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Avalons Geisterschiff

Avalons Geisterschiff

Titel: Avalons Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe ich bei der Suche nach Nessie niemals gehabt.«
    »Ich kann Sie verstehen. Aber könnten Sie mir dann Ihr Boot überlassen?«
    Er schaute mich an, als hätte ich etwas Schlimmes gesagt. »Mein Boot? Nein, das mache ich nicht. Meine Angst ist nicht so groß, als dass ich nicht mit Ihnen fahren würde. Keine Sorge, das ziehen wir gemeinsam durch. Wann wollen Sie starten?«
    »Nicht erst in der Dunkelheit. Und ich möchte zu dem Ort hin, an dem Sie das Schiff zum ersten Mal gesehen haben.«
    »Geht in Ordnung. Die Stelle werde ich nämlich nie in meinem Leben vergessen.«
    »Umso besser.«
    Wir standen beide auf. Cameron trank sein Glas leer. Ich verließ den Wohnwagen vor ihm und blieb stehen. Niemand zeigte sich in der Nähe. Das Wasser lag so ruhig vor mir wie immer. Da die Sonne ihren Weg über den Himmel genommen hatte und nicht mehr so hoch stand, hatten sich erste Schatten gebildet, die von den Hügeln her nach unten fielen und schon die Uferregionen erreichten. An eine Dämmerung war nicht zu denken, an eine Nacht ebenfalls nicht, aber in dieser Gegend zeigte sich die Sonne weniger lange und strahlend als im Süden.
    »Es ist am besten, wenn ich den Außenborder anwerfe«, erklärte Earl Cameron. »Die Ruderei ist doch ein wenig anstrengend.«
    »Dagegen habe ich nichts einzuwenden.«
    Es war kein Problem, das recht schwere Schlauchboot ins Wasser zu schieben.
    »Sie können eine Schwimmweste überstreifen, John.«
    »Ist das unbedingt nötig?«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Dann lassen Sie uns fahren...«
    ***
    Maxine und Carlotta waren allein im Blockhaus zurückgeblieben. Es herrschte nicht mehr die gleiche Stimmung wie sonst. Beide fühlten sich leicht bedrückt und hatten den Eindruck, von anderen Mächten unter Kontrolle gehalten zu werden.
    Immer wieder schaute eine der beiden aus dem Fenster zum See hin, und als Carlotta einmal mehr dort stehen blieb und für längere Zeit nach draußen schaute, da legte ihr Maxine den Arm um die Schultern.
    »Was ist los?«
    Das Vogelmädchen hob die Schultern.
    »Du kommst einfach nicht von dem los, was du gesehen hast. Ist das richtig?«, fragte Maxine.
    »Ja, das trifft es genau. Ich muss immer daran denken, und ich habe das Gefühl, dass man mich beobachtet. Oder uns, wie dem auch sei. Irgendwo draußen lauern sie. Sie halten sich versteckt und warten auf eine günstige Gelegenheit.«
    »Wen meinst du?«
    »Die vom Schiff!«
    Maxine wunderte sich. »Sprichst du von der Besatzung?«
    »Ja, nur von ihr. Ich glaube nicht, dass dieses verdammte Geisterschiff leer gewesen ist, auch wenn ich nur eine Gestalt gesehen habe. Da sind noch welche, da bin ich mir sicher, und ich glaube nicht, dass sie alle auf dem Schiff geblieben sind.«
    »Wo sollten sie sonst sein?«
    Carlotta deutete gegen die Scheibe. »Irgendwo in der Nähe. Es gibt da draußen genügend Verstecke. Das kannst du mir glauben.«
    Was sie glauben sollte oder nicht, das wusste Maxine Wells selbst nicht. Allerdings war auch sie der Meinung, dass sich um sie herum etwas zusammenzog, das nicht sichtbar war und einzig und allein mit ihrem Gefühl zu tun hatte.
    »Hast du einen Plan, Carlotta?«
    Das Vogelmädchen lächelte. »Warum fragst du das?«
    »Ich spüre es. Da ist etwas, das du vor mir verheimlichst. Du willst nicht mit der Sprache raus.«
    »Kann sein.«
    »Und was ist es?«
    »Für mich wäre es besser, wenn ich nicht hier in diesem Haus bleibe. Ich möchte gern raus.«
    »Fliegen, nicht?«
    »Ja. Aus der Höhe sieht man manchmal mehr, und da bin ich auch viel beweglicher und schneller.«
    »Das gebe ich zu. Aber du solltest daran denken, dass du dein Geheimnis für dich behalten musst.«
    »Ich weiß, Max. Und das werde ich auch. Ich habe schon daran gedacht, dass das Schiff wie Nessie aus den Tiefen des Wassers hochgestiegen ist und später wieder darin versank. Wäre das denn so unmöglich? Was meinst du dazu?«
    »Ich kann dir leider keine Antwort darauf geben, Kind. Aber möglich ist alles. Versunkene Welten, versunkene Schiffe, es sind nicht nur Märchen und Legenden. Oft trifft so etwas auch zu. Wir haben es bei unserem Atlantis-Abenteuer erlebt, deshalb ist es nicht so unwahrscheinlich, dass dein Geisterschiff aus den Fluten hochgestiegen ist. Praktisch ein zweites Loch-Ness-Phänomen.«
    »Das hört sich fast gut an.«
    »Ist es aber nicht.«
    »Ich weiß, Max. Trotzdem würde ich gern einen kleinen Ausflug machen, wenn du nichts dagegen hast.«
    Die Tierärztin seufzte. Natürlich hatte

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