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Ausweichmanöver (German Edition)

Ausweichmanöver (German Edition)

Titel: Ausweichmanöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Besuche der Kunden, bevor Frau Gambach herausgefunden hatte, wo die Leute arbeiteten oder bei welcher Bank sie das Schließfach hatten. Dann mussten sie warten. Viele nahmen den kostenlosen Check vor dem Urlaub gern in Anspruch. Es geht schließlich nichts über Sicherheit.
    Diese kleine Ecke, in denen es kostenlos Kaffee, Tee und Cappuccino gab, gefiel den Leuten. Sie konnten Zeitschriften lesen, die dort ausgelegt waren. Für Kinder gab es Spielzeuge, und Frau Gambach sorgte höchstpersönlich dafür, dass immer Kekse und Knabberzeug vorrätig waren. Frische Blumen gab es auch immer. Deshalb setzten sich die Kunden einfach in die Lounge, während die Reifen oder das Öl gewechselt wurden. Und die meisten ließen dann den Autoschlüssel am Schlüsselbund. Selbst schuld.
    Er erstarrte. Was war das für ein Geräusch?
    Ein Zwitschern?
    Ein Sirren und ein Klick?
    Er drehte sich um und erkannte ein Mädchen, das in der Tür zu seiner Werkstattecke stand und fotografierte. „Was soll das?“
    „Oh, hallo“, sagte sie. „Wir machen eine Umfrage für Jump .“
    „Umfrage?“
    „Ja, meine Freundin ist bei der Chefin. Die füllt den Fragebogen aus, und ich mache ein Foto für die Homepage.“
    Homepage. Er verstand kein Wort.
    „Die Leute von Jump sammeln Informationen über Betriebe, wo es Praktikums- und Ausbildungsplätze gibt und so.“
    Er wollte ihr hastig den Weg versperren. Doch sie schlüpfte an ihm vorbei. Sie sprach laut und lachte ihn an.
    „Warum fotografierst du hier und nicht vorn die neuen Autos?“
    „Hab ich schon, Werkstatt ist cooler.“
    Sollte er sie gehen lassen? „Zeigst du mir die Fotos? Du weißt schon, Betriebsgeheimnisse.“ Er streckte die Hand nach der Kamera aus. Teures Teil.
    Sie steckte den Fotoapparat in die Tasche. „Deine Chefin hat’s erlaubt.“
    Er ließ die Hand sinken. „Na, gut.“
    Als sie die Werkstatt verließ, drehte sie sich noch einmal um und winkte. Ihre Jacke ging auf, und er erkannte das schwarze T-Shirt.
    Er knallte die Kofferhaube zu und rannte zu Frau Gambach. „Waren hier zwei Mädchen wegen Praktikum?“
    „Ein sehr nettes, ja. Eine Praktikantin hatten wir noch nie. Warum fragen Sie?“
    „Ein Mädchen, sind Sie sicher?“
    „Gewiss.“
    „Ich fahr dann los.“
    Das durfte nicht wahr sein. Was wollten die von ihm? Er musste unbedingt sehen, was dieses Gör fotografiert hatte. So nett lächeln und ihn dabei reinlegen.
    Er raste die Bülte hoch, da fuhren die beiden mit dem Fahrrad. Es war schwierig, doch es gelang ihm, die beiden zu verfolgen, ohne dass sie es merkten. Sie fuhren zum Haus von diesem Asmus und gingen beide hinein.
    Sebastian überlegte nicht lange. Er musste den Wagen loswerden und mit einem anderen wiederkommen. An der nächsten Ecke hielt er an und suchte den Schlüssel für Heckmanns Auto aus der Kiste. Den Werkstattwagen stellte er in einer Seitenstraße ab. Der Volvo stand unter der Laterne, wie es sich gehörte.
    Sebastian drückte den Sender, sah die Lampen aufblinken. Sonst geschah nichts. Er ging zur Fahrertür, zog sie auf, stieg ein und fuhr los. Im Rückspiegel beobachtete er die Haustür. Keine Reaktion. Alles blieb ruhig.
    Was für ein Gestank. Dabei hatte er alles desinfiziert und parfümiert.
    Blieb zu hoffen, dass die Mädchen noch im Haus waren. Die beiden Fahrräder standen vor der Tür.
    Kaum hatte er einen geeigneten Parkplatz gefunden, kam die freche Göre heraus. Sie verabschiedete sich mit Küsschen rechts und Küsschen links von der anderen und ging die Straße hinunter. Sebastian wunderte sich, dass sie nicht mit dem Rad fuhr. Für ihn ideal. Wie bekam er sie in sein Auto?
    Hier war zwar nicht viel los, aber wenn er sie hineinzog und sie sich wehrte, würde das garantiert auffallen. Er seufzte. Das gefiel ihm nicht, aber was blieb ihm übrig?
    Er kurbelte das Fenster herunter und hielt auf der falschen Straßenseite so neben ihr, dass die Fahrerseite zum Bürgersteig zeigte. „Du bist doch ’ne Freundin von Valentin, oder?“
    Sie sah auf, erkannte ihn und kam näher.
    Er zögerte nicht, drosch ihr die Faust ins Gesicht, dass sie benommen taumelte. Mit der anderen Hand hielt er sie aufrecht. Während er die Tür öffnete, versuchte sie, sich aufzurichten. Er sprang aus dem Wagen, klappte die hintere Tür auf und hob sie in den Wagen. Da sie zu zappeln begann und wie ein Schwein quiekte, schlug er ihr gegen die Schläfe. Sie fiel um, als hätte jemand die Luft herausgelassen. Er brummte: ‚Bleib sitzen,

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