Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Moore, und in der Küstenregion von New South Wales und Victoria sowie im Südwesten von Tasmanien Regenwälder der gemäßigten Zone. In den feuchten Schluchten der Regenwälder des Südostens wachsen mannshohe Baumfarne und die höchsten Eukalypten Australiens, wie Victorias
Mountain Ash,
in Tasmanien
Swamp Gum
genannt (Rieseneukalyptus,
Eucalyptus regnans).
In den winzigen Überresten des Regenwaldes der gemäßigten Zone im Südwesten Western Australias überragt der Karri-Baum
(Eucalyptus diversicolor)
die Grasbäume (dickstämmige, gedrungene
Black Boys
oder hochgewachsene
Black Gins),
die dort an die Stelle der Baumfarne treten. Mit 60–100 m Höhe sind Eukalypten die höchsten Laubbäume der Welt. Der Südwesten von Western Australia verdient wegen seines Reichtums an Pflanzenarten, die nur dort beheimatet sind, besondere Erwähnung.
Die trockene oder eremäische Zone umfasst die Wüsten, Halbwüsten und Trockensteppen des Landesinnern. Im Westen und Süden Australiensreicht die Zone bis an die Küste. Diese Gegenden sind von widerstandsfähigen Salzsträuchern
(sah bush)
und von den kugeligen Stachelbüscheln
(hummocks)
des Spinifex-Grases bedeckt, bei den Bäumen und Sträuchern überwiegen Kasuarinen und Akazien. Vereinzelt sind auch hitze- und trockenheitsresistente Eukalypten wie der Puderrindenbaum
(coolabah)
und der
Ghost Gum
anzutreffen.
Flora
Mit rund 600 Arten zählt der bekannteste Baum Australiens, der Eukalyptus, zu den artenreichsten Laubbaumgattungen der Erde. Der in Australien meist pauschal als
Gum Tree
bezeichnete Baum hat sich hervorragend an die gegensätzlichen klimatischen Bedingungen und unterschiedlichen Böden seines Heimatlandes angepasst. So treffen wir in den Australischen Alpen im Südosten den kälte- und schneefesten
Snow Gum
und im trocken-heißen Outback den
Coolabah
oder den
Ghost Gum.
In der Nähe von Flüssen oder Wasserläufen ragen die mächtigen
River Red Gums
oder die kleineren
Manna Gums
empor, weite Ebenen werden von dem
Mallee
genannten Eukalyptus-Strauchwerk bedeckt, und in den südöstlichen Regenwäldern ragt der Baumriese,
Mountain Ash,
bis zu 90 m in die Höhe. Eukalypten wie
Karri, Jarrah, Marri
und
Red Tingle
gibt es hingegen nur im Südwesten von Western Australia. Die Farbskala der ledrigen Eukalyptusblätter reicht von silbrig-olivgrün über blaugrün bis hin zu einem staubigen grünbraun. Die uns vertrauten zart- bis tiefgrünen Farbtöne der europäischen Wälder sucht man im australischen Busch vergeblich. Eukalyptusbäume sind keine guten Schattenspender, da sie ihre Blätter wegen der intensiven Sonneneinstrahlung mit der Schmalseite nach der Sonne ausrichten.
Ebenso wie der Eukalyptus gehört die Mela leuca-Gattung zur Familie der Myrtengewächse. Fast überall in der gemäßigten Zone wachsen die Melaleuca-Arten
Tea Tree
(Teebaum, so genannt, weil die Pioniere aus der Rinde einen Tee brauten) oder
Paperbark
(Papierrindenbaum; die Rinde dieses Baumes wird von Aborigines für ihre Baumrindengemälde benutzt).
Akazien, in Australien
Wattle
genannt, sind ebenfalls zahlreich in Australien vertreten. Die Erscheinungsformen reichen vom struppigen Mulga-Gebüsch bis zu Bäumen, wie der
Karri-Wattle.
Die
Golden Wattle
ist Australiens nationales Blumenemblem. Von den rund 40 Arten der Kasuarinen
(Casuarina,
deutscher Name: Keulenbaum oder Kängurubaum) begegnet man in Australien häufig der Strandkasuarine
(Casuarina equisetifolia),
ein immergrüner Baum mit dünnen, überhängenden Zweigen und Blättern, die fast wie Nadeln aussehen, und der oft zur Strandbefestigung angepflanzt wird.
Die Pflanzen mit den eigenartigen, knollenartig geformten Blüten, die oft noch in grellen Neonfarben leuchten, sind wie die Eukalypten typisch australisch. Sie gehören der Familie der Proteaceen an, der man vier Gattungen und viele Arten zuordnet. Die Sträucher oder Bäume mit den knollenförmigen Blüten sind Banksia, eine weitere Gattung mit meist großen, fleischigen Blüten heißt Dryandra, während die Pflanzen mit den hakenförmigen Blüten zu den Gattungen Hakea und Grevillea gehören. Einen eigenartigen Anblick bieten die Grasbäume
(Xanthorroea),
von denen es in Australien drei Gattungen gibt.
Der Stamm der gedrungenen Grasbäume Western Australias
(X. preisii)
ist meist vom Buschfeuer verkohlt, weshalb man sie dort auch
Black Boys
nennt. Nach jedem Buschfeuer machen diese Grasbäume einen Wachstumsschub durch. Bis sie ihre maximale Höhe von 5 m erreicht
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