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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Schreibtisch lag, zu fassen und stach damit auf alle ein, die sich in seiner Nähe befanden. Mein Vater bemühte sich, ihn zu beruhigen, kam ihm dabei viel zu nahe und wurde von ihm durch einen Stich mitten ins Herz umgebracht. Der Millionär und die anderen Patienten in der Praxis meines Vaters waren auch die letzten Menschen, die ich lebend gesehen habe. Ich war damals so schockiert von diesem Erlebnis, das ich nur deshalb mitbekam, da ich meinem Vater an diesem Tag assistierte, ich war so schockiert, dass ich damals zu meiner Freundin lief und mich bei ihr in der Wohnung total verängstigt versteckt habe. Wir sind über eine Woche lang in der Wohnung geblieben, ehe wir uns wieder herauswagten. Dann gingen wir in die Praxis und haben im Garten hinter unserem Haus meinen Vater begraben. Als wir später durch den Ort gingen, stellten wir fest, dass offenbar niemand mehr lebte. Die Menschen hatten sich einfach in ihre Häuser zurückgezogen und waren gestorben. Vielleicht sind auch einige weggegangen. Auf jeden Fall sind wir niemandem mehr begegnet.“
     
    Henry und Heinz empfanden Mitleid für diesen sympathischen jungen Mann, der so viel mitgemacht hatte.
     
    “Kommen Sie, wir nehmen Sie mit“, sagte Henry. “Bei uns auf der Insel sind Sie erst einmal geborgen und außerdem sind Sie wieder unter Menschen. Hält sich Ihre Freundin immer noch in der Wohnung versteckt.“
     
    “Nein, schon lange nicht mehr. Die Wohnung schien uns nicht sicher genug, zumal in dem Haus auch einige Tote lagen, und so sind wir in die Sakristei der evangelischen Kirche gezogen. Die Kirchen waren für alle uninteressant geworden und fühlten uns dort einigermaßen geschützt. Wenn Sie hier kurz warten, hole ich Susanne und wir kommen gleich mit Ihnen.“
     
    “Aber Sie müssen doch bestimmt noch einige Dinge einpacken und mitnehmen. Das erfordert etwas Zeit, und wir sind bereits zu lange fort und dürfen nicht länger warten. Die anderen machen sich sonst Sorgen um uns.“
     
    “Sie brauchen nicht zu warten. Wir haben nämlich schon alles gepackt. Morgen hätten wir nämlich Tutzing ohnehin verlassen. Hier sehen wir keinerlei Perspektive mehr für uns. Wir müssen lediglich alles auf unsere Räder schmeißen, und dann kann es losgehen.“
     
    “Sie wollten Tutzing verlassen? Wo wollten Sie denn hingehen?“ Heinz wurde neugierig.
     
    “Das kann ich Ihnen alles erzählen, wenn wir und auf dem Weg zur Roseninsel befinden.“
     
    “In Ordnung“, meinte Heinz und wandte sich an Henry. “Ich glaube zehn Minuten können wir schon noch opfern? Zeit haben wir ja ohne Ende und im Prinzip ist es völlig egal, wann wir wieder zurückkehren.“
     
    “Länger wird es auch bestimmt nicht dauern,“ versicherte Kurt. „Wir haben alles vorbereitet und wenn wirklich etwas fehlen sollte, können wir immer noch einmal zurückkehren.“
     
    Es dauerte in der Tat nicht länger als zehn Minuten. Sie fuhren gemeinsam zur Sakristei, Kurt stellte Susanne den beiden vor, erläuterte ihr in wenigen Worten die Situation, und exakt zehn Minuten später befanden sich alle auf der Brahmspromenade, von wo aus man auf einem Uferweg zur Roseninsel fahren konnte.
     
    “Sie haben prächtige Fahrräder“, stellte Heinz leicht neidisch fest, als sie so nebeneinander fuhren.
     
    “Sind nicht unsere“, antwortete Kurt. “Die Menschen starben und die Fahrräder blieben zurück. Da konnten wir uns die besten aussuchen.“
     
    Henry lachte.
     
    “Wir haben in den vergangenen Wochen alles Mögliche geklaut, aber daran haben wir nicht gedacht. Immerhin, gute Fahrräder - warum nicht? Wenn es schon keine Autos mehr gibt, weshalb dann nicht wenigstens ein Luxusfahrrad.“
     
    “Nun, uns ging es nicht um den Luxus, sondern um die vielen Taschen. Ich sagte Ihnen ja vorhin schon, dass wir morgen Tutzing verlassen hätten. Nicht weit von hier entfernt gibt es einen Einödhof, den kaum einer kennt. Ich kenne ihn nur deshalb, weil man Vater die beiden alten Bauersleute immer medizinisch betreute. Wir waren die einzigen Besucher auf diesem Hof, so lange ich zurückdenken kann. Außer uns hat sich nie jemand dorthin verirrt. Trotzdem der Hof so einsam liegt, hat die Pest auch davor nicht Halt gemacht. Die Leute starben, und da es niemanden gab, habe ich das Vieh weiterversorgt. Wie gesagt, morgen wären wir dorthin gezogen, weil wir auf diesem Bauerhof wirklich alles gehabt hätten, was man zum Überleben braucht.“
     
    Henry bremste so abrupt, dass er

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