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Ausweichmanöver (German Edition)

Ausweichmanöver (German Edition)

Titel: Ausweichmanöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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bereits Bescheid? Er beugte sich über die Kamera. „Das sind Kartons in einem Kofferraum.“
    „Sehr witzig. Ich meine die Maschine. Was macht man damit?“
    „Keine Ahnung, hab ich noch nie gesehen. Wo hast du das Foto aufgenommen?“
    „Bei Gambach, wo Valentin sein Praktikum gemacht hat.“
    „Wieso das?“
    „Gini und ich, wir sind da hingefahren. Ich mit meinem Fahrrad, Gini mit deinem.“
    „Und mit meiner Kamera“, murmelte Lars. „Was wolltet ihr da? Die Praktikumsmappe ist jetzt Valentins geringstes Problem.“
    „Als Gini aufgewacht ist, warst du weg, sie hat gewartet und dann hatte sie Hunger. Wir haben uns eine Pizza in den Ofen geschoben und so vor uns hin gegrübelt. Da ist uns was eingefallen.“
    „Pizzabringdienst?“
    „Nicht ganz. Aber Drive-in.“
    „Verstehe ich nicht.“
    „Bei Mäckes, am Freitag vor dem Festival.“ Sie dachte nach. „Nee, das hast du nicht mitbekommen. Da hast du dir gerade deinen Burger geholt. Jedenfalls ist der Heckmann mit seinem nagelneuen Volvo in den Drive-in gefahren. Wir waren voll geplättet. Der Heckmann isst bei Mäckes. Und dann hat Valentin was gesagt, was uns heute wieder eingefallen ist. ‚Ich könnte jederzeit mit dem Auto von dem Heckmann eine Spritztour machen. Sebastian hat eine Kopie des Schlüssels in einen Schrank gelegt.‘ Wir haben ihn natürlich gefragt, wozu das gut sein soll und ob Heckmann das weiß. Valentin meinte, das wäre so eine Art Service. Diese Funkschlüssel sind wohl nicht so ganz zuverlässig, und wenn die ausfallen, fährt das Auto nicht mehr. Da ist es hilfreich, Ersatz zu haben.“
    „Ihr habt nicht ernsthaft vermutet, dass Valentin den mitgenommen und Timo gegeben hat?“
    „Hältst du uns für völlig beknackt? Wir haben gedacht, wenn wir beweisen könnten, dass auch Fremde Zugang zu diesem Schlüsselschrank bekommen, wäre Timo aus dem Schneider.“
    „Ihr wolltet einen Schlüssel klauen?“
    „Nö“, sie hielt die Kamera hoch. „Wir wollten einen fotografieren.“
    „Hat’s geklappt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Dieser Sebastian hat sie erwischt, bevor Gini sich richtig in dem kleinen Raum neben dem Lager umsehen konnte.“
    „Was hast du gemacht?“
    „Ich habe die anderen Mitarbeiter abgelenkt, habe gesagt, wir machen eine Umfrage wegen Praktikums- und Ausbildungsplätzen, du weißt schon, wie bei dieser Jump -Initiative.“
    „Und dann?“
    „Irgendwie ist nicht viel herausgekommen. Dieser Sebastian war gerade dabei, alle möglichen Sachen aus dem kleinen Raum in ein Auto zu verladen. Gini hatte ganz schön Muffe vor dem.“
    „Hat er sie bedroht?“
    Nora zuckte mit den Achseln. „Sie sagte, er wirkte eher hilflos. Jedenfalls wurde er ganz friedlich, als sie die Chefin erwähnt hat.“
    „Wo ist Gini jetzt?“
    „Ihre Eltern haben angerufen, sie sollte nach Hause kommen. Die Polizei braucht ihre Aussage, weil sie Valentin gefunden hat.“

Samstag, der 18. Juni 2011

45
    Ich hatte mein Fahrrad verkehrt herum auf den Couchtisch gestellt. Na gut, ich hatte eine Plane daruntergelegt, aber trotzdem, mitten im Wohnzimmer. Elke hätte mich in kleine Stückchen zerfetzt und an die Möwen verfüttert.
    Als mir das erste Kettenglied auf den Teppich gefallen war und ich den Fleck sah, den das Öl hinterlassen hatte, konnte ich ein bisschen nachvollziehen, was sie gemeint hatte. In meinem Alter war es allerdings ziemlich unbequem, vor dem Haus auf den kalten Steinplatten auf dem Boden herumzukriechen. So in Tischhöhe ließ sich viel müheloser arbeiten.
    Das Telefon klingelte, als ich gerade zwei Ritzel zusammenstecken wollte.
    „Ollner!“
    „Mausig, guten Tag. Ich weiß, es ist Samstag, aber ich bin mir sicher, Sie ärgern sich, wenn Sie nicht innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten in Ihrem Büro sitzen.“ Aufgelegt.
    „Super.“ Ich legte die Ritzel auf die Plane und ging ins Bad, um mir die Hände zu waschen. Da klingelte schon wieder das Telefon.
    Kofi. „Ich hol dich ab“, sagte er und legte auf.
    „Noch besser.“ Waren jetzt alle verrückt geworden? Wie kamen die auf die Idee, dass sie Befehle in mein Telefon bellen konnten und ich wie ein Hündchen angewedelt kam? Ich hatte Wochenende. Am Nachmittag wollte ich an der Weser entlang nach Norden fahren, in Polle einen Kaffee trinken und mit dem Dampfer wieder zurückkommen.
    Andererseits, was wusste Mausig, was ich noch nicht wusste?
    Ich knöpfte die Arbeitshose auf und schlüpfte aus den Schuhen.
    Beides ließ ich vor meinem Bett

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