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Avalons Geisterschiff

Avalons Geisterschiff

Titel: Avalons Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Entenfamilie floh vor den hungrigen Möwen und schaffte es doch nicht, im Buschwerk am Ufer zu verschwinden. Zwei Küken wurden zur Beute der beiden Möwen.
    Auch Cameron hatte den Vorgang mitbekommen. »Fressen und gefressen werden. So ist das.«
    »Ja, wie im richtigen Leben.«
    »Sie sagen es.«
    Wir blieben auf Kurs. Aber wir fuhren jetzt mehr der Mitte des Sees entgegen, und dort stellte Earl Cameron den Motor ab.
    »Hier?«, fragte ich.
    »Ja, genau. Ich war hier«, er zeigte es mit den Händen an, »als ich plötzlich das Schiff sah. Es stand oder schwebte, so genau kann ich es nicht beschreiben, aber ich weiß nicht, wie es hergekommen ist. Es kann vom Himmel gefallen oder aus dem Wasser gestiegen sein. Mittlerweile halte ich alles für möglich.«
    »Könnte man so sehen.«
    »Aber jetzt ist nichts hier, John. Wir können die letzten zehn Minuten als Spazierfahrt abhaken.«
    Ich war mir nicht so sicher und sagte: »Das muss sich erst noch herausstellen.«
    »Oh. Wissen Sie mehr?«
    »Warten Sie es ab.«
    Ich ging davon aus, dass das Erscheinen des Geisterschiffes keinen normalen Ursprung hatte. Dahinter steckte eine andere Kraft, die nicht unbedingt positiv sein musste. Und genau das wollte ich herausfinden. Wenn das Schiff unter diesen Vorzeichen erschienen und auch wieder verschwunden war, und das genau an dieser Stelle, dann bestand durchaus die Möglichkeit, dass mein Kreuz darauf reagierte und mir einen möglichen Weg weisen würde.
    Earl Cameron schaute mir gespannt zu. Ich ließ mir Zeit mit dem Kreuz, und als es schließlich frei lag, sodass er einen Blick darauf warf, schüttelte er zunächst den Kopf, um sofort danach eine Frage zu stellen.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie so gläubig sind, John.«
    »Das hat mit dem Kreuz eigentlich nichts zu tun. Aber wenn wir schon beim Thema sind, kann ich Ihnen sagen, dass ich an Gott glaube.« Ich schaute ihn an. »Sie nicht?«
    »Keine Ahnung. Ich fühle mich mehr der Natur verbunden.«
    »Sicher, das verstehe ich. Wobei das eine das andere bestimmt nicht ausschließt.«
    Als Antwort hob er nur die Schultern, war aber dann vom Anblick des Kreuzes doch fasziniert.
    »Das ist ja etwas Besonderes«, flüsterte er.
    »Sie sagen es.«
    »Und was wollen Sie damit?«
    »Ich möchte etwas testen.«
    »Wollen Sie es ins Wasser halten?«
    Das hatte ich nicht vor. Ich behielt es zunächst in der Hand und achtete darauf, ob es reagierte. In der Regel spürte ich eine leichte Erwärmung, wenn sich etwas Feindliches in der Nähe aufhielt. Jetzt war ich gespannt darauf, ob das hier auch der Fall war.
    Natürlich hatte das Metall auch meine Körperwärme eingefangen. Es würde seine Zeit dauern, bis ich eine Reaktion spüren würde. Auch durch Cameron’s Kopfschütteln ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Die Dinge brauchten eben ihre Zeit.
    Eine Erwärmung erfolgte nicht, aber das Kreuz ließ mich trotzdem nicht im Stich. Da wir uns in einem relativen Schattenbereich befanden, entdeckte ich die Veränderung auf dem Metall sofort. Etwas huschte darüber hinweg. Man konnte von blitzschnellen Lichtfunken sprechen, doch eine Erwärmung trat nicht ein.
    Jetzt hatte auch Earl Cameron etwas bemerkt. Er beugte sich vor und flüsterte: »Was ist das denn?«
    »Nur eine Warnung.«
    »Ach – und wovor?«
    »Dass sich hier etwas aufhält, was nicht normal ist.« Diese Antwort ließ alles Mögliche zu, und Cameron fragte auch nicht weiter. Er ließ mich in Ruhe, was mir sehr lieb war.
    Natürlich gab mir das Kreuz keine Antwort im Detail, aber das flackernde Licht blieb bestehen. Es war für mich der Beweis, dass sich hier etwas verborgen hielt, und ich ging sogar davon aus, dass es unter der Wasserfläche passierte.
    Earl Cameron wusste nicht so recht, wohin er blicken sollte. Einerseits interessierte ihn das Kreuz, aber er dachte auch an die Umgebung und drehte sich einige Male um. Er wollte schauen, ob etwas passierte.
    Warum reagierte das Kreuz?
    Meine Gedanken drehten sich einzig und allein um dieses Thema. Ich ärgerte mich, dass ich den Grund nicht sah. Ich wollte jetzt wirklich mehr wissen.
    Unter Wasser?
    Ich folgte meinem Instinkt. Bisher hatte sich Loch Ness mir gegenüber verschlossen gezeigt. Das lag an der Dunkelheit, die das Wasser in sich barg. Wer den Grund sehen wollte, der musste tauchen. Von der Oberfläche her war nichts zu sehen – normalerweise, aber in diesem Fall hielt ich den Atem an.
    Ich sah etwas!
    Nichts Genaues. Keine Details, aber es war zu

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