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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Emily ihre Mädchen und sah von Bonus auf Tilly und Meg hinab, die auf Jemma und Blossom neben ihr herritten.
    Tilly strahlte ihre Mutter an. »Machst du Witze? Klar!«
    Während die Mädchen aufgeregt miteinander schwatzten, legte Emily den Kopf in den Nacken und ließ sich vom leichten Schaukeln des Pferdes entspannen. Sie blickte himmelwärts in das klare Blau über dem Dach der Eukalyptusblätter. Es war ein prächtiger, milder Herbsttag. Wie geschaffen für den Viehtrieb. Dann ließ sie sich nach vorn fallen und legte die Wange auf den Hals des Wallachs. Sie vermisste zwar Snowgums unerschütterliche Ruhe, doch Bonus passte sich problemlos dem Rhythmus der Rinder an.
    Um ein Uhr mittags hatte die Herde Evies Haus erreicht. Sam und Flo trieben die Tiere vorübergehend in einen der Pferche am Haus, während Emily den Mädchen half, ihre Ponys im Schatten eines nahen Baumes anzubinden. Alle rechneten fest damit, dass Evie aus dem Haus kommen und zu ihnen stoßen würde, aber zu ihrer Überraschung erschien Bob in der Tür und kam den kleinen Pfad herabgeschlendert.
    »Was hat der hier zu suchen? Der alte Fuchs«, fragte Flo Rod, dann rief sie ihren Bruder: »Du bist hier, um deinen Teil der Arbeit zu übernehmen, wie, Bob?«
    Er sah nicht auf. Als er aus dem Seitentor trat, wäre er um ein Haar mit Emily zusammengeprallt, die sich gebückt hatte, um aus dem Wellblechtank einen Eimer Wasser für die Pferde zu schöpfen.
    »Bob!« Sie sah ihm ins Gesicht und erschrak über die Anspannung, die es ausstrahlte. Er hatte geweint, die Tränen waren noch frisch, seine Stirn war von Falten durchfurcht, und seine Mundwinkel waren tief nach unten gezogen. Ohne ein Wort schob er sich an ihr vorbei, ließ den Motor seines Pick-ups aufheulen und war verschwunden.
    »Was ist denn mit dem los?« Flo rutschte aus dem Sattel und kam mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden auf.
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Emily, die nicht fassen konnte, dass ihr Onkel, dieses alte Raubein, allem Anschein nach geheult hatte wie ein Baby.
    Hinter der Steinmauer tauchte Evies Kopf auf. Ihr weißes Haar schien in der Sonne zu leuchten.
    »Kommt rein! Aber nur die Zweibeiner! Alles, was vier Beine hat, bleibt draußen.«
    Jesus drehte aus heiterem Himmel durch und sprang kläffend hinter der Mauer auf und ab.
    » Jesus Christus!« , riefen sie im Chor.
    Während sie auf Evie zugingen, fragte Emily: »Was hatte Bob hier zu suchen?«
    »Ihr beide habt doch nicht …?« Flo wackelte vieldeutig mit den Brauen. »Ich meine, ihr seid doch nicht …«
    » Nein!« Evies Augen funkelten. »Natürlich nicht. Ganz und gar nicht. Er war wegen einer Heilung hier.«
    »Einer was ?«, fragte Flo.
    »Einer Heilung«, wiederholte Evie nachsichtig. Sie drehte sich um, ging zum Haus und rief über ihre Schulter: »Irgendwann braucht jeder eine.« Dann wechselte sie taktvoll das Thema. »Dein Wallach gefällt mir, Emily. Er sieht wirklich gut aus. Hast du schon einen Namen für ihn gefunden?«
    Emily lief ein paar Schritte, um sie einzuholen, und schüttelte dann den Kopf. »Luke nannte ihn Bonus, aber ich könnte ihn höchstens Trouble nennen.«
    » Ärger? Darauf wirst du dich doch nicht konzentrieren wollen, du könntest ihn dadurch nämlich anziehen.«
    »Ich weiß, trotzdem kommt mir der Name immer wieder in den Sinn. Ich habe keine Ahnung, was auf mich zukommt. Wie ich in Zukunft leben werde. Ich brauche nicht mal ein neues Pferd. Nicht nachdem all das passiert ist.« Sie schwenkte den Arm über die Rinder in den Pferchen.
    Evie sah sie mit ihren gütigen grünen Augen an.
    »Er macht doch keinen Ärger. Er ist ein Sahneschnittchen.«
    »So kann ich ihn doch nicht nennen.«
    »Dann vielleicht ein Prachtstück? Ein heißer Feger? Genau wie sein Vorbesitzer, stimmt’s? Nenn ihn doch Hot Stuff.«
    »Evie!«
    »Kommt rein.« Sie schob ihren Arm unter Emilys, während Jesus ihre Füße umtanzte. »Ihr seid alle auf einen kleinen Happen eingeladen.«
    »Ach, Evie, mach dir keine Umstände«, wehrte Emily ab. »Wir haben noch Vesper von gestern übrig. Das wird uns bis heute Abend reichen.«
    »Nein, ihr seid alle meine Gäste, bitte«, sagte sie. »Sam!«, rief sie dann. »Drinnen gibt’s Essen für alle!«
    »Wir kommen sofort!« Er stand mit Rod zusammen und war damit beschäftigt, einen seiner Steigbügel zu richten.
    Evie spazierte mit Emily den Weg entlang, an dem zwischen ihren neuen Pflanzen farbenfrohe wilde Herbstrosen und Lupinen blühten. Die Mädchen

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