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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Frau streichen hörte. Die Nacht war lang gewesen. Er drückte auf den Leuchtknopf seiner Digitaluhr, sieben Uhr dreiundzwanzig, und versuchte sich vorzustellen, daß es draußen bereits Tag war. Er hatte keine Ahnung, wie er es in diesem dunklen, muffigen Loch noch bis neun Uhr aushalten sollte, wenn Touristen das Betreten des Vatikans wieder gestattet war und sie sich unter dem Vorwand, der Frau wäre schlecht geworden, endlich von hier würden entfernen können.
    21
    »Zuviel Wein und zuwenig Schlaf«, sagte Eiszapfen zum Portier ihres Hotels, der ihnen sofort zu Hilfe eilen wollte, als er mit Seth und der Frau auf den Lift zuging. »Heute abend ist sie sicher schon wieder auf den Beinen, um sich die nächste Nacht um die Ohren zu schlagen.« Er honorierte die Hilfsbereitschaft des Portiers mit einem Trinkgeld.
    Mit einem verständnisvollen Lächeln machte dieser sie darauf aufmerksam, falls er ihnen in irgendeiner Weise zu Diensten sein könne...
    »... werden wir an der Rezeption ausdrücklich nach Ihnen verlangen«, versicherte ihm Seth mit einem nicht minder gewinnenden Lächeln.
    Die Lifttür ging auf. Sie fuhren zu ihrem Zimmer hoch.
    Während Eiszapfen die Tür von innen abschloß, legte Seth die Frau aufs Bett.
    »Wie geht es ihr?«
    Seth untersuchte ihre Augen. »Sie kommt langsam zu sich. Nicht mehr lange, und wir können sie befragen.« Er zog ihr die Schuhe aus und massierte ihre Füße.
    Eiszapfen stieg die Galle hoch. Er mußte sich regelrecht zusammenreißen, um Seth nicht anzubrüllen, er solle seine Finger von der Frau lassen. »Haben Sie den Mann und die Frau wiedererkannt, die als Geistlicher und Nonne gekleidet waren?«
    »Ja, sie lagen damals in diesem Hinterhof auf der Lauer, als wir uns Medici gegriffen haben. Bei dieser Gelegenheit trugen sie allerdings ganz normale Kleidung. Ob sie wohl heute oder damals verkleidet waren? Offensichtlich sind in die ganze Geschichte noch ein Mann und eine Frau verwickelt. Allerdings scheinen die beiden Paare sich gegenseitig nicht zu kennen.« Seth dachte kurz nach. »Weshalb interessieren sie sich für Pater Dusseault? Haben beide Paare dafür dieselben Gründe? Sollten ihre Motive sogar dieselben wie die unseren sein?«
    »Sie meinen, sie könnten ebenfalls herauszufinden versuchen, was der Pater über das Verschwinden unserer Väter weiß?« Angewidert wandte Eiszapfen seinen Blick von Seth ab, der gerade wieder die Frau befühlte. »Nein. Sie gehören nicht zu unserer Gruppe. Für sie besteht kein Grund, nach unseren Vätern zu suchen.«
    »Allerdings ist nicht auszuschließen, daß auch sie sich für den vermißten Kardinal interessieren«, machte Seth geltend. Zu Eiszapfens Erleichterung ließ er von der Frau ab. »Außerdem könnte zwischen dieser Frau und unseren vermißten Vätern ein Zusammenhang bestehen. Sie ist ziemlich sicher Jüdin.«
    »Das könnte auch ein Zufall sein.«
    »Möglich«, entgegnete Seth. »Aber nicht wahrscheinlich.«
    »Das wird sich ja bald herausstellen.« Seth öffnete ihren Gürtel und zog den Reißverschluß ihrer Hose nach unten, so daß ihr pfirsichfarbener Slip zum Vorschein kam.
    Nun konnte Eiszapfen nicht mehr länger an sich halten. »Nein!«
    Stirnrunzelnd sah Seth zu ihm auf. Seine Stimme klang hart. »Wie bitte?« »Schlagen Sie sich lieber aus dem Kopf, was Sie mit ihr vorhaben, bevor sie wieder zu sich kommt.«
    »Was ich mit ihr vorhabe?« entgegnete Seth mit einem eisigen Lächeln. »Mein ungehaltener Freund, was denken Sie wohl, daß ich mit ihr vorhaben könnte?«
    »Ich sage nur, daß Sie es sich lieber aus dem Kopf schlagen sollen.«
    »Ich habe nur vor, der Dame die Hose auszuziehen, damit sie sich während des Verhörs nicht beengt fühlt. Zudem dürfte sie dringendst auf die Toilette müssen.« Seth streifte der Frau die Hose über die Beine.
    Leise murmelnd zog die Frau die Knie an ihren Oberkörper hoch, als wäre ihr kalt.
    »So, und jetzt kommen Sie.« Seth richtete sie in eine sitzende Position auf, schlang sich ihren Arm um den Hals und richtete sie vollends auf. Dann führte er sie mit einem herausfordernden Blick auf Eiszapfen ins Bad.
    »Ich komme mit«, erklärte Eiszapfen.
    »Das ist nicht nötig. Ich komme schon allein zurecht.«
    »Zu zweit geht es sicher besser.«
    Seth kniff die Augen zusammen. »Erst haben Sie Angst, ich könnte ihr was antun, und dann wollen Sie unbedingt zusehen, wie sie aufs Klo geht. Ihre Moralvorstellungen sind wohl etwas durcheinandergeraten.«
    Ohne sich durch

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