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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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Namibier wohnen, liegt eingebettet zwischen Hügeln und hat auch in Zentrum noch eine entsprechende Topographie. Einige sehr und weniger moderne Hochhäuser erstrecken sich gen Himmel. Ich parkte dort in der Hoffnung, ein Internetcafé zu finden um mich ein wenig über die Gegebenheiten vor Ort zu informieren, oder vielleicht sogar Kontakte zu knüpfen. Das geht heutzutage einfacher, als es manch einem lieb ist. Jedoch musste ich feststellen, dass in den hochmodernen Passagen und Einkaufstraßen um 16:00 Uhr an einem Samstag bereits fast alles geschlossen hatte. Drei Internetcafés fand ich immerhin, nur alle verriegelt, genau wie die Touristeninformation. Am nächsten Tag wurde mir erst bewusst, dass man in einigen Cafés tatsächlich WLAN nutzen kann, doch dafür hätte ich mit den Laptop durch die Gegend laufen müssen. Ansonsten war ich von der Ordnung und gute Planung dieser Stadt bislang beeindruckt. Hinweisschilder auf einem Campingplatz gab es indes wiederum nicht, genauso wenig wie einem Hotelleitsystem. Zum Glück fand ich das Schild einer deutsch geführten Pension, wo ich mir dann wieder mal den Luxus einer warmen Dusche und eines warmen Bettes gönnte.
    Dort endlich per WLAN mit der Außenwelt verbunden, fand ich heraus, dass es sich sogar in der Hauptstadt Namibias für Homosexuelle gar nicht so einfach verhält. Das Schwul sein passt zu diesem Land wie Avocado zum Frühstück – vom Gros der Gesellschaft abgelehnt, schaffen es doch einige Wenige, sich hier durchzuschlagen und mehr oder offen zu leben. Man darf per Gesetz, wie im Nachbarland Südafrika, Menschen nämlich eigentlich nicht diskriminieren oder gesetzlich verfolgen wegen Hautfarbe, Religion oder Sexualität. Dennoch ist Homosexualität auch per Gesetz verboten und man hat in den vergangenen Jahren alle entsprechenden Clubs und so weiter schließen lassen. Ein schmaler Grat, denn man da also bewandert. Auffällig ist im Zentrum Windhoeks andererseits die Vielzahl Glücksspielhallen.
     

     
    Am nächsten Morgen fand ich dann glücklicherweise online einen sehr netten deu tschen Mann,  der mich für die Nacht sozusagen aufnahm. Das hatte ich gebraucht – es war schön, sich mal wieder mit einem Gleichgesinnten zu unterhalten und mehr. Vorher wanderte ich noch einmal durch die Stadt und betrachtete sie im Tageslicht. Oberhalb des Geschäftszentrums, gleich gegenüber der schmucken kolonialen Christuskirche, steht ein wohl Milliarden (Dollar) teures, goldglänzendes Bauwerk,  liebevoll auch „die Kaffeemaschine“ genannt. Hier ist das Independence Museum Namibias auf großem Raum untergebracht. Ein weniger prunkvolles Gebäude hätte es sicher auch getan und das Geld hätte den Armen des Landes auch ein wenig helfen können.
    In den weitläufigen, überdachten Einkaufszentren mitten im Zentrum ist unterdessen nichts von Armut zu merken. In Scharen kommt man in die natürlich auch an Sonntagen geöffnete Läden, um Markenklamotten, Designer-Einrichtungsgegenstände oder delikate Lebensmittel zu kaufen. Gut gekleidet, stolz und meist sehr schlank gehen die jungen Namibier daher, die Frauen vor allem mit perfekt gestyltem, geglättetem  Haar und hohen Stöckelschuhen - wogegen die wenigen Touristen wie hässliche Entlein aussehen in ihren safaritauglichen Klamotten.
    Abends nahm mich mein Gastgeber dann mit in, von allen Orten, eine Tapas-Bar, wo gerade das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft auf einem riesigen Flatscreen gezeigt wurde. Man kann sich vorstellen, was gerade in dieser Bar, die von spanisch sprechenden Gästen mehr als gut besucht war, für eine hervorragende Stimmung herrschte. Wir verbrachten einen unterhaltsamen und auch günstigen Abend – keine EUR 4,00 für zwei Bier und einer leckeren Tortilla im Brötchen. Da nun auch klar war, dass ich am nächsten Tag noch nicht weiter fahren sollte, wurde bei meinem Gastgeber zusammen mit einem seiner Freunden weiter gefeiert und bald landeten wir alle drei zusammen im Bett. Details werde ich nicht verraten doch es war so, wie es für mich und mit mir in letzter Zeit immer war: phantastisch. Das Leben ist ohnehin zu kurz, um sich mit schlechtem Sex abzugeben!
    Am nächsten Tag – ich hatte mir reisefrei gegeben – konnte ich sogar meine Wäsche waschen, die es auch sehr nötig hatte. Später wanderte ich in den nahegelegenen National Botanic Garden , der in einem ansonsten recht unzugänglichen Tal gleich gegenüber des kleinen Luxushotels Heinitzburg liegt. Die Vegetation

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