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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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duckte sich, als er zornig nach ihr greifen wollte. Auch die anderen Männer scharten sich um sie, aber bevor einer von ihnen sie anrühren konnte, hörte sie eine zweite Stimme, hart und befehlend:
    »Seht ihr nicht, dass sie in der Hoffnung ist, ihr Hohlköpfe? Gewiss hat sie schlechte Nachrichten bekommen, lasst sie in Ruhe!«
    Die Männer ließen von ihr ab und Kamante raffte ihr Tuch um sich und rannte schwerfällig weiter, die Hände gegen ihren schmerzenden Leib gepresst.
    Dubaqi, der gesprochen hatte, wechselte den Seesack auf die andere Schulter und fragte sich flüchtig, in was für Schwierigkeiten Jermyns kleine Schwarze diesmal geraten war. Aber er hatte es eilig, zu Duquesne zu kommen, um ihm die neuesten Nachrichten aus Tris und Battava zu bringen, und so folgte er seinen Gefährten, ohne einen weiteren Gedanken an den Zwischenfall.
     
    »Oi, was ist jetzt wieder los?«
    Jermyn kam mit saurem Gesicht in die Vorhalle und hielt inne beim Anblick von Wag und Ninian, die ratlos vor der geschlossenen Küchentür standen. Aus der Küche klang stürmisches Weinen.
    »Das is Kamante«, erwiderte Wag, »sie heult schon, seit wir wieder hier sin. Jemand hat ihr gesagt, dass ihr Liebster sie sitzengelassen hat. Damit kam sie bei Ratibor reingestürmt. ‚Du brauchs keine Angs mehr zu haben, dass ich weggeh, Wag‘, hat sie geschrien, ‚ich bleib immer bei dir, ich will nie wieda was von dem Schuft hörn‘, un dann hattse angefangen zu heulen.«
    »Hab ich doch gleich gesagt«, antwortete Jermyn ungerührt, es war ihm deutlich anzusehen, dass ihn Kamantes Liebesleid nicht im geringsten interessierte.
    Er wühlte in den Papieren auf dem Tisch und fluchte leise, als er nicht fand, was er suchte. Verärgert über seinen Mangel an Mitgefühl, wollte Ninian eine bissige Bemerkung über Schlamperei machen, als von draußen lautes Rumpeln und Krachen ertönte, begleitet von Rufen und Pferdewiehern. Jermyn tat so, als höre er nichts. Sie ging hinaus, um nachzusehen und kam schnell zurück.
    »Warum holen sie das Holz weg, Jermyn?«
    »Weil ich es ihnen gesagt habe.«
    »Ja, das denke ich mir, aber was wollen sie damit? Was wird aus unserer Bauerei, wenn du das abgibst? Vitalonga hat mir erzählt, dass es in der ganzen Stadt kein Holz mehr gibt.«
    »Eben, und da die verdammten Aufzüge und Rampen im Zirkus nicht fertig werden, wenn wir kein Holz haben, nehmen sie eben unser Holz. Es wird wahrscheinlich nicht mal reichen. Mit unserer Bauerei, wie du das nennst, wird es eh nichts.«
    Als sei die Sache damit für ihn erledigt, wandte er sich seinen Zetteln zu und zog schließlich ein beschmutztes Blatt hervor, das er stirnrunzelnd musterte.
    »Die haben doch bestimmt irgendwelche Vorräte, die sie nicht rausrücken, um die Preise hoch zu treiben. Mit etwas Überredungskunst ...«, murmelte er.
    Ninian sah, dass er eine Liste aller Holzhändler der Stadt in der Hand hielt, die alle schon Kostproben seiner Überredungskunst erhalten hatten. Aber nachdem, was Vitalonga erzählt hatte, der wiederum seine Kenntnisse von den halb empörten, halb schadenfrohen Berichten des Meisters Violetes hatte, konnten selbst Jermyns Künste nichts hervorzaubern, wo es nichts zu holen gab.
    »Wozu braucht ihr Aufzüge?«, fuhr sie ihn ungehalten an. »Die Rampen reichen doch.«
    Jermyn sah von seiner Liste auf.
    »Der Bulle hat sein Herz an einen großen Auftritt gehängt. Seit wir diese dämliche Vorrichtung unter unserem Teil der Arena gefunden haben und Vitalonga uns gesagt hat, wofür sie diente, träumt der Bulle davon, seine Gladiatoren wie eine Schar Dämonen aus der Unterwelt aufsteigen zu lassen, mit Blitz und Donner und was weiß ich. Er hat sogar dem Patriarchen schon angekündigt, dass er die Auftritte der anderen Schulen übertreffen wird. Jetzt raten alle, was er wohl vorhat, und er verliert sein Gesicht, wenn die Sache platzt, nur weil du das Holz nicht rausrücken willst.«
    Ninian schnappte nach Luft.
    »Du willst mir die Schuld anhängen, wenn aus dem großen Auftritt nichts wird?«, fragte sie ungläubig.
    »Allerdings, wenn du dich jetzt stur stellst. Es geht schließlich nicht nur um die Ehre des Bullen, sondern um meine. Ne Menge Leute wissen, dass ich in der Scytenschule drinhänge, und ich habe keine Lust, mich auslachen zu lassen, das kannst du dir vielleicht denken.«
    »Oh ja, das wäre natürlich ein Unglück. Wie konnte ich das vergessen?«
    Ninian rollte in gespieltem Entsetzen die Augen, dann verschränkte sie

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