Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
Vom Netzwerk:
ziehen, welche in längst vergangenen Zeiten die Menschen so häufig beschäftigt hatten. Als sie schwer bepackt das Geschäft verließen und alles auf den kleinen Fahrradanhängern verstauten, war es Henry Kimm, als hätte er erneut einen Schatten gesehen, so wie das letzte Mal, als sie Tutzing besuchten.
     
    ‘Verdammt, jetzt reicht es mir aber“, fluchte er vor sich hin. “Ich bin doch nicht blöd. Da ist jemand, der sich unbedingt vor uns verstecken will.“
     
    “Was brummelst Du vor dich hin?“, fragte Heinz, der ihn nicht richtig verstanden hatte.
     
    “Da ist jemand, der uns beobachtet.“
     
    “Wo beobachtet uns jemand? Ich sehe keinen.“
     
    “Jetzt nicht mehr. Aber ich bin sicher, dass dort drüben in dem Haus jemand war und darinnen verschwunden ist.“
     
    “Dann lass uns doch hinübergehen und nachsehen.“ Heinz setzte sich bereits in Bewegung.
     
    “Halt!“, stoppte ihn Henry. “Wir sollten wenigstens die Revolver mitnehmen. Man kann ja nie wissen, was einen erwartet. Schließlich haben wir das Zeug geholt, um uns im Notfall verteidigen zu können.“
     
    Sie nahmen zwei Revolver, luden die Magazine und steckten sich vorsichtshalber noch zwei geladene Ersatzmagazine ein. Mit entsicherten Revolvern im Anschlag durchsuchten sie das ganze Haus, konnten aber außer den halbverwesten Leichen eines Mannes und einer Frau, die zusammengesunken im Sofa des Wohnzimmers saßen, nichts finden.
     
    “Du hast Dich getäuscht“, versuchte Heinz seinen Freund zu beruhigen. “Hier ist niemand.“
     
    “Aber hier war jemand, da bin ich ganz sicher. Ich spinne doch nicht. Zweimal habe ich jetzt schon einen Schatten gesehen. Das kann kein Irrtum gewesen sein.“
     
    “Komm jetzt, wir verschwinden. Es wird Zeit, zur Insel zurückzukehren, sonst sehen wir zum Schluss noch, dass die Toten wieder lebendig werden.“
     
    “Dennoch hat uns jemand beobachtet. Da bin ich mir ganz sicher.“
     
    Sie gingen zu ihren Rädern zurück, stiegen auf und machten sich wieder auf den Heimweg. Kurz, bevor sie in die Hauptstraße einbogen, bemerkte Henry abermals ein kleines Stück weiter vorne einen Schatten, der blitzartig verschwand. Nur diesmal sah ihn Heinz auch.
     
    “Du hast doch recht. Da ist wirklich jemand.“ Heinz versuchte es mit Konversation.
     
    “Hallo, Sie können herauskommen, wir haben sie entdeckt.“
     
    Beide lauschten gespannt, doch nichts rührte sich. Heinz versuchte es erneut.
     
    “Sie haben nichts von uns zu befürchten. Kommen Sie und zeigen Sie sich.“
     
    Aber der Schatten blieb weiter unsichtbar. Henry zuckte hilflos mit den Schultern.
     
    “Es hat keinen Sinn. Komm, wir fahren weiter!"
     
    Kaum hatten sie die Räder wieder bestiegen, hörten sie hinter sich das Klappern leerer Konservendosen, die zahlreich verstreut auf der Straße und den Gehwegen herumlagen. Beide drehten sich erschrocken um und konnten gerade noch einen jungen Mann wahrnehmen, der schnell im Eingang eines Hauses verschwand.
     
    “Jetzt haben wir ihn. Los, den schnappen wir uns!“
     
    In Henry begann das Jagdfieber zu erglühen. Er holte den Revolver, den er sich vorhin nur in die Tasche seiner Jacke gesteckt hatte und rannte auf das Haus zu. Heinz blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Henry Kimm stieß mit einem Schlag die Türe auf und schrie wie ein Wilder los, wahrscheinlich mehr, um sich selbst Mut zu machen als den vermeintlichen Feind dadurch einzuschüchtern. Zu seiner eigenen Verblüffung hatte er aber damit Erfolg.
     
    “Bitte tun sie mir nichts!“
     
    In eine Ecke des Flurs gedrückt stand zitternd ein etwa achtzehnjähriger Junge, der Henry und vor allem die Hand, die den Revolver hielt, ängstlich anblickte.
     
    “Sie brauchen keine Angst zu haben, wir wollen Ihnen nichts tun.“
     
    “Aber der Revolver, Sie haben einen Revolver.“
     
    Henry sah etwas verlegen auf seine Hand, die immer noch krampfhaft den Revolver umklammerte, und auch Heinz, der inzwischen nachgekommen war, sah ganz so aus, als würde er im nächsten Augenblick von seiner Schusswaffe Gebrauch machen.
     
    “Den Revolver haben wir lediglich zum eigenen Schutz. Wir wussten schließlich nicht, wen wir hier antreffen würden.“
     
    “Sie führen also wirklich nichts Böses im Schilde?“
     
    “Nein, ganz bestimmt nicht. Aber warum sind Sie von uns davongelaufen? Ich habe Sie doch vorhin schon einmal angerufen.“
     
    “Ich hatte einfach Angst. Wenn Sie wüssten, was wir in den vergangenen

Weitere Kostenlose Bücher