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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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Wasser zu gehen. Nur wenige können das richtig gut.
    Dr. David Hawkins
     
     
    I n dieser Nacht träumte ich von Rivera. Er war Batman. Leider war ich nicht Catwoman, die super sexy in ihrem schwarzen Kunstleder glänzte. Ich war nicht einmal Robin. Ich fürchte, ich könnte der Joker gewesen sein, aber der Teil des Traums war ein wenig verschwommen. Sehr bewusst war mir dagegen, dass Rivera echt heiß aussah in seinem Anzug und dem Cape.
    »Solberg!«, rief ich laut in den Hörer. Mir brach das Herz bei dem Gedanken daran, dass ich Solbergs Nummer immer noch auf meiner Rollkartei stehen hatte. Aber na ja, der Rest der Woche war ja auch nicht gerade toll gewesen … »Hier ist Christina.«
    »He!« Ich hatte den Eindruck, dass er sich freute, von mir zu hören. Offenbar gehörte er zu der Sorte Menschen, die schnell vergessen und verzeihen können, auch wenn ich befürchtete, das würde nicht lange so bleiben. Wie deprimierend mochte es sein, wenn selbst ein Typ wie J.D. Solberg mich satt hatte? »Hast du mit den Football-Spielern geredet?«
    »Ja, habe ich.«
    »Und? Wie ist es gelaufen?«, fragte er.
    Na ja. Ich war überfallen, verletzt und fast vergewaltigt worden. Nicht so toll also. »Ganz gut.«
    »Es war auch ziemlich schwer, an diese Informationen heranzukommen. Machotypen wie die behalten normalerweise ihre Nummern gern für sich.«
    Aha. »Ich brauche noch mehr Informationen über Rivera.«
    Am anderen Ende der Leitung wurde es verdächtig still. »Nein.«
    »Hör zu, Solberg -«
    »Nein. Der Kerl wartet doch nur darauf, mich einzubuchten!«
    Zugegeben, Rivera hatte durchaus manchmal seine Ecken und Kanten, aber dieses Szenario schien mir dann doch etwas übertrieben, selbst für einen PC-Gott.
    »Einbuchten? Was bist du denn, Solberg, ein Krimineller oder was?«
    »Lach du ruhig!«
    »Komm schon. Ich hab dir schließlich den Porsche zurückgegeben.«
    »Das ist ja wohl auch mein Auto!« Seine Stimme klang jetzt total quietschig und selbstgerecht.
    »Ich brauche doch nur ein paar Informationen!«
    »Warum?«
    Jetzt hatte er mich. Ich wollte mir einreden, dass ich meinen Feind verstehen musste - um zu wissen, wie ich ihn am besten austricksen konnte. Aber wie hatte irgendein Klugscheißer mal gesagt: Der Feind sind wir selbst - oder so ähnlich.
    »Er glaubt, ich habe Bomstad auf dem Gewissen«, sagte ich.
    »Was?«
    »Los, komm schon, Solberg!« Ich war müde, gereizt und verdammt prämenstruell drauf. »Jetzt sei nicht so!«
    »Ich hab dir nicht dein Auto geklaut!«
    »Und ich bin nicht diejenige, die wegen sexueller Belästigung verklagt werden wird.« Das war eindeutig ein Schlag unter die Gürtellinie. Hab ich schon erwähnt, dass ich mich gerade in der prämenstruellen Phase befand?
    Es folgte eine lange Stille, die nichts Gutes erahnen ließ. Notiz für mich: niemals einen PC-Freak zu lange nachdenken lassen. »Und was ist dabei für mich drin?«
    O verdammt! Vor meinem inneren Auge sah ich mich nackt im Internet tanzen. Vielleicht würde er dieses Mal aber auch das ganze Programm haben wollen. Anstatt in die Azaleen zu reihern, würde er dann mit mir -
    »Ich mach’s, wenn du mir ein Date mit deiner Assistentin verschaffst.«
    Meine nicht jugendfreien Visionen kamen kreischend zum Stillstand. »Was?«
    »Eileen, Arlene -«
    »Woher kennst du Elaine?«
    »Ich hab ein Bild von ihr im Internet gesehen. Sie ist echt megaheiß!«
    Ich konnte ihm kein Date mit Elaine verschaffen. Dafür hatte ich Elaine einfach viel zu gern. »Tut mir leid«, sagte ich. »Aber sie ist nicht …« Ich hielt inne und suchte nach einem Euphemismus.
    »Brillant? Wie ich?« Er kreischte vor Lachen. »Süße, bleib cool! Ich hab eh die Nase voll von all den gescheiten Mädchen!«
    Ich wollte gerade erwidern, das Elaine sicher kein Interesse an einem nervigen, kleinen Esel mit scheußlichem Haar hätte, aber manchmal ist es einfach das Beste, die Hormone im Zaum zu halten, egal, in welcher Phase seines Zyklus man sich gerade befand. »Sie hat jemanden«, sagte ich.
    »Mal ehrlich …« Er lachte wieder. »Ich wollte sie auch nicht direkt fragen, ob sie die Mutter meiner Kinder werden möchte. Obwohl, mein Gehirn gepaart mit ihrem Aussehen …« Gekreische. »Oder umgekehrt …«
    So langsam bekam ich Kopfschmerzen. »Tut mir leid, aber deine Traumfrauen musst du schon selbst erobern, Solberg!«
    »He, das Erobern kannst du ruhig dem PC-Gott überlassen. Du sollst ja lediglich ein gutes Wort für mich einlegen!«
    Aber mir

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