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Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern

Titel: Avanti Amore - mein Sommer unter Italienern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Phillips
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hergegeben! Nicht über meine Leiche. Außerdem zeigt ein Italiener keine Schwäche!« Paolo lacht. »Dazu gibt es jetzt etwas, das mich von meinem Zwillingsbruder unterscheidet.«
    Ich mustere ihn genauer. Ein hübscher Kerl, schlank, aber nicht dünn, ein angedeuteter Dreitagebart, Grübchen und schöne große Zähne. Eigentlich das Sinnbild eines feurigen Italieners. Und den gibt es auch noch im Doppelpack. Ich werd verrückt.
    »Ach, echt?«
    »Ja, er heißt Flavio.« Er grinst.
    »Flavio.« Ich muss lachen und denke natürlich sofort an den Klischee-Italiener Nummer eins – Flavio Briatore, den Inbegriff des italienischen Machos –, verkneife mir aber einen Kommentar. »Jedenfalls wusste ich gar nicht, dass ihr Italiener so risikofreudig seid.«
    » Ma certo! Aber sicher! Sieh dir doch an, wie wir Auto fahren!«
    »Da hast du allerdings Recht. Und ihr habt einen Mann wie Berlusconi zum Ministerpräsidenten gewählt. Immer wieder. Das nenne ich wirklich risikofreudig!«
    »Berlusconi!« Er schüttelt den Kopf und gestikuliert wild. »Ich bin froh, dass er endlich weg vom Fenster ist! Er hat uns ruiniert. Die Italiener haben viel zu lange gebraucht, um das zu kapieren.«
    »Aber warum denn?«
    »Irgendwie haben ihn die Italiener lange bewundert, für seinen Lebensstil, seinen Erfolg. Und dann die Frauengeschichten. Mamma mia! «
    »Na ja, aber es ist ja lange gut gegangen!«, entgegne ich.
    »Schon, aber Berlusconi hat es übertrieben. Schau, für einen Italiener ist es wichtig, dass er in der Öffentlichkeit gut dasteht, eine gute Figur macht. La bella figura . Was hinter den Kulisen passiert, ist eine andere Sache. Aber so was gehört doch nicht in die Öffentlichkeit. Berlusconis bella figura ist dahin. Berlusconi macht la brutta figura . Wir werden im Ausland doch nur noch verlacht und gelten als das Land von bunga bunga .« Paolo seufzt, er scheint sich wirklich für seine Nation zu schämen.
    »Jetzt ist er ja endlich weg«, antworte ich aufmunternd. »Kann ja nur noch besser werden.«
    »Da hast du allerdings Recht. Ich glaube, dein Essen ist fertig.« Er geht Richtung Küche und kommt kurze Zeit später mit einem großen Teller wieder. » Buon appetito! «
    Paolo hat Recht. Der Mozzarella schmeckt, er ist nicht so gummiartig, wie ich ihn von Zuhause kenne. Er ist weich und innen tatsächlich ein wenig flüssig, er zergeht fast auf der Zunge. Zusammen mit dem würzigen Parmaschinken ist er köstlich! Auch der Feldsalat mit Mango und Avocado – eine Mischung, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Der würzige Geschmack des Salates mit der süß-fruchtigen Mango und der milden Avocado – lecker und auch noch gesund.
    »So, meine Liebe ...«, Paolo taucht wieder an meinem Tisch auf und stellt mir ein Schälchen Obst und ein Spray vor die Nase. »Du brauchst Vitamine für die Nacht. Und wenn ich dich so angucke mit deinen nackten Füßen, dem Ausschnitt und den freien Armen, dann solltest du dich lieber ein wenig gegen die Mücken schützen.« Er nimmt das Spray in die Hand und sprüht mir fürsorglich eine große Wolke in den Ausschnitt und auf die Arme. »Wenn du das nicht benutzt, wirst du hier rücksichtslos zerstochen. Die Mistviecher haben es in sich.«
    »Grazie.« Ich huste und wirbele mit der Hand den Sprühnebel aus meinem Gesicht. »Sehr aufmerksam.«
    »Wir Italiener sind eben fürsorglich.« Er lacht. Als ich die Rechnung begleiche, weigert er sich, Trinkgeld zu nehmen.
    »Du hast schon das Gedeck, das coperto bezahlt. Das reicht. Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit in Mailand.«
    Wünsch mir lieber eine schöne Zeit in Italien. Ich fahre morgen schon wieder Richtung Comer See und Turin.«
    »Ach so. Wie schade. Warst du denn schon in Monza?«
    »Nein, was ist da?«
    »Na, die Formel-1-Strecke. Die musst du wirklich gesehen haben – auch wenn gerade kein Rennen stattfindet. Ich hab dorthin mal ein Mädchen auf ein Date ausgeführt. Mit Picknick-Korb auf der Tribüne. Das war toll! Echt romantisch.«
    »Wirklich?« Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Rennstrecke besonders romantisch ist. »Ist das weit von hier?«, frage ich in der Hoffnung, dass Monza gar nicht auf meinem Weg liegt, da ich kein Formel-1-Fan bin und lieber meine Suche nach Mario zügig vorantreiben will.
    »Überhaupt nicht. Zwanzig Kilometer oder so. Da bist du in einer Viertelstunde. Und Monza liegt auf dem Weg nach Como. Aber Moment mal – wieso fährst du erst nach Mailand, dann nach Como und dann nach

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