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Avalons Geisterschiff

Avalons Geisterschiff

Titel: Avalons Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlüssigen Beweise vorlegen kann. Ich verlasse mich dabei auf mein Gefühl.«
    »Nicht auf Ihr Kreuz?«
    Ich musste lächeln. »Sie meinen, dass ich es hervorholen und die andere Seite locken soll?«
    »So ähnlich.«
    »Wenn alle Stricke reißen, schon.«
    »Aber tauchen ist nicht drin.«
    »Auch nicht zur Not?«
    »Nein, was denken Sie! Das verdammte Wasser ist viel zu kalt. Das ändert sich auch im Hochsommer kaum. Wer hier badet, ist ein Extremschwimmer, und davon bin ich weit entfernt.«
    »Ich auch, wenn ich ehrlich sein will.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    Was konnten wir unternehmen? Nichts. Wir mussten warten und darauf hoffen, dass mich mein Gefühl nicht getrogen hatte. Ich nahm das Kreuz von meiner Brust, ließ es auf der Handfläche liegen, und es wurde von vier Augen angeschaut, denn Earl Cameron hatte sich dicht neben mich gesetzt.
    »Spüren Sie was?«
    »Leider nein.«
    »Hm, sieht nicht gut aus, wie?«
    »Im Moment jedenfalls gibt es Probleme. Da bin ich ehrlich.«
    Es gab vorerst nichts zu sagen, und so überließen wir uns ganz den Kräften und Geräuschen der Natur. Das unruhige Wasser in der unmittelbaren Umgebung gab Geräusche ab, die sich seltsam anhörten. Da drang ein Flüstern und Raunen an unsere Ohren, als wäre das Wasser mit Stimmen gefüllt. Unser Boot schaukelte, trieb langsam im Kreis, und wer die Nerven hatte, seine Augen zu schließen, der wäre bei diesen Bedingungen leicht eingeschlafen.
    Das durfte uns nicht passieren. Deshalb waren wir trotz allem sehr auf der Hut.
    Es verstrich Zeit, und es tat sich nichts. Loch Ness schwieg, als wollte er uns erklären, dass wir umsonst hergekommen waren. Immer wieder mal schaute ich auf mein Kreuz und wartete auf die Lichtreflexe, die eine Veränderung ankündigten, aber auch die ließen mich im Stich.
    Earl Cameron gähnte.
    »Müde?«
    Er winkte ab. »Sieht nur so aus. Aber diese Eintönigkeit kann schon müde machen.«
    »Da sagen Sie was.«
    Auch die Vögel hatten ihre Ruheplätze für die Nacht gefunden. Kein Tier flog mehr über unsere Köpfe hinweg.
    Es ließen sich im Wasser keine Farben unterscheiden. Da spielte es keine Rolle, ob es grün, schwarz oder braun war. Es wirkte einfach nur tief und geheimnisvoll.
    Earl Cameron saß am Heck und hatte die Beine nach vorn gestreckt. Die Kamera lag neben ihm. Wenn es sein musste, konnte er sie mit einem Griff packen.
    »Es lohnt sich nicht, irgendwelche Aufnahmen zu machen. Der See gibt einfach nichts her.«
    »Noch nicht.«
    »Sie haben den Glauben daran nicht aufgegeben?«
    »So ist es.«
    »Und wie lange sollen wir hier warten?«, fragte Earl.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber wenn Sie wollen, können Sie mich am Ufer absetzen.«
    »Auf keinen Fall. So habe ich das nicht gemeint, John. Ich hatte nur gedacht, dass Sie sich ebenfalls ein Limit gesetzt haben.«
    »In diesem Fall nicht.«
    »Okay, dann warten wir.«
    Ich spürte es. Ich konnte keine Gründe nennen, die Cameron überzeugt hätten. Aber das Kribbeln auf meiner Haut war nicht grundlos entstanden. Etwas passierte hier. Oder etwas war dabei, sich anzuschleichen.
    Ich schaute auf das Kreuz!
    Es gab keine Wärme ab, dafür sah ich die Lichtfunken darüber hinweghuschen. Sie wirkten auf mich wie kleine Spritzer, die plötzlich von der Höhe gefallen waren und sich auf dem Kreuz verteilten.
    Meine Haltung musste wohl angespannter geworden sein, denn ich hörte Cameron’s Frage.
    »Ist was passiert?«
    »Sagen wir so, es ist wohl etwas im Kommen.«
    »Das Schiff?«, flüsterte er scharf.
    Ich gab ihm keine Antwort. Aber er hatte mir ein Stichwort gegeben, deshalb beugte ich mich über die Bordwand, ohne mein Kreuz dabei loszulassen.
    Der Blick auf das Wasser und der Versuch, in die Tiefe zu schauen, hatten mir bereits auf der Fahrt nicht viel gebracht. Große Hoffnungen hatte ich jetzt auch nicht, aber diesmal irrte ich mich. Schon beim ersten Hinschauen fiel mir die Veränderung auf.
    Da tat sich etwas. In mir stieg die Spannung. Im Hals spürte ich ein Kratzen. Ich musste einige Male schlucken, denn ich war sicher, mich nicht zu irren. Wir hatten genau das Richtige getan. Vielleicht hatten wir das Geisterschiff sogar indirekt gezwungen, sich zu zeigen. Egal wie, ich wollte es nur sehen, nicht nur im Wasser, sondern auch außerhalb.
    Hinter mir war Earl Cameron ebenfalls nervös geworden. Ich hörte ihn heftig atmen, denn im Wasser zeigte sich immer mehr. Das Schiff baute sich förmlich auf, als würde es Stück für

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