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Auszeit - Ein Schwarz Weiss Tot Krimi

Titel: Auszeit - Ein Schwarz Weiss Tot Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Hände.
    Dann stieg Ärger in ihm auf. Das war keine übersinnliche Erfahrung, sondern ein billiger Trick, überflüssig und kindisch. Die Tür des Cressidas stand noch offen. Er stieg aus und suchte nach der Anruferin, die Stirn wütend gerunzelt. Doch es war niemand zu sehen. Er bückte sich und sah unter den Autos nach. Nichts. Er eilte hinaus auf den Bürgersteig und blickte den Kasselsvleiweg hinauf und hinunter. Ein farbiges Kind, neun, zehn Jahre alt, sauste mit dem Fahrrad die Straße entlang. Aus der anderen Richtung kamen drei Teenager, jeder mit einem Handy am Ohr. Ein Golden-Arrow-Bus rollte vorbei.
    Er schüttelte den Kopf. Unmöglich. Es sei denn, sie … Er kehrte zum Toyota zurück, bückte sich und schaute zur offenen Tür hinein. Sie musste den Wecker hinter der Sonnenblende … Aber die Sonnenblende war nach oben geklappt. Er stieg ein, sah auf dem Rücksitz nach, versuchte, sich auszumalen, wie sie es angestellt hatte, und vermutete noch immer, dass sie sich hier irgendwo in der Nähe aufhielt und ihn beobachtete. Und sich dabei ins Fäustchen lachte. Endlich fuhr er los, entnervt und sauer. Er war zu alt für solche Spielchen.

    Er roch den aromatischen Holzkohlerauch, als er das Restaurant betrat. Muna stand an einem langen Tisch neben der Küchentür, den er heute zum ersten Mal sah. Das Gesicht der jungen Frau hellte sich auf, als sie ihren Onkel sah.
    »Hi, Uncle John.«
    »Hallo, liebe Muna. Rieche ich da etwa den Rauch von
Kabobs

    »Stimmt genau«, antwortete sie vergnügt.
    »Und was bitte ist das da?«, fragte er und zeigte auf den Tisch.
    »Antie Pearlie meinte, es würde Zeit für unser erstes Büfett. Weil wir heute Abend eine große Reservierung haben, gleich vierzehn Personen auf einmal. In der Küche geht es hoch her. Antie Pearlie hat noch meine Mutter dazugeholt.«
    October erkannte, dass er so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen war, dass er Pearlie an diesem Tag nicht einmal angerufen hatte. Er trat durch die Schwingtüren, bereit, sie um Verzeihung zu bitten. Pearlie und Merle standen an der langen Arbeitsplatte und waren eifrig mit der Zubereitungverschiedener Gerichte beschäftigt. Zuyane brutzelte etwas auf dem Gasherd und schaffte es, desinteressiert und panisch zugleich zu wirken. Aromatischer Rauch zog durch den Stoff über dem Kabobfleisch und hinauf zur Abzugshaube. Gewürzdüfte, zart und subtil, stiegen mit ihm auf. Pearlie spürte seine Anwesenheit, wie immer, und drehte sich um. Ihre Stirn war von einem feinen Schweißfilm bedeckt. Die Aufregung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Unser erstes Büfett, mein Herz!«, sagte sie und zeigte auf die Schüsseln, die in Reih und Glied standen. »Pienangcurry, geschmorter Reis, Seehecht-Beryani, Kabobs, Dattelsalat, Rote-Beete-Salat, Trifle«, zählte sie auf und hielt ihm das Gesicht hin, damit er sie küsste. Er tat es, grüßte Merle und brummelte Zuyane etwas zu.
    »Kann ich irgendetwas tun?«, fragte er seine Frau.
    »Du kannst mir sagen, wie dein Tag war.«
    »Sehr interessant«, erwiderte er.
    »Wunderbar, mein Herz.« Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber in dem Moment zog Zuyane eine große Pfanne vom Herd. »Halt, Zuyane!«, rief Pearlie und gesellte sich zu ihrem Jungkoch. »Lass es noch ein bisschen weiterköcheln, wir wollen doch, dass das Fleisch die Gewürzaromen durch und durch aufnimmt. Merle, was sagen die Eier?«

    An seiner Werkbank schaltete er die Tischleuchte ein, setzte sich und betrachtete das fast fertige Modellflugzeug. An diesem Abend wollte er die Feinarbeiten vollenden, die dünnen Maschinengewehre, die Funkantenne, die beiden Propeller, die Tragflächenspitzen und die Bomben in der Abwurfhalterung.
    Er begann zu arbeiten. Das Basteln bot ihm Halt, und die konzentrierte Beschäftigung mit den Händen half ihm über die Niedergeschlagenheit hinweg, die er an diesem Abend verspürt hatte. Er versuchte, seiner Stimmung auf den Grund zu gehen und dachte unwillkürlich an Zuyanes Hängeschultern. Die machten ihm zu schaffen. Der Junge war nicht mit dem Herzen bei seinem Beruf. Er war gerade erst mit der Lehre fertig gewesen, als Pearlie ihm als Freundschaftsdienst für seinen Vater die Stelle angeboten hatte. Doch Zuyane stand nicht gerne in der Küche, er hatte seinen Beruf nur auf Drängen seines Vaters ergriffen. Er würde nicht durchhalten. Eines Tages würde er sich einfach auf- und davonmachen, October sah es kommen. Und das Problem war, dass es Pearlie treffen würde, denn sie

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