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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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in den Schritt. Während sie Luke umkreiste, erklärte er ihr, dass er den Wallach zu den beiden Stuten bekommen hatte. Emily spürte, dass der Wallach gut erzogen, nett und für sein Alter ziemlich reif war, aber dass es noch viele Stunden Training brauchte, um ihn zu einem soliden Reittier zu machen. Sie drängte ihn zum Trab.
    »Er hat heute Morgen ein bisschen gebockt, also pass auf«, warnte Luke sie. »Nicht schlimm. Er versucht nur etwas Druck abzubauen.«
    »Falls ich ihn wirklich kaufe, tut ihm das Viehtreiben bestimmt gut«, rief sie ihm zu. »Damit erzieht man ein junges Pferd am schnellsten.« Dann verstummte sie, weil ihr aufging, dass sie nächstes Jahr keine Rinder mehr treiben würden, falls das Gesetz verabschiedet wurde. Sie beschloss, das Thema nicht zu vertiefen. »Wie heißt er eigentlich?«
    »Ich habe ihn Bonus genannt, weil ich ihn als Bonus bekommen habe, aber du kannst ihm auch selbst einen Namen geben.«
    »Er sieht wirklich super aus. Aber wenn ich zurzeit etwas überhaupt nicht brauchen kann, dann einen neuen Mann in meinem Leben«, sagte Emily und errötete sofort, als ihr klar wurde, wie sich das anhören musste. Luke lächelte nur.
    »Du kannst ihn probehalber mitnehmen, wenn du möchtest.«
    Ihre Augen wurden groß. »Ehrlich?«
    »Klar doch. Nimm ihn drei Wochen mit, und sag mir dann Bescheid.«
    Emily überlegte und zwirbelte dabei die lange kastanienbraune Mähne des Wallachs.
    »Eigentlich brauche ich kein neues Pferd, und ich weiß auch nicht, ob ich mir eines leisten kann. Falls das Weideverbot erlassen wird, muss ich die meisten von unseren alten Pferden verkaufen.«
    Sie sah, wie sich Lukes Kiefermuskel anspannte. Er sagte nichts, sondern nickte nur. Sie fragte sich, ob er ihren Kommentar als Seitenhieb empfand. Sie trieb den Wallach in einen leichten Galopp und registrierte erfreut, wie aufmerksam er reagierte.
    Luke beobachtete, wie ihre starken und zugleich empfindsamen Hände die Zügel hielten und wie sie mit dem Sattel und dem Pferd darunter zu verschmelzen schien. Er konnte sehen, wie sich ihre Beinmuskeln unter den engen Jeans bewegten, und es gefiel ihm, wie sie leise mit dem Pferd redete, das ihre Befehle beinahe vorwegzunehmen schien. Trotzdem war er nicht bereit, sich auf Emily einzulassen. Er fragte sich, was ihr verrückter Exmann wohl zu dem Pferd sagen würde. Würde Luke deshalb noch einmal eins auf die Nase bekommen? Das gibt Ärger, dachte er. Als sich Emily im Sattel zurücklehnte, blieb der Wallach augenblicklich stehen.
    »Perfekt«, urteilte sie leicht außer Atem. »Ach, pfeif doch drauf! Man lebt nur einmal. Zufällig habe ich den Anhänger dabei. Eigentlich habe ich nur einen Witz gemacht, als ich gefragt habe, ob ich ihn gleich mitnehmen kann, aber könnte ich das wirklich? Nur zur Probe. Meine Stute ist nach dem Unfall noch nicht wirklich auf dem Damm. Wenigstens könnte ich mit ihm zu arbeiten anfangen, während sie sich erholt.«
    »Klar doch. Nimm ihn mit«, sagte Luke. »Super.«
    Emily stieg ab und hielt schweigend die Zügel, während Luke den Wallach absattelte.
    Schließlich sagte er: »Komm mit rein, dann schreib ich mir deine Nummer auf. Aber ich muss dich warnen, es ist unordentlich da drin.«
    Als sie Bonus in seinen Pferch führen wollten, hörten sie einen Wagen näher kommen. Sie drehten sich um und sahen einen glänzenden grünen Stadtwagen über die Anhöhe holpern. Die Staubwolke, die er beim Abbremsen vor dem Haus aufwirbelte, bewies, dass der Fahrer sonst nicht auf Schotter fuhr. Cassandra stieg aus und durchbohrte Emily mit einem giftigen Blick. Emilys Herz sank in ihre Hose wie ein Stein in einen Teich.
    »Hallo, Luke«, begrüßte Cassy ihn kühl.
    »Hi«, antwortete er. Verlegene Stille machte sich breit.
    »Wenn es euch nichts ausmacht«, meldete sich Emily viel zu laut zu Wort, »verziehe ich mich jetzt und lasse euch beide allein. Ich führe ihn einfach runter zum Anhänger. Danke nochmal. Ich melde mich dann.«
    Sie warf einen kurzen Blick auf Ratgirl in ihrer seltsamen Aufmachung und verabschiedete sich eilig von den beiden. Dann ging sie los, den Wallach so schnell wie möglich hinter sich herziehend.
    »Was tust du hier?«, fragte Luke, sobald Emily außer Hörweite war.
    Cassy zog ihren schönsten Schmollmund. »Ich habe dich vermisst. Außerdem hast du ein paar Sachen vergessen. Aber offensichtlich vermisst du mich überhaupt nicht. Immerhin vereinsamst du nicht hier draußen.«
    Luke schüttelte den Kopf. »Du

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