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Avalons Geisterschiff

Avalons Geisterschiff

Titel: Avalons Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirken.
    Wieder sah sie es als gut an, dass nur ein Haus belegt war. Am nächsten Wochenende würde das anders aussehen. Dann aber würden sie sich bereits auf der Rückreise befinden.
    Carlotta hatte nichts entdecken können, und so flog sie über die Kronen der Birken hinweg. Sie musste noch höher gehen, weil sie unbedingt einen Blick auf den See werfen wollte.
    Dort hatte sich nichts verändert. Das Wasser sah auch aus dieser Entfernung sehr dunkel aus. Mehr grün als schwarz. Eine träge Masse, auf der sich nur wenige Boote und Schiffe bewegten.
    Es sah alles so harmlos aus. Genauso wie es die Bilder immer zeigten. Für Carlotta gab es nach diesem Blick keinen Grund zur Besorgnis. Aber der steckte in ihr. Er ließ sich auch nicht verdrängen, und genau das bereitete ihr Probleme.
    Hatte sie sich so stark getäuscht?
    Sie sank wieder in die Deckung der Baumkronen hinab. Es gab immer wieder Besucher, die die Umgebung mit Ferngläsern betrachteten, und da wollte sie nicht zum Objekt der Neugierde werden.
    Sie blieb in der Nähe – und tat gut daran, denn plötzlich sah sie unter sich am Boden die Bewegung. Das war kein Tier, das sich verlaufen hatte, sondern ein Zweibeiner. Noch war sie zu hoch, und jetzt störte sie auch das Laub der Birken. So hatte sie nicht erkennen können, wohin sich dieser Mensch bewegte.
    Sie musste tiefer gehen.
    Carlotta passte höllisch auf. Sie wollte nicht, dass der andere sie entdeckte. Er konnte sich natürlich als harmloser Mensch und Spaziergänger herausstellen, aber es war besser, wenn sie misstrauisch blieb.
    So leise wie möglich bewegte sie sich fort. Das Schlagen der Flügel war kaum zu hören. Sie huschte wirklich von einem Baum zum anderen, suchte Lücken, fand sie auch und sah den Mann tatsächlich wieder. Er bewegte sich auf das Ende dieser kleinen Siedlung zu, und wenn er so weiterging, würde er das Wasser erreichen.
    Bemerkt hatte er noch nichts von ihr. Er drehte sich auch nicht um. Wenn er so weiterging, würde es nicht mehr lange dauern, bis er das Haus erreichte, in dem sich Maxine Wells aufhielt.
    Carlotta stellte fest, dass sie bisher noch zu wenig von dem Fremden gesehen hatte. Das musste sie ändern, um Gewissheit über ihn zu bekommen. Und auch sich selbst gegenüber.
    An einer bestimmten Stelle ließ sie sich auf den Erdboden sinken. Sie war dem anderen schon nahe gekommen, denn sie hörte vor sich das Geräusch seiner Schritte.
    Die Häuser standen nicht wie aufgereiht. Sie waren durcheinander gebaut worden. So gab es viele Winkel und Deckungsmöglichkeiten, die sie ausnutzen konnte.
    Carlotta hielt sich immer in der Nähe der Wände und saugte dabei den Geruch des Holzes in sich auf. Einmal krochen Ameisen dicht an ihrem Gesicht vorbei. Sie verschwanden in einem Spalt.
    Carlotta ließ sich nicht ablenken. Der Schleicher war wichtig. So nannte sie die Gestalt, denn ihrer Meinung nach war sie nicht normal gegangen, sondern durch das Areal geschlichen.
    Schnell huschte sie zu einem weiteren Haus und blieb dort stehen. Zur Hütte, die sie bewohnten, bildete es einen schrägen Winkel, und von dieser Stelle aus konnte Carlotta die Rückseite des Hauses unter Kontrolle halten.
    Dort stand der Fremde!
    Obgleich sie nur seinen Rücken sah, war er für sie ein Fremder. Das lag auch an der ungewöhnlichen Kleidung. Sie war zerfetzt, angeschmutzt. Die gesamte Gestalt wirkte so, als könnte sie ein Bad durchaus vertragen.
    Nur war es das nicht, was Carlotta störte. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Säbel lösen, den der Schleicher in der Hand hielt. Es war eine gefährliche Waffe mit einer leicht gebogenen Klinge, die einige Flecken aufwies. Das konnte Blut sein, aber auch Rost, so genau war das nicht zu erkennen. Wer sich so ungewöhnlich verhielt, der kam nicht mit lauteren Absichten.
    Carlotta zählte noch etwas hinzu. Der Mann hatte sich genau das Blockhaus ausgesucht, das bewohnt war. Und er wollte es nicht von vorn betreten, wie es normal gewesen wäre, sondern durch die Hintertür, mit der jedes Haus bestückt war. Sie führte von dem kleinen Bad ins Freie, und so hatte das Bad zwei Türen.
    Die Absicht des Fremden lag auf der Hand. Er wollte Maxine einen Besuch abstatten, und das uneingeladen. Carlotta lobte sich selbst, dass sie die richtige Nase gehabt hatte, aber sie tat zunächst nichts und wartete ab.
    Sie dachte in diesem Moment an ihre Begegnung mit der Gestalt an Bord des Geisterschiffes, die ebenfalls als Waffe einen Säbel getragen und ihr damit

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