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Ausweichmanöver (German Edition)

Ausweichmanöver (German Edition)

Titel: Ausweichmanöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Das erklärt noch nicht die Attentate. Wieso haben Sie uns erzählt, dass Timo Fleck auf Sie geschossen hat?“
    „Ich konnte schlecht sagen, ein paar thailändische Menschenhändler wollen mich unter Druck setzen, weil ich ihnen nicht ermöglicht habe, mein Auto zu stehlen. Ich war überzeugt davon, dass die es auf mich abgesehen hatten, dass sie mich einschüchtern wollten. Die Polizei sollte mich beschützen, jedenfalls bis es mir gelungen wäre, das Problem aufzuklären.“
    Kofi verschränkte die Arme vor der Brust. „Was auch immer Sie gedacht haben, ist mir scheißegal. Ich verhafte Sie jetzt.“
    „Weswegen?“
    „Wegen allem, wegen der Frauen, wegen der Anschläge auf die Schüler, wegen der Tatsache, dass ich am Samstag Dienst schiebe, statt nach Hamburg zum Konzert zu fahren.“
    „Ich habe den Schülern nichts getan. Ich schwöre.“
    „Darauf kann ich verzichten. Ich wette mit Ihnen, wenn wir die Unterlagen auswerten, die Valentin Shekovietz über Sie zusammengetragen hat, dass wir darin Beweise für Ihre Verwicklung in den Menschenhandel finden werden. Sie wollten ihn mundtot machen. Da Sie nicht sicher wissen konnten, wen er ins Vertrauen gezogen hat, mussten eben alle seine Freunde dran glauben. Wen haben Sie beauftragt? Wo haben Sie Eugenia versteckt?“
    Heckmann war bei Kofis Worten immer weiter in sich zusammengesunken, schließlich war sein Oberkörper abgesackt. Sein Kopf lag auf dem Tisch, er umklammerte ihn mit den Armen und wiederholte eintönig. „Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr.“
    Kofi stellte sich vor Sowadee, sprach sie scharf an. „Wo ist das Mädchen?“
    Sowadee verstand ihn ganz offensichtlich nicht. Mit fragendem Gesichtsausdruck drehte sie sich zu Junjoaw um.
    „Mädchen ist hier.“
    Kofi versuchte es noch einmal. „Das andere Mädchen, ein deutsches Mädchen.“
    Sowadee lachte. Lachte sie ihn aus? „Keine deutsche Mädchen, nur zwei Thai.“ Sie wies mit dem Zeigefinger zuerst auf sich, dann auf ihre Nichte. „Eins, zwei.“
    Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bewegung. Heckmann hatte sich aufgerichtet. Wollte er fliehen? Er hatte etwas in der Hand. Eines der Gemüsemesser. Er hob es hoch. Wollte er mich angreifen? Ich wich seinem Arm aus. Das Messer ratschte über meine Schulter. Es brannte wie Feuer. Ich spürte einen Schlag gegen den Brustkorb und stürzte mit dem Stuhl um. Heckmann rannte aus der Küche.
    Kofi sprang über mich hinweg und lief hinter ihm her.
    Ich rappelte mich auf und rief nach Heinrich und Schnitter.
    „Herbert, du bleibst bei den Frauen. Heckmann hat ein Messer, Guntram, wir müssen zu Kofi.“
    Wir hörten seine Stimme aus dem Keller. „Kommen Sie heraus. Das hat keinen Sinn. Wir wissen, dass Sie da drin sind.“
    „Alles okay?“, fragte ich, als wir neben ihm standen.
    „Das ist wohl der Raum, von dem die Kollegen vorhin erzählt haben. Das ist ’ne ziemlich stabile Tür, er hat sie von innen abgeschlossen. Der Schlüssel steckt. Du blutest.“
    „Das geht schon. Wir müssen ihn da herausholen, er hat ein Messer.“
    „Soll er sich doch umbringen, der Mistkerl, mir ist es recht.“
    „Er muss uns sagen, wo Eugenia ist.“
    „Dann müssen wir die Tür aufbrechen. Habt ihr irgendwo Werkzeug gesehen?“
    Guntram Schnitter nickte, verschwand und kam kurz darauf mit einem Beil wieder. „Wir müssen mit dem Beil zwischen Tür und Rahmen und sie aufdrücken. Herbert sucht noch nach einer Eisenstange, die Frauen helfen ihm. Am besten wäre ein Brecheisen.“
    Herbert und Kofi brauchten drei Minuten, bis sie die Tür aufgebrochen hatten. Ich hatte mich auf die unterste Treppenstufe gesetzt und meine Verletzung geprüft. Ein hübscher Schnitt quer über den Arm, nicht sonderlich tief, aber lang. Musste bestimmt genäht werden. Ich rief einen Krankenwagen. Wenn wir ihn nicht für Heckmann brauchten, konnten sie mich verarzten.
    Doch ich hatte recht gehabt. Heckmann hatte sich die Pulsadern an beiden Armen aufgeschnitten, von oben nach unten. Er hatte eine Menge Blut verloren, würde aber überleben.
    Ich saß im Krankenhaus. Eine nette Ärztin hatte meinen Schnitt mit sieben Stichen genäht. Sie wollte mich dabehalten. Das konnte ich nicht zulassen. Ich war so unruhig, dass ich noch nicht einmal still auf dem Bett sitzen bleiben konnte.
    Ich rief bei Kofi an, der meldete sich nicht. Marc ging nicht ans Telefon, und der diensthabende Kollege wusste von nichts.
    Währenddessen wartete ich ungeduldig auf die Papiere, die ich

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