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Avalon 08 - Die Nebel von Avalon

Titel: Avalon 08 - Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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denn einen Menschen, dem sie wirklich etwas bedeutete? Und warum sollte sich jemand um sie sorgen? Am Nachmittag hörte Gwenhwyfar endlich Schritte auf der Treppe. Sie sprang auf, zog den Mantel eng um sich und wich ängstlich zurück. Meleagrant trat ein, und bei seinem Anblick drückte sie sich in die hinterste Ecke des Raumes.
    »Warum habt Ihr mir das angetan?« begehrte sie zu wissen. »Wo ist meine Kammerfrau? Wo sind mein Page, mein Kammerherr? Was habt Ihr mit meinen Begleitern gemacht? Glaubt Ihr, Artus wird Euch gestatten, über dieses Land zu herrschen, nachdem Ihr seiner Königin diese Schmach angetan habt?«
    »Sie ist nicht länger seine Königin«, erwiderte Meleagrant gelassen. »Wenn ich mit dir fertig bin, will er dich bestimmt nicht mehr zurück. In alter Zeit, liebe Gwenhwyfar, war der Gefährte der Königin Herrscher im Land. Wenn ich dich bei mir behalte, und du mir Söhne schenkst, wird mir niemand mehr mein Recht streitig machen.«
    »Von mir bekommt Ihr keine Söhne«, antwortete Gwenhwyfar mit einem bitteren Lachen. »Ich bin unfruchtbar.«
    »Pah, du warst bei einem Milchbart gelegen«, rief er aus und fügte Worte hinzu, die Gwenhwyfar nicht ganz verstand – aber sie klangen unglaublich gemein. »Artus wird Euch töten«, sagte sie.
    »Soll er es versuchen. Es ist schwieriger, als du glaubst, diese Insel anzugreifen«, erklärte Meleagrant selbstsicher, »und wenn wir erst miteinander fertig sind, will er dich möglicherweise gar nicht mehr haben und kann sich die Mühe einer Belagerung ersparen…«
    Gwenhwyfar erwiderte: »Ich kann Euch nicht heiraten. Ich habe einen Gemahl.«
    »Das kümmert in meinem Reich niemanden«, gab Meleagrant höhnisch zur Antwort. »Hier litten viele unter der Glaubensknute der Priester, und deshalb habe ich diese verfluchten Christen alle vertrieben. Ich herrsche nach den alten Gesetzen, und ich mache mich nach dem Gesetz zum König, und das Gesetz bestimmt, daß der Mann der Königin regiert…«
    »Nein«, flüsterte Gwenhwyfar und drückte sich noch enger an die kalten Mauersteine. Aber Meleagrant stürzte sich auf sie und riß die Königin an sich.
    »Du bist nicht mein Geschmack«, sagte er roh, »knochig, häßlich und bleich wie eine Hure… ich habe lieber Frauen, die rund und gut zu nehmen sind! Aber du bist die Tochter des alten Leodegranz… es sei denn, deine Mutter war heißblütiger, als ich glaube. Deshalb…«
    Er preßte sie an seine Brust. Gwenhwyfar wehrte sich, bekam einen Arm frei und schlug ihm mit aller Macht die Hand ins Gesicht. Meleagrant schrie auf, packte ihren Arm, zerrte sie nach hinten und hieb ihr die Faust gegen das Kinn. Es knirschte, und Gwenhwyfar schmeckte Blut. Wie ein Wilder drosch er darauflos, und sie hielt schützend ihre Arme vors Gesicht.
    »Hör zu!« brüllte er, »damit ist jetzt Schluß, oder du wirst erleben, wer dein Herr und Meister ist…«, und packte sie am Handgelenk, als wolle er ihr die Knochen brechen.
    »Oh, nein… nein… bitte, bitte. Tut mir nichts… Artus, Artus wird Euch dafür töten…«
    Meleagrant antwortete nur mit einem schrecklichen Fluch, drehte ihr den Arm auf den Rücken und warf sie auf das schmutzige Stroh. Dann kniete er sich neben sie und zerrte an seiner Hose. Gwenhwyfar schrie entsetzt auf; er schlug sie wieder, und sie lag zusammengekauert auf dem Bett.
    »Zieh dein Kleid aus«, befahl er.
    »Nein!« schrie sie und verkroch sich in ihren Mantel. Er griff nach ihr, verdrehte ihr wieder den Arm und hielt sie fest, während er ihr langsam das Kleid bis zur Taille herunterzog.
    »Ziehst du es jetzt selbst aus, oder soll ich es in Fetzen reißen?« Zitternd und schluchzend zog Gwenhwyfar ihr Gewand über den Kopf. Sie wußte, sie sollte sich wehren, aber sie fürchtete sich vor seinen schrecklichen Schlägen. Dann drückte er sie in das faulige Stroh und spreizte ihr roh die Beine. Die Königin setzte sich kaum noch zur
    Wehr, da sie sich vor seinen Händen fürchtete und es ihr vor seinem stinkenden Atem und dem haarigen Körper übel wurde. Gequält stöhnte sie auf, als Meleagrant sein mächtiges Geschlecht in sie stieß. Er stieß und stieß, bis Gwenhwyfar glaubte zu zerbrechen.
    »Weiche mir nicht aus, du verdammtes Luder!« schrie er und stieß noch heftiger zu. Vor Schmerz wie von Sinnen, schrie Gwenhwyfar gellend auf, und er schlug sie noch einmal mit aller Macht. Schluchzend lag sie nun still und ließ ihn gewähren. Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Sein gewaltiger

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