Autofab
archaisch eingerichtet.
Dann müssen die Phasen der Transmissionsmaschine
durcheinandergeraten sein!« Plötzlich glühte er vor
Zorn. »Dieser Blitzverkehr – ich hab’s doch
gewußt, die Zentrale hätte bei dem alten mechanischen System
bleiben sollen. Ich hab denen doch gesagt, sie sollten es
sorgfältiger prüfen. Gott, jetzt ist der Teufel los; es
würde mich nicht wundern, wenn wir dieses Chaos nie wieder
geregelt kriegen.«
Wütend
bückte er sich und warf seine Ausrüstung hastig in den Koffer
zurück. Mit einer einzigen Bewegung schlug er ihn zu und
verschloß ihn, richtete sich auf und verbeugte sich flüchtig
vor Courtland.
»Guten Abend«, sagte er kühl. Und löste sich in Luft auf.
Für
den Kreis der Zuschauer gab es nichts mehr zu sehen. Der
Schwibbel-Mechaniker war dorthin zurückgekehrt, woher er gekommen
war.
Nach
einer Weile drehte Pesbroke sich um und gab dem Mann in der Küche
ein Zeichen. »Das Tonband kann man ja jetzt wohl
abstellen«, murmelte er düster. »Es gibt nichts mehr
aufzuzeichnen.«
»Lieber Himmel«, sagte Hurley erschüttert. »Eine Welt, in der Maschinen regieren.«
Fay
schauderte. »Nicht zu fassen, daß dieser Knülch soviel
Macht hat; ich hab gedacht, er war bloß ein kleiner
Beamter.«
»Er hat die Sache völlig in der Hand«, meinte Courtland barsch.
Niemand sagte etwas.
Eins der beiden Kinder gähnte schläfrig. Jäh drehte Fay sich
zu
ihnen um und scheuchte sie zügig ins Schlafzimmer. »Zeit
fürs Bett, ihr beiden«, befahl sie mit aufgesetzter
Fröhlichkeit.
Die
beiden Jungen verschwanden unter mürrischem Protest, und die
Tür ging zu. Nach und nach kam Leben ins Zimmer. Der Tontechniker
fing an, das Band zurückzuspulen. Die Gerichtsstenografin klaubte
mit zitternden Fingern ihre Notizen zusammen und steckte ihr
Schreibzeug ein. Hurley zündete sich im Stehen eine Zigarre an und
paffte niedergeschlagen vor sind hin, seine Miene war trübe und
finster.
»Ich
nehme an«, sagte Courtland schließlich, »er hat uns
alle überzeugt; wir dürfen davon ausgehen, daß es kein
Schwindel ist.«
»Nun
ja«, bemerkte Pesbroke, »er hat sich in Luft
aufgelöst. Das sollte als Beweis genügen. Und dann der ganze
Krempel, den er da aus seinem Koffer gekramt hat – «
»Nur
noch neun Jahre«, sagte Parkinson, der Elektriker, nachdenklich.
»Wright ist also schon am Leben. Suchen wir ihn und jagen ihm
eine Klinge zwischen die Rippen.«
»R.
J. Wright«, pflichtete MacDowell bei. »Ingenieur bei der
Army. Es müßte doch möglich sein, ihn ausfindig zu
machen. Vielleicht können wir es ja verhindern.«
»Was
schätzen Sie, wie lange Menschen wie er die Schwibbel unter
Kontrolle halten können?« fragte Anderson.
Matt
zuckte Courtland mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Vielleicht
Jahre… vielleicht auch ein Jahrhundert. Aber früher oder
später wird irgendwas passieren, etwas, womit sie nicht gerechnet
haben. Und dann machen räuberische Maschinen Jagd auf uns
alle.«
Fay
schauderte heftig. »Das hört sich ja gräßlich an;
ich bin wirklich froh, daß das noch eine Weile dauert.«
»Genau wie der Mechaniker«, sagte Courtland bitter. »Solange es dich nicht betrifft – «
Fays
Nerven glühten und vibrierten. »Wir sprechen uns
noch.« Sie lächelte Pesbroke krampfhaft an. »Noch
Kaffee? Ich setz welchen auf.« Sie machte auf dem Absatz kehrt
und rauschte aus dem Wohnzimmer und in die Küche.
Während sie den Kessel mit Wasser füllte, klingelte es leise an der Tür.
Die Leute im Zimmer erstarrten. Sie sahen einander an, stumm vor Entsetzen.
»Er ist wieder da«, sagte Hurley mit belegter Stimme.
»Vielleicht
ist er’s ja gar nicht«, gab Anderson müde zu bedenken.
»Vielleicht kommen die Filmleute ja doch noch.«
Aber
keiner von ihnen tat auch nur einen Schritt in Richtung Tür. Nach
einer Weile klingelte es erneut, länger und nachdrücklicher.
»Wir müssen aufmachen«, meinte Pesbroke hölzern.
»Ich nicht«, sagte die Gerichtsstenografin mit zitternder Stimme.
»Ist schließlich nicht meine Wohnung«, erklärte MacDowell.
Steif
näherte Courtland sich der Tür. Noch bevor er nach der Klinke
griff, wußte er, wer es war. Die Zentrale mit ihrer neumodischen
Blitztransmission. Mit der man Arbeitskolonnen und Mechaniker direkt an
ihren Einsatzort befördern konnte. Damit die Kontrolle der
Schwibbel fehlerfrei funktionierte; damit nichts schiefgehen konnte.
Doch
es war etwas schiefgegangen. Die Kontrolle hatte sich selbst ins
Handwerk gepfuscht.
Weitere Kostenlose Bücher