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Avalons Geisterschiff

Avalons Geisterschiff

Titel: Avalons Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstehen, dass er so reagierte. Für ihn hatte sich eine andere Welt aufgetan. Sie war ihm völlig fremd. Mir allerdings nicht. Ich lebte mit diesen Phänomenen, ob sie nun erklärbar waren oder nicht. Aber zumeist waren sie in sich schlüssig, und ich dachte daran, dass es meine Aufgabe war, diese Rätsel zu lösen und auch Gefahren abzuwenden.
    »Wollen Sie wirklich an Bord, John?«
    »Ja, und das so schnell wie möglich. Deshalb möchte ich Sie bitten, näher an den Segler heranzufahren.«
    Er zögerte noch. Ich sah in seinem Gesicht die Besorgnis und bemerkte auch, dass er schluckte.
    »Bitte, ich muss so handeln. Es ist besser, denn nur so können wir die Lösung finden.«
    »Sie, John, nicht ich.«
    »Oder auch das.«
    »Okay, es ist Ihre Entscheidung. Aber gern tue ich es nicht, das sage ich Ihnen.«
    »Alles klar.«
    Die Distanz zwischen uns und dem Segler war schlecht zu schätzen. Sicherheitshalber warf Cameron wieder den Außenborder an, und so tuckerten wir langsam auf das Ziel zu.
    Ich kniete jetzt und hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Wir drehten vom Bug weg, um dorthin zu gelangen, wo die Bordwand recht niedrig war und der Enterhaken gut fassen konnte. Dabei ließ ich das Deck nicht aus den Augen, weil ich sehen wollte, ob sich dort jemand bewegte. Im Moment war nichts zu entdecken.
    Das Wasser blieb ruhig. So brauchten wir auch keine Angst davor zu haben, von einer Welle gepackt und gegen die Bordwand geschleudert zu werden.
    Trotzdem prallten wir mit dem Wulst dagegen und wurden etwas zurückgetrieben.
    »Und jetzt?«
    »Geben Sie mir den Enterhaken. Ich hoffe, dass das Seil daran lang genug ist.«
    »Das wird es schon sein.«
    »Dann her damit.«
    Der Mann drückte mir die Kralle in die Hand. Wenn sie geschickt genug über die hölzerne Bordwand geworfen wurde, dann würde sie sich auch daran festhaken.
    Die Bordwand war meiner Schätzung nach kaum höher als zwei Meter. Das musste auch für einen Laien wie mich zu schaffen sein.
    Ich wollte auch selbst den Haken über die Bordwand schleudern. Es war leicht, aber doch nicht so einfach, denn unser Schlauchboot lag nicht ruhig auf dem Wasser. Ich konnte mich auch nicht hinstellen und werfen. Es war kaum möglich, die Schwankungen auszugleichen.
    Deshalb kniete ich mich hin.
    Ich bewegte meinen rechten Arm in einer Drehung. Die wiederholte ich mehrere Male, um genau zielen zu können. Jetzt fielen mir die Schwankungen des Schlauchboots noch stärker auf, aber zu lange zögern brachte auch nichts.
    Noch einmal versuchte ich, die Bewegungen des Wassers auszugleichen. Dann ließ ich die Kralle los.
    Sie fand ihren Weg – und sie fand ihr Ziel.
    Es sah so locker aus, wie sie über die Bordwand hinwegrutschte, durch das Gewicht gesenkt wurde und sich dann an der Innenseite der Reling festhakte.
    Ich zog am Tau, das ich mit beiden Händen festhielt. Die Kralle kehrte nicht mehr zurück. Sie hatte an der Reling ihren perfekten Halt gefunden.
    Tief durchatmen. Ein erster Erfolg war mir gelungen, und über meine Lippen huschte ein Lächeln.
    Ich ließ das Seil nicht mehr los, musste mich allerdings wieder auf den Wellengang konzentrieren. Ich wollte mich erst vom Boot lösen, wenn ich sicher war, es auch zu schaffen.
    Wieder wurde es an den Segler herangeschwemmt.
    Ich stieg auf den Bordwulst. Das Boot trieb unter mir weg, was ich nicht ändern konnte. Wichtig war mein Halt, und den fand ich erst oben an Deck. Ich hatte das Gefühl, zwischen Himmel und Wasser zu hängen, was auch irgendwie stimmte, und dann musste ich mich als Seilkletterer betätigen.
    Da das nicht zu meinen täglichen Übungen gehörte, war es recht schwierig. Ich biss die Zähne zusammen und musste da durch. Hand um Hand hangelte ich mich hoch, atmete keuchend ein und ebenso keuchend wieder aus. Mein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. Immer wieder schlug ich mit dem Körper gegen das Holz, weil ich pendelte, aber meine Hände ließen nicht los.
    Ich kam höher und dachte an die Gefahren. Ins Wasser zu fallen war nicht besonders schlimm. Wenn mich an Deck jedoch jemand erwartete und über die Reling schaute, noch bevor ich das Schiff betreten hatte, dann sah es für mich böse aus. Dann konnte mir der Typ mit einer einzigen Bewegung seines Säbels den Kopf abschlagen, und genau das wollte ich nicht.
    So schaute ich so oft wie möglich nach oben. Ich sah die Reling frei, ein Schanzkleid hatte ich nicht zu überwinden, und so brachte ich auch das letzte Drittel hinter mich.
    Ich

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