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Avalons Geisterschiff

Avalons Geisterschiff

Titel: Avalons Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stück aus einer anderen Dimension gezogen.
    Der Rumpf war zu sehen, auch das Segel schälte sich jetzt hervor. Es schien das Wasser verdrängen zu wollen, um sich selbst den nötigen Platz zu schaffen.
    »Das glaubt uns keiner«, hörte ich Earl Cameron sprechen. »Verdammt, das ist ja unmöglich.«
    Ich schwieg dazu. Abwarten hieß jetzt die Devise. Nichts unternehmen, erst recht nichts überstürzen, die andere Seite nur machen lassen, denn ich wünschte mir, dass das Schiff nicht unter Wasser blieb und sich immer mehr in die Höhe schob.
    Nicht ein Geräusch war zu hören. Der gesamte Vorgang wurde von einer gespenstischen Lautlosigkeit begleitet. Es entstanden auch keine Wellen, als das Schiff vom Grund des Loch Ness immer höher stieg und sich der Wasseroberfläche näherte.
    In den folgenden Sekunden würde es sie durchbrechen. Darauf wartete ich und klammerte mich mit beiden Händen fest. Das Kreuz hatte ich wieder verschwinden lassen.
    Plötzlich war es so weit. Obwohl ich damit gerechnet hatte, war es doch überraschend für mich gekommen. Es war der Mast, der das Wasser zuerst durchbrach, und das nicht mal weit von uns entfernt. Wenn das gesamte Schiff an die Oberfläche stieg, konnte es durchaus sein, dass unser Boot in die Höhe geschleudert wurde.
    Ich brauchte meine Bedenken nicht zu äußern, denn Earl Cameron hatte den gleichen Gedanken wie ich gehabt. Er ließ den Außenborder an, der sofort mitspielte, und so brachten wir uns aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Das hätte nicht sein müssen, denn ein weiteres Phänomen ließ uns den Atem stocken.
    Der große, einmastige Segler schob sich lautlos aus den Fluten und stieg in die Höhe, sodass er bald auf dem Wasser schwamm, ohne dass er ein Geräusch verursacht hätte.
    Plötzlich lag er vor uns. Ob er nun auf dem Wasser schwamm oder ein Stück darüber, das war nicht wichtig, es zählte einzig und allein das Geisterschiff, das mit dem Bug zu uns stand und wobei der Kopf der Schlange zu uns herabschaute.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte Cameron und wiederholte sich dabei einige Male.
    Von mir erhielt er keine Antwort, denn ich hatte etwas anderes gesehen, das mich faszinierte.
    An der einen Bugseite des Schiffes las ich den Namen. Die Schrift war nicht verblichen, sodass ich jeden Buchstaben erkennen konnte.
    AVALON!
    ***
    Mit dieser Überraschung hatte ich nicht gerechnet. Ich wäre nie darauf gekommen, aber der Name war echt. Den bildete ich mir nicht ein. Das Schiff war auf den Namen Avalon getauft worden, und ich sah es als Avalons Geisterschiff an.
    Die Überraschung hatte mich starr werden lassen. Ich spürte die Spannung im Nacken, wie sich die Haut straffte, und schüttelte leicht den Kopf. Natürlich war mir Avalon ein Begriff. Ich hatte der Nebelinsel schon einen Besuch abgestattet, und ich dachte daran, dass sich eine alte Freundin von mir auf diesem Kontinent aufhielt. Der Name Nadine Berger schoss mir durch den Kopf, aber mit diesem rätselhaften Schiff hatte sie wohl nichts zu tun. Sein Erscheinen musste eine andere Ursache haben.
    Jedenfalls war es da. Es baute sich vor uns auf, und obwohl es nicht so riesig war, kam es mir doch sehr groß vor. Ich dachte daran, dass ich mir vorgenommen hatte, es zu entern, und bei dem Gedanken blieb ich auch. Ich wollte an Deck.
    Hinter mir hielt sich Earl Cameron auf. »Ich glaube jetzt an alles, was man mir erzählt. Wenn einer von Geisterpiraten spricht oder von Seeschlangen und Riesenkraken, dann nehme ich ihm das ab. Verdammt, was ist das nur für ein Segler ?«
    »Er heißt Avalon.«
    »Auch das noch.«
    »Sie kennen die Sage?«
    »Sicher.« Er schlug seine Faust in die linke Handfläche. »Glauben Sie denn, dass das Schiff aus Avalon gekommen ist?«
    »Sicher bin ich mir nicht. Zumindest deutet der Name darauf hin. Aber um das herauszufinden, muss ich an Deck.«
    Zuerst blieb der Nessie-Forscher still. Dann stöhnte er auf und deutete zitternd auf den Bug. »Sie wollen es tatsächlich entern?«
    »Klar.«
    »Und weiter?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es leer ist. Auch wenn wir die Mitglieder der Besatzung nicht sehen, aber es muss sie geben. Ich habe einen dieser Seeleute erschossen.«
    »Aber das war kein Mensch mehr.«
    »Richtig.«
    »Dann meinen Sie, dass sich dort auf dem Schiff alles Zombies befinden?«
    »Man kann es so sehen.«
    »Oh je, ich verstehe die Welt nicht mehr. Was ist Nessie doch harmlos dagegen.«
    »Irgendwie schon.«
    Ich konnte den Mann durchaus

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