Ausweichmanöver (German Edition)
Kamera.“
Lars spürte, wie ihm heiß wurde. Was sollte das, er hatte nichts Verbotenes getan. „Wir haben Ihnen die Fotos auf eine CD gebrannt.“ Er legte sie auf den Tisch.
„Besser spät als nie.“
„Man kann nichts erkennen.“
Ollner hatte bereits nach der CD gegriffen. Seine Hand schwebte über ihr. „Auf diesen Fotos kann man nichts erkennen? Oder auf allen, die du gemacht hast?“
Lars war verwirrt. „Man kann immer alles erkennen, wenn ich fotografiere.“
Valentin stieß ihn an. „Er will wissen, ob wir Fotos unterschlagen haben.“
„Unterschlagen?“
Ollner stand auf. „Stellen Sie sich nicht dümmer als Sie sind. Der verdächtige Timo Fleck ist Ihr Freund. Da liegt es nahe, dass Sie ihn nicht unnötig belasten wollen. Oder vielleicht sogar entlasten! Mit modernen Bildbearbeitungsprogrammen geht ziemlich viel. Am Ende haben Sie ein Foto gezaubert, auf dem Herr Heckmann auf sich selbst schießt.“ Er lehnte sich vor. „Wir haben auch Spezialisten. Die finden das heraus.“
Lars ging rückwärts, bis er mit dem Rücken an die Tür stieß. Er sah nicht Ollner an, sondern Valentin. „Wir sind freiwillig hergekommen.“
Kofi stellte sich neben ihn. „Immer mit der Ruhe. Setz dich erst mal hin. Es besteht der dringende Verdacht, dass Timo Fleck für den Überfall verantwortlich ist.“
Valentin ergriff das Wort. „Das ist ein Irrtum. Ich habe gehört, dass Herr Heckmann behauptet hat, dass er das Ziel war. Das stimmt nicht.“
„Junger Mann, möchten Sie gleich meinen Job oder erst später?“ Stefan Ollner klang gereizt.
Kofi winkte ab. „Lass man, wir wollen hören, was die Jungs zu sagen haben. Kaffee?“
Beide schüttelten den Kopf. Valentin schob die CD über den Tisch. „Da sind alle Fotos drauf, die Lars von dem, hm, Überfall gemacht hat. Er hat vorher und hinterher auch fotografiert, rein privat. Da ist nichts weiter drauf, was Sie interessieren könnte.“
„Das sollten Sie getrost uns überlassen.“ Ollner konnte nicht aufhören.
„Feuerwanzen“, sagte Lars. „Für ein Referat.“
„Lassen wir das, ich wüsste gern, wie du auf die Idee kommst, dass nicht auf Heckmann geschossen wurde?“
„Der Täter hat auf uns gezielt“, sagte Valentin. „Auf mich und alle anderen aus unserer Gruppe.“
„Auf die mit den schwarzen T-Shirts. Stellen Sie sich mal vor, das ist uns auch schon aufgefallen. Könnte es sein, dass Sie es sich mit Timo verdorben haben, dass er nicht nur mit Herrn Heckmann einen Rechnung offen hatte?“ Ollner lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Jetzt verlor Lars die Geduld.
„Behaupten Sie etwa, Timo hätte mit Absicht auf uns geschossen?“
„Ich? Ihr Freund hat das gerade behauptet.“
„Nichts da. Ich habe gesagt, dass auf uns geschossen wurde, aber nicht von Timo. Der hatte keinen Grund.“
„Warum ist er nicht mit nach Mallorca geflogen?“
Valentin war verblüfft. „Was hat das damit zu tun? Der Wagen seiner Mutter wurde auf dem Weg zum Flughafen von einem polnischen Lkw gerammt. Sie wollte ihm ein Taxi bestellen, aber Timo wollte sie nicht allein lassen. Und das war auch gut. Sie hatte eine Gehirnerschütterung und ist kurz darauf einfach zusammengeklappt.“
Kofi übernahm die Gesprächsführung. „Timo war nicht sauer, dass er nicht mitkonnte?“
„Ein bisschen vielleicht. Aber nicht auf uns. Ach, eigentlich gar nicht, Julia durfte ebenfalls nicht mit. Ihr Vater hat es nicht erlaubt. Die beiden haben die ganzen zehn Tage für sich gehabt.“
„Geschwänzt, meinst du? Okay, wie kommst du darauf, dass ihr gemeint wart?“
„Es wurden nur welche aus unserer Gruppe getroffen. Auch als Heckmann schon längst verschwunden war.“
„Habt ihr jemanden in Verdacht?“
„Eben nicht, das ist es ja.“
Ollner war aufgestanden. „Wo befindet sich Timo jetzt?“
„Das wissen wir nicht.“
Lars beobachtete die beiden Männer, als sein Handy in der Tasche vibrierte. Sie reagierten nicht. Er spürte, dass die Nachricht von Timo war. Er wusste es genau. Sie mussten hier weg. Dieser Ollner war widerlich.
„Sie wollen mir weismachen, dass Sie seit gestern keinen Kontakt zu ihm hatten?“
Lars nahm Valentins Hand und zog an ihm. „Komm, lass uns gehen. Wir haben die CD abgegeben. Die glauben uns eh nicht.“
„Sobald Sie von Timo hören, erwarte ich Ihren Anruf.“ Ollner reichte Valentin eine Visitenkarte.
Die beiden Jungs verließen das Polizeikommissariat so schnell sie konnten. Lars lief vorne weg.
„Was rennst du
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