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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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gekommen, und er hat es sich anders überlegt«, warf Drew ein.
    Das Telefon klingelte weiter.
    »Vielleicht ist es gar nicht Gallagher«, stieß Saul hervor. »Viellicht ist es...« Er brachte den Namen Erika nicht über seine Lippen, als er nach dem Hörer griff. »Hallo?«
    »Spreche ich mit Saul Grisman?« meldete sich eine schneidende Männerstimme.
    »Ja.«
    »Sie haben sich sicher wegen Ihrer Frau Sorgen gemacht. Das ist nun nicht mehr nötig. Wir haben sie.«
    »Wir? Wer sind Sie...?«
    Drew und Arlene standen wie erstarrt neben ihm.
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß wir Ihnen unsere Namen nennen«, erklärte der Anrufer. »Sie braucht doch nur zu interessieren, daß wir sie haben und daß sie in Sicherheit ist.«
    »Weshalb sollte ich Ihnen das glauben?« stieß Saul hervor. »Lassen Sie mich mit meiner Frau sprechen.«
    »Das ist leider nicht möglich. Sie ist im Augenblick nicht bei mir. Außerdem steht sie unter dem Einfluß eines Betäubungsmittels. Aber Sie können sie sehen.«
    »Sie sehen?«
    »Sie können sie sogar zurückhaben«, fuhr die Stimme fort. »Allerdings nur gegen eine gewisse Gegenleistung. Sie bekommen Ihre Frau im Austausch gegen den Pater zurück. Der Pater befindet sich doch hoffentlich in Ihrer Gewalt? Ansonsten hätte es keinen Sinn, wenn wir uns noch länger unterhielten.«
    »Ja. Der Pater befindet sich in meiner Gewalt.«
    »Allerdings möchten wir diesbezüglich gern Gewißheit haben. Zudem könnte es für Ihre Frau ziemlich unangenehm werden, falls Sie uns bei diesem Tauschgeschäft übers Ohr zu hauen versuchen sollten.«
    »Ich sage Ihnen doch, er ist hier?« schrie Saul.
    »Bringen Sie ihn heute abend um achtzehn Uhr ins Kolosseum. In der Stunde vor Sonnenuntergang werden sich dort noch zahlreiche Touristen aufhalten. Mischen Sie sich einfach unter sie. Setzen Sie den Pater in die Mitte der Tribüne auf der Nordseite. Ich werde mich von der anderen Seite mit einem Fernglas vergewissern, ob er es auch tatsächlich ist. Sorgen Sie dafür, daß er einigermaßen bei Bewußtsein ist. Ich möchte sehen, daß er in der Lage ist, sich aus eigener Kraft auf den Beinen zu halten. Andrerseits soll er jedoch auch nicht so weit zu sich kommen, daß er uns Scherereien machen kann. Sobald ich mich vergewissert habe, daß Sie den Pater gebracht haben, wird Ihre Frau auf der Südtribüne des Kolosseums Platz nehmen. Nehmen Sie ein Fernglas mit, damit Sie sich vergewissern können, daß ihr nichts fehlt. Danach wird ein Mann eine blaue Reisetasche neben ihr abstellen und sich wieder entfernen. Das ist das Zeichen, daß die Übergabe vonstatten gehen kann. Nähern Sie sich Ihrer Frau, indem Sie die Arena rechts umrunden. Ich werde mich auf der anderen Seite dem Pater nähern. Auf diese Weise können wir uns zwar gegenseitig im Auge behalten, ohne jedoch aufeinanderzutreffen. Warten Sie fünf Minuten, bevor Sie das Kolosseum mit Ihrer Frau verlassen, da ich den Pater nicht überstürzt von dort wegschaffen möchte.«
    Sauls Hand krampfte sich so fest um den Hörer, daß er fürchtete, er könnte zerbrechen. »Einverstanden. Um achtzehn Uhr.«
    »Da wäre allerdings noch eine Bedingung.«
    Saul brach der kalte Schweiß aus.
    »Bei der Vernehmung Ihrer Frau habe ich erfahren«, fuhr die Stimme fort, »daß sie als Agentin für den Mossad gearbeitet hat. Ist der israelische Geheimdienst in irgendeiner Weise in diesen Fall verwickelt?«
    »Nein.«
    »Das würden Sie auf jeden Fall behaupten. Aber ich muß Gewißheit haben, daß Sie die Wahrheit sagen. Wenn Sie nicht wollen, daß Ihrer Frau etwas zustößt, muß ich ausdrücklich darauf dringen, daß Sie keine Verstärkung dabeihaben, wenn der Austausch vonstatten geht. Keine Helfer also. Das gilt auch für den Mann und die Frau, die gestern abend, als Geistlicher und Nonne verkleidet, in diesem Park waren. Wir wissen, wie die beiden aussehen. Falls wir sie also irgendwo in der Nähe entdecken sollten oder falls uns sonst irgendwelche Anzeichen auffallen sollten, daß wir beschattet werden oder daß der Austausch in irgendeiner Form gestört werden soll, werden wir Ihre Frau auf der Stelle töten. Und auch wenn ich nach der Übergabe das Kolosseum mit dem Pater verlassen habe und den Eindruck gewinnen sollte, daß wir observiert werden, gibt es immer noch Mittel und Wege, den Tod Ihrer Frau herbeizuführen.«
    Diese letzte Bemerkung ließ Saul unwillkürlich an einen irgendwo im Kolosseum auf der Lauer liegenden Scharfschützen denken, der

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