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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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war mit ihnen?«
    »Sie wirkten - ich zitiere hier, wohlgemerkt, die sehr subjektive Ausdrucksweise unseres Informanten - regelrecht gequält.«
    »Von was?«
    Der Assistent zuckte nur mit den Schultern.
    Misha schüttelte den Kopf. »Wir haben überall nach Joseph gesucht, und nun taucht er plötzlich in einem Cafe in Washington auf.«
    »Zumindest wissen wir jetzt, daß er noch am Leben ist.«
    »Darüber bin ich allerdings sehr froh. Aber was hat er die ganze Zeit nur getrieben? Warum war er in Washington?« Misha tippte mit dem Zeigefinger auf das Blatt Papier mit der Nachricht. »Woher hat er diese Informationen?«
    »Sie haben doch selbst immer wieder betont, er wäre einer unserer besten Leute gewesen. Und ich kann nur erneut darauf hinweisen, daß er unserem Mann in Washington ausdrücklich versichert hat, diese Angaben wären absolut zuverlässig.«
    Misha las die Nachricht noch einmal. »Der Frachter Medusa wird heute nacht auf einen libyschen Frachter treffen, um eine illegale Waffenlieferung auf ihn zu transferieren. Die Waffen sind für anti-israelische Terroraktionen gedacht.« Die Nachricht enthielt außerdem den Zeitpunkt der Übergabe, die Koordinaten des vereinbarten Treffpunkts und die Codes, mit denen die beiden Schiffe sich zu erkennen geben würden.
    »Aber wie ist er an diese Informationen herangekommen?« fragte Misha ein zweites Mal.
    »Die wichtigere Frage wäre wohl, was Sie nun in dieser Sache zu unternehmen gedenken?«
    Für einen Moment fühlte Misha sich wie gelähmt. Trotz Josephs ausdrücklichem Hinweis, daß diese Informationen absolut zuverlässig wären, bestand dennoch die Möglichkeit, daß er sich getäuscht hatte. Bevor Misha also die entsprechenden Gegenmaßnahmen veranlassen konnte, hätte die Nachricht erst durch Informationen aus einer weiteren Quelle bestätigt werden müssen. Allerdings stand ihm hierfür nicht mehr genügend Zeit zur Verfügung. Wenn er also nicht sofort etwas unternahm, würde sich der Transfer nicht mehr verhindern lassen. Die Waffen würden im Kampf gegen Israel eingesetzt werden. Ebenso unabsehbar wären die Folgen jedoch auch gewesen, falls diese illegale Waffenlieferung gar nicht existierte und israelische Flugzeuge die Frachter angriffen...
    Misha vermied es tunlichst, sich die Konsequenzen auf internationaler Ebene weiter auszumalen.
    »Was werden Sie nun veranlassen?« fragte sein Assistent.
    »Fahren Sie mich ins Hauptquartier zurück.«
    »Und dann?«
    »Das werde ich Ihnen sagen, sobald wir dort sind.«
    In Wirklichkeit wußte Misha selbst noch nicht, was er tun sollte. Als er mit seinem Assistenten das Gebäude wieder verließ, suchte er Trost bei dem Gedanken, sich mit Erika und Saul in Verbindung setzen zu können.
    Erika, dein Vater ist noch am Leben, wollte Misha ihr mitteilen. Er wurde in Washington gesehen. Ich weiß nicht, was er vorhat. Jedenfalls ist die Sache sehr wichtig, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Versuche ihn zu finden. Hilf mir. Ich muß wissen, worum es sich hier dreht.
    Saul, diese Geschichte betrifft nun nicht mehr nur dich allein. Dein früherer Geheimdienst darf dich nun nicht mehr daran hindern, unsere Hilfe anzunehmen. Wir bestehen darauf, dir zu helfen. Immerhin steht die Sicherheit unseres Landes auf dem Spiel. Der Gegenstand deiner Nachforschungen ist auf eine vorher nicht vorstellbare Weise nun auch zum Gegenstand unseres Interesses geworden. Wir werden euch auf jede nur erdenkliche Weise unter die Arme greifen.
    Misha stieg zu seinem Assistenten in den Wagen. Während der Fahrt zum Mossad-Hauptquartier in Tel Aviv nahm er so gut wie nichts von seiner Umgebung wahr. Doch kurz bevor sie dort schließlich anlangten, hatte er einen Entschluß gefaßt.
    Vertraust du Joseph?
    Ja.
    Glaubst du, daß seine Nachricht wahr ist?
    Eher ja.
    Wirst du einen Luftangriff veranlassen?
    Nein. Keinen Luftangriff. Ich habe eine bessere Idee. Auf diese Weise lassen sich gleich mehrere Probleme auf einmal lösen und zugleich ein Konflikt auf internationaler Ebene vermeiden. Weshalb sollten wir außerdem diese Waffen vernichten? Wir haben schließlich eine bessere Verwendung für sie als die Libyer.
    Offensichtlich hatte er seine Gedanken laut ausgesprochen, da sein Assistent sich ihm stirnrunzelnd zuwandte. »Was haben Sie eben gesagt?«
    »Ich wollte schon immer Pirat werden.«
    9
    Mit zunehmender Abneigung für den Sohn des Todfeinds seines Vaters saß Eiszapfen in einem Hotelzimmer in Rom und beobachtete Seth bei der

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