschlichen Wesen sprechen.«
    Emily malte sich aus, wie sie einen weiteren schweren Stein mit sich herumtrug. Die Vision hielt sie davon ab, die Verbindung zu trennen. Schließlich wurde sie von einer forschen Frauenstimme begrüßt.
    »Ähm«, setzte Emily unsicher an. »Ich wollte eigentlich Luke Bradshaw von der Zweigstelle in Dargo sprechen.«
    »Diese Nummer habe ich leider nicht. Nur die der Niederlassung in Heyfield. Sie müssen da draußen anrufen«, erklärte ihr die Frau aus Melbourne.
    Die Art, wie sie »da draußen« sagte, brachte Emilys Blut in Wallung. Schließlich arbeitete die Frau in einer

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