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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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äußerst mühsam war, die Bäume von der Schlagstelle zum Ufer zu transportieren. Man einigte sich bald darauf nur noch oberschenkel-dicke Bäume zu schlagen, da sie unter Mithilfe aller gerade noch zum Seeufer gezogen werden konnten. Stärkere Stämme waren einfach nicht zu bewegen, selbst, wenn alle mithalfen. Aus diesem Grunde mussten wesentlich mehr Bäume gefällt und entastet werden, als sich Brink vorher ausgerechnet hatte und demgemäß dauerte alles auch viel länger, als erwartet. Einmal ans Ufer gebracht, war der Weitertransport der Stämme kein Problem. Sie wurden einfach ins Wasser geschmissen und zur Insel hinübergerudert. An der Insel angelandet, war das Mühsal das gleiche wie and Land. Unter größten Anstrengungen schafften sie es endlich, die Stämme an der für die Blockhütte vorgesehen Stelle abzulegen.
     
    Nachdem diese anstrengende Arbeit, die nicht ohne Schrammen ausblieb, endlich erledigt war, fuhren Take und Kerler zu einer ehemaligen Baustoffhandlung und organisierten Zimmermanns-Nägel, Schrauben, Dachpappe und Mörtel. Die Straßen waren wie gewohnt menschenleer und die herumliegenden Leichen gingen allmählich in Skelettierung über. Sie hatten sich mittlerweile so an diesen Anblick gewöhnt, dass sie die Toten kaum mehr wahrnahmen. Die Baustoffhandlung war voll von den benötigten Materialien und schnell waren alles Notwendige auf der Insel vorhanden. Nachdem man inzwischen auch genügend Stämme für den Bau des Blockhauses zusammen hatte, lief die Fertigstellung unter der Anleitung von Brink dann doch relativ rasch.
     
    Breuer und Kimm hatten durch tägliche Übung ihre Fähigkeiten im Jagen mit Pfeil und Bogen sowie mit der Armbrust nahezu vervollständigt. Bald verzichteten sie völlig darauf, Gewehre mitzunehmen und dabei fühlten sie sich auch wesentlich sicherer. Ihre Waffen erzeugten keinerlei Lärm, mit dem sie sich verraten konnten, falls es überhaupt noch jemanden gab, an den sie sich hätten verraten können. Innerhalb von zwei Wochen erlegten sie mit ihrer Jagdmethode fünf Rehe, ein Wildschwein und zwei Hasen, was ausreichend Fleisch brachte. Was sie nicht gleich verzehrten, wurde gepökelt, geräuchert oder eingelegt und als Vorrat für den Winter gespeichert. Auch beim Fischen blieb ihnen das Glück hold, und Anfang August, gelang es ihnen sogar, einen 90 cm langen Hecht zu fangen, worauf sie mächtig stolz waren.
     
    Die Frauen beherrschten mittlerweile alle das Melken und waren ziemlich perfekt im Sensen. Der Futtervorrat für die Kühe und Schafe war bald so groß, dass sie ein Bootshaus aufbrachen, um dies, zusätzlich zu den Räumlichkeiten des Stalls, als Heulager für die Wintermonate zu nutzen. Die größte Freude bereitete ihnen jedoch das Wachstum in ihren Gemüsegärten und auf dem kleinen Feld, das sie vor der Villa angelegt hatten. Die Ernte war so reichlich, dass die Männer in den leer stehenden Häusern Feldafings und Possenhofens leere Gläser besorgen mussten, in denen das Gemüse eingeweckt wurde.
     
    Dann kam der Tag, der für Kimm und Breuer zum großen Aha-Erlebnis wurde und auf der ganzen Insel hellste Begeisterung auslöste. Die beiden Freunde waren wieder einmal zur Jagd unterwegs. In der letzen Zeit hatten sie dabei immer den gleichen Weg gewählt, der sie durch die gleichen Wälder und durch die gleichen Straßen der ausgestorbenen Ortschaften führten. Aus welchem Grund auch immer, vielleicht, weil ihnen dieser Weg allmählich einfach nur zu langweilig wurde, wählten sie diesmal eine andere Route. Sie gingen mitten durch Possenhofen hindurch, vorbei an den prächtigen Villen mit ihren teilweise phantastisch angelegten Gärten, die nun aber langsam zu verwildern begannen. Als sie an einem dieser Gärten vorbeikamen, blieb Henry Kimm plötzlich wie angewurzelt stehen, stutzte und verfiel anschließend in ein laut polterndes Lachen.
     
    Heinz war zunächst etwas erschrocken, da er dachte, bei seinem Freund hätte im Oberstübchen irgendetwas unvermutet seinen Dienst aufgegeben, bis er an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte, dass es sich tatsächlich nur um einen Heiterkeitsausbruch handelte. Was ihn jedoch ärgerte, war, dass er die Ursache dieser plötzlichen Heiterkeit nicht selbst erkennen konnte. Also flüchtete er sich in seinen humoristischen und nicht ernst gemeinten Zynismus, der lediglich über die Unzulänglichkeit seines Nicht-Erkennens hinwegtäuschen sollte.
     
    “Ich habe ja schon immer gewusst, dass bei Dir eine

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