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AvaNinian – Zweites Buch

AvaNinian – Zweites Buch

Titel: AvaNinian – Zweites Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Norman
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kam, leuchteten seine Augen auf.
    »Ninian, mein Schatz!«
    Er küsste sie auf beide Wangen, wie er es sich angewöhnt hatte, und machte dann eine weitausholende Geste.
    »Ist das nicht großartig, meine Liebe? Ich amüsiere mich köstlich, ich verliere zwar immer, aber das macht nichts, es gibt so viel zu schauen. Und der Bulle«, er küsste entzückt seine Fingerspitzen, »ist er nicht ein Bild von einem Mann?«
    Er zwinkerte ihr zu und deutete auf seinen Korb.
    »Möchtest du etwas trinken? Ich bringe immer meine eigenen Sachen mit, das Zeug, was hier verkauft wird - bäh, der reine Essig!«
    Er rümpfte die Nase. Ninian schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Ich trinke keinen Wein, das weißt du doch, aber trotzdem, danke. Ich wusste gar nicht, dass du ein Freund der edlen Ringerkunst bist.«
    Er blinzelte ihr listig zu.
    »Bin ich auch nicht, aber sag’s nicht weiter«, schmunzelte er, »ich komme her, um mir, nun sagen wir, Appetit zu holen, verstehst du?«
    »Oh, du meinst die Kleider der ... hm, hübschen Damen?«
    »Was?«, er blickte sich um, »oh, ja deswegen auch, obwohl die eleganteren Roben eh’ aus meiner Werkstatt kommen«, fügte er mit fröhlicher Herablassung hinzu. Dann wanderte sein Blick prüfend über ihre schlanke Gestalt und seine lange Nase zuckte missbilligend.
    »Hm, du hast dich wieder einmal für Männerkleidung entschieden, meine Hübsche. Schade.«
    »Ich hatte keine Lust, mich herauszuputzen«, erwiderte Ninian hastig, der nicht der Sinn nach einem Streit über ihre Kleiderwahl stand, »ich bin nur Jermyn und dem Bullen zuliebe mitgekommen ...«
    »Oh, ist er da, dein Dieb? Wo ist er?«, fiel Kaye ihr eifrig ins Wort. Er hatte Jermyn nie gesehen, da sie ihn immer nur allein besucht hatte.
    Ninian lachte. »Dort drüben, in der dritten Reihe von oben, in der Mitte. Siehst du seine roten Stacheln?«
    Kaye wühlte in seinem Korb und zog zwei Augengläser an einem langen Stiel hervor, die er sich vor die Augen hielt.
    »Hm, Schwarz und Weiß«, murmelte er, während er Jermyn eingehend musterte. »Nicht schlecht bei diesen Haaren, aber Grün und Grau ginge auch. Ja, und alles recht schmal gehalten, keine Pluderhosen, keine Paukenärmel, das wäre auch nichts bei seiner Gestalt - er ist nicht sehr groß, nicht wahr?«
    Ninian nickte, sie musste sich das Lachen verbeißen, als Kaye Jermyns Erscheinung Stück für Stück begutachtete.
    »Nicht schlecht, gar nicht schlecht. Ein bisschen unbeholfen, aber er hat Stil, und der goldene Ohrring ist echt, nehm ich an.«
    Er starrte weiter durch sein Glas und Jermyn wurde aufmerksam. Sein Blick wanderte zu ihnen herüber und Ninian sah, wie er die Stirn runzelte. Nein, er war es nicht gewohnt, so ungeniert gemustert zu werden, und gerade als sie Kaye warnen wollte, ließ der das Glas sinken und griff sich an die Schläfe.
    »Au, jetzt ist mir was in den Kopf geschossen. Hier ist es aber auch zu stickig.«
    »Nein, Kaye, das war er. Es passt ihm nicht, dass du ihn so ansiehst und dass ich hier bei dir sitze.«
    Kaye rieb sich die Stirn, vorsichtig sah er ohne Augenglas zu Jermyn hinüber. Doch der sprach mit dem Bullen, der sich neben ihn gesetzt hatte.
    »Warum? Du solltest uns bekannt machen, Ninian, dann wird er schon merken, dass er von mir nichts zu befürchten hat.«
    »Er hat von niemandem etwas zu befürchten«, schnaubte sie ungehalten, »und das sollte er auch wissen!«
     
    »Es lässt sich prrrächtig an, Patron. Witok zählt sich wund, allein die Einnahmen aus die Wetten ...«, der Bulle lachte sein warmes Lachen und mehrere hübsche Gesichter in ihrer Umgebung wandten sich ihm sehnsüchtig zu, ohne dass er es bemerkte.
    »Als ich eben in sein Verschlag war, hatt er tatsächlich ein Liedchen gebrrrummt. Du hattest recht damit, dass sie würden zahlen ohne Murren den zehnten Teil vom Einsatz als Gebühr.«
    »Hm, ja, Wetten ist ’ne feine Sache«, erwiderte Jermyn abwesend. Er hasste es, dass Ninian sich vor aller Augen abküssen ließ.
    »Oi, Patron, hörst du?«
    Der Bulle berührte ihn sanft am Arm und wiederholte seine Frage.
    »Willst du nachher sehen, was wir eingenommen haben? Ich könnte dir schon zurückzahlen ein Teil.«
    »Red keinen Unsinn, du hast noch genug zu zahlen. Kümmere du dich um deine Kämpfer, das Geschäftliche regle ich mit Witok. Übrigens, ich hab’s schon oft gesagt - nenn mich nicht Patron, wir sind Partner«, er warf einen schiefen Blick auf die Weinflaschen, die zu Babitts Füßen lagen, »aber ich hätte

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