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AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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Beschuldigungen erhebt und belästigt nicht mich mit solchen Lappalien. Ich habe Wichtigeres zu tun«, herrschte er den Mann an, der mit hochrotem Kopf davonschlich.
    »Komm, Dubaqi, wir verschwenden hier unsere Zeit.«
    Beinahe im Laufschritt eilte er den Gang hinunter. Vitalongas Laden war nicht weit vom Zirkus entfernt, zwei kräftige Sänftenträger brauchten nicht lange für die Strecke und das Mädchen würde neben ihm herlaufen, leichtfüßig und mühelos ...
    Dubaqi folgte ihm. So waren sie aus dem nördlichen Tor hinaus und schon ein gutes Stück außer Hörweite, als sich das Geschrei in der Arena erhob.
    »So ein verdammter Scheiß ...«
    »Un es is noch nich Mittag, das gibt wieda kein Lohn für die Witwen.«
    »’Nee Seilwinde, wir brauchn ’ne Seilwinde!«
    »Un wer hängt sich dran? Da geht’s mächtig tief runter!«
    Die Unglücksbotschaft hallte in den Gängen wider und erreichte auch die Baustelle der Scytenschule. Der Bulle schickte einen Mann, um nachzusehen, was geschehen war. Atemlos kam er zurück.
    »Der Boden ... der Boden in der Arena is eingebrochen, unter’s Gerüst, un jetz sin sie alle hin!«
    »Vielleicht sie brauchen Hilfe, kommt schnell!«
    »Warum?«, der Appell schien Jermyn nicht einzuleuchten, »wir sind hier noch lange nicht fertig.«
    Doch der Bulle war schon davongestürzt, Witok trabte hinter ihm her und als die anderen Männer folgten, schloss Jermyn sich ihnen widerwillig an.
    Vor dem hart umkämpften Aufgang, dessen frische Bemalung heiter in der Sonne glänzte, gähnte ein klaffendes Loch. Ein Pulk von Männern hatte sich darum versammelt, in respektvollem Abstand zu den zerborstenen Enden der Planken, die in den Abgrund hinausragten. Ein paar Arbeiter hatten eine Seilwinde herangeschoben, warteten jedoch unschlüssig in einigem Abstand vom Rand der Grube. Der Bulle rannte auf Jermyn zu.
    »Das ist furrchtbares Unglück! Fünf Männer sind abgestürrrzt«, rief er aufgeregt, »sie haben Seilwinde, aber sie trrrauen sich nich ran, sie brauchen jemand, der hineinklettert in die Grube. Jerrmyn, du kannst klettern, du musst helfen ...«
    »Ach ja?«
    Das Loch reichte bis an die Wand des Aufgangs heran, man sah ein Stück des unterirdischen Mauerwerks, bevor es in der Dunkelheit verschwand. Es war kein einladender Anblick und die Sammler, die durch das Unglück freudig erregt schienen, trugen mit ihren Bemerkungen nicht zur Beruhigung bei.
    »Wir hatten recht, die Balken waren nachträglich aufgelegt, sie waren nicht so stabil wie die anderen.«
    »Wie tief es hinuntergeht ...«
    »Die Überlieferungen sagen, man benutzte Seile und Strickleitern, um die Schätze hinunterzubringen, und wenn man sie hochzog, gab es keinen anderen Zugang. Nur die Kundigen kannten die Gänge, die zu den unterirdischen Schatzkammern führten.«
    »Vitalonga muss uns den Weg weisen, wir lassen die Gänge ausgraben.«
    »Aber die Alten bauten Fallen gegen die Schatzräuber ein.«
    »Gefährliche Fallen, es heißt sogar, sie hätte die Höhlen mit Flüchen gegen Frevler belegt.«
    Während die Herren schwatzten, wurden die Mienen der Arbeiter immer länger. »Wer steigt jetz in das verdammte Loch, ich kann sie hörn un ich sag euch, die geht’s dreckig«, rief der Vorarbeiter der Truppe voller Sorge um seine Leute. Die anderen sahen sich verlegen an und scharrten mit den Füßen, doch keiner trat vor.
    »Ja, Hölle un Verdammnis, wollt ihr die denn da unten verrecken lassn?«, schrie er, »Was seid ihr denn für feige Memmen? Lasst euch von die alten Schwätzer ins Bockshorn jagn!« Wie ein Besessener raufte er sich die Haare, dass der Staub in alle Richtungen flog.
    »Kannst ja selber runtersteign, Hias, wir wolln nix mit Flüchn zu tun ham«, brummte einer, nicht begeistert von solchen Vorwürfen.
    »Das tu ich auch, ihr Schwächlinge!«
    Er griff nach dem Seil, um sich daran herunterzulassen, aber als sie die Winde näher schoben, krachten die Balken bedrohlich und die Männer wichen erschrocken zurück.
    »Halt’s Maul, das Fluchen hilft ihnen auch nicht. Habt ihr ein dünneres Seil?«
    Der Mann fuhr mit geballten Fäusten herum, doch als er sich Aug in Auge mit Jermyn fand, der ihnen ebenso viel Angst einjagte wie Duquesne, verschluckte er, was er hatte sagen wollen. Jermyn schob ihn unsanft beiseite.
    »Ge...gewiss, Patron.«
    »Bring’s her, aber hurtig!«
    Der Vorarbeiter lief davon und Jermyn ging mit dem Bullen und Witok in einem weiten Bogen um das gähnende Loch zur Wand.
    »Steig da

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