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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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zurückzulassen oder sich nach einem anderen Transportmittel umzusehen. Sie beschlossen, sich einen anderen Anhänger zu beschaffen und waren nach über einer Stunde Suche auch fündig geworden. In einer Seitenstraße entdeckten sie in einer Hofeinfahrt einen kleinen, offenen Autoanhänger, der leicht mit dem Fahrrad zu ziehen war. Sie banden ihn an das Gestänge unterhalb des Sattels und kehrten zurück zu der Stelle, wo sie die beiden Generatoren zurückgelassen hatten. Da sich die Seitenteile des neuen Hängers herunterklappen ließen, war der Generator, der sich immer noch auf dem zusammengebrochen Fahrradanhänger befand, sogar ziemlich einfach hinaufzubringen.
     
    “Na ja“, meinte Kurt, “auf diese Weise sind wir wenigstens zu einem stabilen Transportfahrzeug gekommen, was bestimmt kein Nachteil ist. Die Fahrradanhänger waren ohnehin nicht die kräftigsten. Also, dann wollen wir mal.“
     
    Kurt schwang sich aufs Rad, und Franz folgte seinem Beispiel. Sie fuhren die Hauptstraße entlang und bogen dann in Richtung See ab. Ihr Weg führte zur Brahmspromenade, die direkt am Ufer des Sees gelegen war, vorbei am Midgardhaus, das noch vor einem Jahr ein beliebtes Restaurant der gehobenen Klasse gewesen war. Jetzt döste es in trauriger Einsamkeit vor sich hin und wirkte irgendwie kalt und abstoßend. Die Tische und Stühle waren vom vergangenen Frühsommer noch im Garten aufgestellt und über und über mit Laub bedeckt.
     
    “Ein Restaurant ohne Gäste wirkt wie ein Wartesaal“, rief Franz Kurt zu, als sie das Midgardhaus passierten.
     
    Franz hatte irgendwie Recht. Die leeren Tische und Stühle sahen trotz der hohen Schicht alten, feuchten Laubes wirklich aus, als warteten sie auf Gäste, wohl wissend, dass diese niemals mehr eintreffen würden. Ein hoffnungsloses, unsinniges Warten, das ihnen niemand danken würde. Damals, als sich die Menschen hier an schönen Tagen drängten, wäre man froh gewesen, wäre mal einer der Stühle unbesetzt gewesen. Aber heute .... wer brauchte heute noch einen Platz, wo doch ohnehin überall genügend Raum frei war? Zehn Minuten später befanden sich Kurt und Franz auf dem Uferweg, der Tutzing mit Feldafing und Possenhofen verband. Ein landschaftlich schöner Weg, mit hohen, alten Buchen und herrlichen Wiesen zwischen drin. Ein Weg, der noch etwas von der ursprünglichen Landschaft des Starnberger Sees ausstrahlte, so wie man sie von alten Gemälden und Stichen her kannte. Sie mochten vielleicht zwei Minuten auf diesem Weg gefahren sein, als Kurt nach einer kleinen Biegung so abrupt bremste, dass Franz ihn fast gerammt hätte.
     
    “Bist Du verrückt“, beschwerte sich dieser. “Fast hätte ich Dich über den Haufen gefahren.“
     
    “Tut mir leid. Aber schau mal nach vorne. Wenn mich nicht alles täuscht, sind da zwei Männer mit Fahrrädern unterwegs.“
     
    Franz hatte sich in den letzten Minuten stets am hinteren Reifen von Kurts Fahrrad orientiert, so dass er nicht nach vorne geblickt hatte. Als er dies aufgrund der Aufforderung von Kurt jetzt nachholte, entdeckte er in der Tat im Abstand von etwa 300 Metern zwei Männer, die scheinbar gemütlich in Richtung Possenhofen unterwegs waren. Er verfolgte sie mit seinen Blicken, bis sie hinter einem Waldstück verschwunden waren. Dann kam plötzlich Leben in ihn.
     
    “Los hinterher“, forderte er Kurt auf, “ich will sehen, was die beiden vorhaben!“
     
    “Wir müssen vorsichtig sein“, versuchte ihn Kurt zu beschwichtigen. “Wir wissen nicht, wer das ist, und wir haben keine Waffen dabei.“
     
    “Natürlich müssen wir vorsichtig sein, aber wir dürfen sie auch nicht aus den Augen verlieren. Gerade deshalb, weil wir nicht wissen, wer das ist, müssen wir sie beobachten.“
     
    Sie stiegen wieder auf ihre Räder und fuhren bis zu der Stelle, an der sie aus ihrem Blickfeld verschwunden waren. Sie waren gerade noch rechtzeitig gekommen, um sie hinter der nächsten Biegung verschwinden zu sehen. Kurt und Franz erhöhten etwas ihre Geschwindigkeit und hatten sie nach einer Minute erneut im Abstand von circa 300 Metern vor sich. Als die Roseninsel durch die Bäume, die das Ufer säumten, sichtbar wurde, verlangsamten die Männer spürbar ihr Tempo, bis sie schließlich ganz stehen blieben.
     
    “Komm, wir schieben unsere Räder hier hinter die Bäume und schleichen uns ein wenig näher ran“, schlug Kurt vor.
     
    Franz war sofort einverstanden und so versteckten sie die Räder und Anhänger abseits des

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