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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Mangelerscheinungen gekommen wäre, aber eines Tages haben wir den Fisch über und dann bleibt uns nur noch das Gemüse. Und selbst daran kann man sich überessen.“
     
    “Was also schlägst du vor?“, wollte Henry wissen.
     
    “Wir müssen zur Jagd gehen, oder willst Du Deine Hühner schlachten?“
     
    “Ich dachte mir schon, dass dieser Vorschlag kommt. Aber der einzige, der ein Gewehr besitzt bin ich. Und dazu habe ich lediglich hundert Schuss Munition, die ich eigentlich für Notfälle aufheben wollte.“
     
    “Was für Notfälle denn?“, fragte Kerler.
     
    “Nun, wir müssen immer damit rechnen, dass wir eines Tages vielleicht dazu gezwungen sind, die Insel zu verteidigen.“
     
    “Dann ist es aber die Frage, ob 100 Schuss ausreichend sind.“
     
    “Immerhin haben wir auch noch Äxte und Messer“, versuchte Bernd Take zu beruhigen.“
     
    “Natürlich haben wir das, bloß zur Verteidigung ist das wohl weniger geeignet. Wenn wir erst einmal die Äxte und Messer benötigen, liegen wir schon längst im Kampf Mann gegen Mann. Und dazu darf es niemals kommen, denn dann sind wir wahrscheinlich verloren. Abgesehen davon, auf einen anderen mit einem Messer losgehen ...‚ ich könnte das nicht.“
     
    Franz Kerler schüttelte sich bei diesem Gedanken und sann gleichzeitig über einen Ausweg nach.
     
    “In Ordnung“ stellte Henry Kimm fest, “Heinz meint wir brauchen Fleisch und müssen Jagen und ihr seid alle der Meinung, dass wir mehr Waffen und mehr Munition benötigen. Als sollten wir uns beides besorgen. In Tutzing gibt es ein kleines Waffengeschäft. Mal sehen, ob wir dort fündig werden. Allmählich rauben wir den ganzen Ort aus.“
     
    “Diesmal komme ich mit Dir.“ Heinz Breuer sagte dies so bestimmt, dass keiner einen Einwand wagte. “Wann willst Du denn fahren?“
     
    “Am besten gleich. Wir haben heute ohnehin nichts Besonderes vor, und wer weiß, was der morgige Tag bringt.“
     
    Bereits wenig später erreichten Henry und Heinz die Ortseinfahrt von Tutzing. Allerdings stiegen sie nicht von ihren Rädern ab, sondern fuhren langsam auf der Hauptstraße in Richtung Ortsmitte weiter. Tutzing machte auf Henry einen noch ausgestorbeneren Eindruck als vor einigen Tagen, als sie die die Körner und Samen organisiert hatten. Ebenso war der Verwesungsgeruch noch penetranter geworden und teilweise so stark, dass sie sich Tücher vor das Gesicht banden, um dadurch den Gestank etwas zu mildern.
     
    “Hier müssen hunderte von Toten in den Häusern liegen“, stellte Heinz Breuer fest. “dieser Zersetzungsgeruch kommt nicht nur von den Leichen, die hier auf der Straße liegen. Warum wohl haben die Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen?“
     
    Henry sah zu Heinz hinüber, der gerade damit beschäftigt war, seinen Gesichtschutz etwas fester zu binden, so als könnte er dadurch die pestverseuchte Luft besser von seinen Nasenschleimhäuten fernhalten.
     
    “Die gleiche Frage habe ich mir das letzte Mal auch schon gestellt und keine Antwort gefunden. Fatalismus. Sie haben sich einfach in ihr Schicksal ergeben. Die Menschen haben eben einen ausgesprochenen Herdeninstinkt. Sie haben sich offensichtlich in ihren Häusern vergraben und das Ende abgewartet. Wir können nichts mehr daran ändern. Komm lass uns weiterfahren“, forderte er Heinz auf, der inzwischen von seinem Fahrrad abgestiegen war und kopfschüttelnd auf die unbelebten Häuser blickte.
     
    “Du hast recht, wir sollten machen, dass wir hier wieder möglichst schnell fortkommen. Irgendwie ist mir unheimlich in dieser Stadt.“
     
    Das Waffengeschäft war aufgebrochen. Trotzdem waren noch genügend Waffen vorhanden. Im Verkaufsraum selbst fand er vier Revolver und in dem kleinen Lager, das gleich hinter dem Verkaufsraum lag, entdeckte Henry drei Jagdgewehre. Für alle Waffen war in großem Umfang Munition vorhanden, was Heinz besonders verwunderte, da er nie damit gerechnet hatte, dass ein kleiner Laden dieser Art so viel Munition auf Lager hielt.
     
    “Hier gab es viele Hobbyjäger und Schützenvereine“, erklärte Henry, “und jeder wollte bedient werden. Vermutlich war der Händler deshalb so gut ausgerüstet. Auf alle Fälle kommt uns das nun zugute.“
     
    Abgesehen von den eben erwähnten Schusswaffen nahmen sie noch eine Armbrust mit den dazugehörigen Bolzen, drei Sportbogen samt Pfeilen, vier Steinschleudern und einige Messer mit. Sie sahen wirklich aus, als würden sie in einen der bekannten Bauernkriege

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