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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Moment, als Bernd Take das Feuer entzündete, bemerkte er ein Versäumnis, das bisher keinem aufgefallen war.
     
    “Mensch, habt Ihr Euch eigentlich schon einmal überlegt, wie ihr das Blockhaus, das wir bauen, im Winter beheizen wollt?“
     
    Franz Kerler sah ihn mit einem Blick an, der deutlich machte, dass in seinem Oberstübchen gerade ein Vorhang zurückgeschoben worden war.
     
    “Er hat recht. Wir haben zwar genügend Feuerstellen in der Villa und dem Nebenhaus, aber zum Heizen brauchen wir natürlich auch etwas. Holz haben wir jede Menge gesammelt, doch daran haben wir nicht gedacht. Vor allem muss das bei der Planung gleich berücksichtigt werden. Wir benötigen also schon wieder einen Kamin und Schamottsteine. Die, welche wir am anderen Ufer geholt haben, sind aufgebraucht.“
     
    Kurt mischte sich ein.
    “Wenn Ihr Holzöfen benötigt, können wir uns welche besorgen. Das ist kein Problem.“
     
    “Sag bloß, dass es die auch auf Deinem Bauernhof gibt?“, fragte ihn Heinz, wobei er sich gleichzeitig darüber ärgerte, dass er sich nicht daran erinnern konnte, bei seinem Besuch dort einen Ofen gesehen zu haben.
     
    “Der ganze Bauernhof wurde mit Holzöfen beheizt. In jedem Zimmer steht einer, Wir brauchen uns nur zu bedienen.“
     
    “Womit die Frage geklärt wäre, wo wir Öfen herbekommen“, meinte Henry lapidar. “Für das Blockhaus müssen wir uns noch Ofenrohre besorgen oder wir nehmen einfach die Rohre aus dem Bauernhof mit, wenn sie sich entfernen lassen. Das einzige Problem dürfte der Transport werden. Ich nehme an die Dinger wiegen einiges und die kleinen Anhänger unserer Fahrräder werden das Gewicht kaum aushalten.“
     
    “Was haltet Ihr von dem Segelhafen in Possenhofen?“, wollte Heinz wissen.
     
    “Was willst Du denn im Segelhafen? Da wirst Du kaum ein geeignetes Transportmittel finden“, zweifelte Bernd.
     
    “Ich glaube Sie täuschen sich“, meldete sich Brink zu Wort. “Ich kann mir vorstellen, worauf Herr Breuer hinaus will. Im Hafen stehen jede Menge Slipwagen. Wenn wir uns zwei davon nehmen, können wir jede Menge Öfen und Rohre damit befördern.“
     
    Heinz sah Brink mit einem lobenden Blick an. “Sie haben völlig richtig verstanden. Genau daran habe ich gedacht. Und lassen Sie bitte das Sie . Das sind Formulierungen aus einer Welt, die wir nicht mehr haben. Hier auf der Insel, wo wir uns die Distanz zum anderen nicht mehr leisten können, sind wir alle einfach per Du.“
     
    So fuhren sie noch an diesem Abend mit vier Rädern und zwei Slipwagen zum Bauernhof, montierten drei Öfen ab und nahmen alle Ofenrohre mit, die sich ohne große Mühe abmontieren ließen. Es sollte das letzte Mal sein, dass sie den Bauernhof besuchten.

21. Die Rettung
     
     Die Tage vergingen und leider auch die lange anhaltende Schönwetter-Periode. Des Öfteren mussten die Insulaner nun mit Regenfällen kämpfen, während die täglichen Arbeiten weiter zu erledigen waren. Das machte das Leben nicht gerade einfacher, aber alle nahmen es gelassen hin und begannen, sich daran zu gewöhnen, auch bei schlechtem Wetter im Freien ihre Aufgaben zu erfüllen. Der einzige, der davon befreit war, war Freitag und er genoss es, Regentage unter der Bank in der Küche des Kustos-Hauses zu verbringen, während die Menschen draußen vom Regen durchnässt wurden.
     
    Neben dem Hund versuchte sich auch Roland Kinsel, wo es nur gerade ging, vor der Arbeit zu drücken. Meist war er nur durch mehrmalige Aufforderungen dazu zu bewegen, überhaupt in irgendeiner Form mitzuarbeiten. Und dieses Mitarbeiten war immer mit Murren und Flüchen verbunden. Freiwillige Teilnahme an irgendeiner Arbeit war für ihn ausgeschlossen, und nach wenigen Tagen fiel er allen mehr oder weniger auf die Nerven. Er passte einfach nicht zur Mentalität der Menschen, die sich bemühten, ein einigermaßen erträgliches Leben auf der Insel aufzubauen, und Brink machte sich immer häufiger Vorwürfe, dass er diesen Menschen mitgenommen hatte. Kinsel wurde zu einer echten Belastung und schaffte es, dass zum Schluss alle froh waren, wenn er sich von der Arbeit fernhielt. Man ließ ihn gewähren und verlor bald kein Wort mehr darüber, dass er sich nicht an den anfallenden Aufgaben beteiligte und sich faul dem Müßiggang ergab.
     
    Die Beschaffung der erforderlichen Baumaterialien für das Blockhaus erwies sich schwieriger als erwartet. Nicht, weil das Fällen der Bäume Probleme bereitet hätte, sondern vielmehr, weil es

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