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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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dass er beinahe von seinem Thronsessel abrutschte, aber doch weiter auf dem Stuhl blieb. Kurz darauf setzte er sich wieder auf und nickte Lumkin zu und lächelte sogar. „Versprich mir, dass du immer sehr gut auf Nandia aufpassen wirst! Und wehe dir, du tust ihr je etwas an!“
    Lumkin musste kurz auflachen. Das war der Avanias, den er aus früheren Tagen kannte und den er liebte. „Falls ich das je tun sollte, dann dürft Ihr mich auf der Stelle totschlagen, Eure Majestät!“, sprach Lumkin mit ironisch verstellter Stimme und verneigte sich dabei.
    „ Ach ja, wieso ist Böntschakis eigentlich noch nicht hierher verlegt worden? Ich bin mir sicher, dass ich dem Söldner aufgetragen hatte, ihn hierher zu schaffen.“
    „ Der Fehler war uns schon aufgefallen und daher habe ich schon vor einigen Tagen veranlasst, einen Kurier nach Östrake zu entsenden und mit dem Gefangenen zurückzukehren.“
    „ Ich sehe, dass du dir Gedanken um das gesamte Königreich machst. Ich danke dir dafür. Du wirst mir immer eine große Hilfe sein.“
    Später besuchte Avanias Malgarias, um seinen Rat bezüglich seiner baldigen Heiratspläne einzuholen.
    Malgarias hatte seinen Nachmittagsschlaf schon hinter sich und war dabei, einige seiner Gewänder herzurichten. Avanias ließ den alten Mann seinen Geschäften nachgehen und setzte sich auf den einzigen, den alten und verstaubten Stuhl in der Ecke direkt rechts von der
    Eingangstür, hin.
    „Was kann ich dir schon sagen, Avanias? Das Leben ist voller Überraschungen! Gestern habe ich noch an meinen alten Göttern festgehalten. Heute habe ich sie verworfen und diene nur einem einzigen Gott, der keine Gestalt hat. Auch du wirst mit Sicherheit solche Erfahrungen machen!“
    „ Wenn das Leben so voll von Überraschungen ist, woher will man denn immer wissen, ob man in jenem Moment den richtigen Weg gewählt hat? Vielleicht würde sich einem nur kurze Zeit später eine viel bessere Gelegenheit bieten?“
    „ Das ist richtig, das weiß man eben nie! Daher begehen sehr viele
    Menschen einige Fehler, die sie dann später wiedergutmachen wollen. Na ja, du bist noch jung und hast noch sehr viel vor dir.“
    „Obwohl ich noch nicht so alt bin wie du, habe ich schon das
    durchgemacht, was du als Erwachsener alles durchgemacht hattest. Mir wurde meine Geliebte auf barbarische Art genommen. Nicht wie bei dir, aber wir haben beide die große Liebe unseres Lebens verloren. Verzeih mir, dass ich das so sage, aber wenn ich dich betrachte, dann sehe ich, dass aus diesem Mann, in dem einst so viel Elan und Hoffnung steckte, als seine Frau noch lebte, ein anderer geworden ist, der nach ihrem Tod nach und nach die Freude am Leben verloren hat und sich mit den verschiedensten Aufgaben von seiner Trauer ablenken will. Und ich habe Angst, auch so zu enden, Malgarias!“
    „Mag sein, dass du in Bezug auf mich recht hast. Aber auch wenn du mir nicht glauben willst, ich genieße mein Leben, so wie es ist! Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich eines Tages, nach meinem Tod, meine geliebte Frau wiedersehen werde. Manchmal habe ich daran gezweifelt und wollte mir einmal sogar das Leben nehmen. Aber jetzt bin ich überzeugter denn je. Und du hast doch auch diese Gewissheit! Also, warum sitzt du so da und bläst Trübsal? Steh auf und mach das Beste aus deinem Leben und freue dich nach einem jeden Tag, dass du einen Tag deinem Tod und damit auch dem Wiedersehen deiner großen Liebe näher gekommen bist!“
    Diese Worte des Malgarias hatten ihn mehr als alle anderen zuvor beeindruckt. Sie konnten ihm tatsächlich Mut machen. Er erhob sich von seinem Platz, bedankte sich bei Malgarias und verschwand hinter der Tür. Malgarias hatte sich nur zweimal zu Avanias umgedreht und tat weiterhin so, als wäre er mit seinem Kram beschäftigt gewesen. Jetzt wo der junge König wieder weg war, ließ er die Sachen liegen, setzte sich auf sein Bett und dachte über sein Leben nach. Sein ganzes Leben, all die Jahre hatte er diese Depressionen und er war sie immer noch nicht losgeworden. Dem jungen Avanias konnte er es nicht gestehen, es hätte den jungen König nur noch deprimierter gemacht.

    „ Es hat alles begonnen! Wir können es nicht mehr aufhalten! Der Prediger der Liebe hat gegen uns gewonnen!“, sprach Leanis.
    „ Ich habe doch geahnt, dass du uns alle in den Untergang treiben
    würdest!“, entgegnete ihm Tebekis.
    „Beruhigt euch! Wir stecken alle in einem Boot! Soll keiner von euch behaupten, er sei minder schuld

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