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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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gewandt und eilte zurück, in glücklicher Unkenntnis der finsteren Gedanken, mit denen Duquesne ihm folgte.
    Die Balken ähnelten tatsächlich verdächtig denen, die unter dem großen Öltuch lagen, und die Arbeiter wechselten unbehagliche Blicke, als fühlten sie sich nicht wohl in ihrer Haut.
    Duquesne triumphierte. Diesmal war der Schuft zu weit gegangen, selbst der Patriarch würde nicht zulassen, dass das Holz, das unbedingt für die Ausbesserung des Bodens benötigt wurde, in der Gladiatorenschule verschwand.
    Einer der Männer öffnete den Mund, aber Duquesne schnitt ihm das Wort ab.
    »Zurück damit, wo ihr es hergenommen habt!«
    Er hatte es eilig fortzukommen und verspürte nicht die geringste Lust, sich langatmige Erklärungen anzuhören. Die Arbeiter sahen sich hilflos an, aber bevor sie noch einen Finger rühren konnten, erscholl eine raue Stimme vom anderen Ende des Ganges.
    »Wo bleibt ihrrr Halunken? Bei dem Tempo werrden wir nie ferrtig!«
    Ein grotesker Schatten huschte über die Wände und Witok hinkte in den Schein der Fackeln. Er klatschte ungeduldig in die Hände, seine Augen glitzterten unter den struppigen Stirnfransen.
    »Na los, fix, fix, oder soll euch der Patrron Beine machen ... oh, der Hauptmann. Was steht zu Diensten, Euer Gnaden?«
    Er starrte Duquesne ohne Angst an.
    »Meister Parinese sagt, ihr habt dieses Holz von dem Vorrat für den Arenaboden genommen. Ihr wisst, dass das streng verboten ist. Befehlt euren Männern, es zurückzutragen, sonst muss ich die Wachen kommen lassen.«
    Witok verschränkte die langen Arme vor der Brust und schielte zu dem entrüsteten Parinese hinüber, der sich wohlweislich hinter Dubaqi hielt.
    »So, sagt er das, der Meister. Da irrrt er aber. Soll er doch seine Brretterchen zählen, wirr haben nix davon genommen.«
    »Werd nicht frech, du Missgeburt«, fuhr Dubaqi den Verwachsenen an.
    »Holla, wer ist hier Missgeburt«, giftete Witok zurück, »schau an, was dirr deine Mutter für einen Zinken vermacht hat!«
    Das Messer lag in Dubaqis Hand, bevor die Arbeiter Luft holen konnten, aber Witok behauptete trotzig seine Stellung und wich nicht zurück. Duquesne legte dem erregten Seemann die Hand auf den Arm.
    »Mach dir daran die Hände nicht schmutzig, ich rufe die Wachen und schicke einen Boten zum Patriarchen.«
    »Bei den Göttern, wie lange sollen wir warrten auf das Holz Witok? Oh, oh, was haben wir hier?«
    »Die Schmoks sagen, wir hätten gestohlen ....«
    Der Bulle warf angewidert die Arme hoch, drehte sich um und brüllte, dass es in dem engen Gang widerhallte:
    »Jermyn, oi, Jermyn ...”
    Duquesne wappnete sich. Diesmal würde der Bursche sich nicht herausreden können und er sollte es nur wagen, sie zu lenken.
    »Verschließ dich«, zischte er Dubaqi zu, »so fest du kannst. Heute lassen wir ihm seine Mätzchen nicht durchgehen.«
    Aber Jermyn schien keine Mätzchen vorzuhaben. Er kam, unscheinbar, in einfacher Arbeitskleidung. Mörtelstaub färbte die brennenden Haare grau. Seine Lider waren gerötet, er gähnte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
    »Was soll das Geschrei?«
    Der Bulle erklärte und Jermyn verdrehte die Augen. Seufzend zog er eine Rolle aus dem Ausschnitt seines Kittels hervor und reichte sie Duquesne. Der öffnete sie so misstrauisch, als erwarte er, eine Schlange zu finden.

    Anweisung an den Hafenmeister
    zehn Klafter Holz für den Bau der Scytenschule, auszugeben
    an Jermyn vom Ruinenfeld oder einen Vertreter
     
    Ungläubig starrte er auf die hastig hingekritzelten Zeichen. Es gab keine Unterschrift, aber unter der kurzen Notiz prangte unmissverständlich das Siegel des Patriarchen. Der Alte hatte also für seinen Günstling tatsächlich etwas von dem geheiligten Holz für den Schiffsbau herausgerückt - allmählich wurde er wunderlich! Aber es war nicht zu ändern. Duquesne gab die Rolle zurück.
    »Können wir jetzt weitermachen?«, fragte Jermyn mürrisch und Duquesne nickte nur. »Na, dann los, die Pause ist zu Ende.«
    Die Arbeiter beeilten sich, der Aufforderung nachzukommen. Ohne Duquesne, Dubaqi oder den überraschten Meister Parinese eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte Jermyn sich um und verschwand mit dem Bullen und Witok im Halbdunkel des Ganges.
    Dubaqi steckte sein Messer ein wenig betreten in den Gürtel, Duquesne wusste, wie ihm zu Mute war: Sie hatten sich lächerlich gemacht. Sein Zorn entlud sich über den unseligen Baumeister.
    »Nächstes Mal vergewissert Euch selbst, bevor Ihr wilde

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