Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
Vom Netzwerk:
Falls über einen Umweg bei Livingstone erreichen. Dann würde ich in Zambia weiter fahren, am Lake Kariba vorbei und nach Harare durchstechen. Entscheidungen, Entscheidungen und alles kann man eben nicht haben – dabei hatte ich Urlaub und noch dazu wollte ich irgendwie nicht nach Zambia wenn ich es vermeiden konnte. Zambia grenzt nämlich nicht an Südafrika und bei Grenzüberfahrten muss man jedes Mal zahlen.
    Die Entscheidung wurde mir davon abgenommen, dass ich mich bereits fünf Kilometer entlang der Straße nach Botswana befand. Der Grenzposten Muhembo war nur weitere fünfzehn Kilometer entfernt – einen Katzensprung. Dazu führt laut Landkarte eine durchgehend geteerte Straße nach Maun und darüber hinaus. Zunächst fährt man durch einen unspektakulären Wildpark bevor man den Grenzposten erreicht wo sich zwei Bungalows, je von der Größe eines Einfamilienhauses, gegenüberstehen. Man füllt insgesamt eine halbe Stunde lang auf jeder Seite Formulare aus und  zahlt in Botswana, wo man beiläufig willkommen geheißen wird, seine Straßensteuer. Da ich den Grenzposten nahezu für mich alleine hatte, ging es bereits sehr schnell weiter – neues Land, neues Glück!
    -----------------------------------
     
    BOTSWANA
    Wahlspruch : Pula (Setswana, „Regen“)
    Staatsoberhaupt und Regierungschef
    Präsident Ian Khama
    Fläche 581.730 km²
    Einwohnerzahl 2.098.000  (Projektion Juli 2012)
    Bevölkerungsdichte  3,6  Einwohner pro km²
    Bruttoinlandsprodukt Total (Nominal) 16,4 Mrd. US$
    Total (PPP 30,1 Mrd. US$
    BIP/Einw. (Nominal) 7.800 US$
    BIP/Einw. (PPP) 16.300 US$
    Human Development Index 0,633 (118.)
    Währung 1 Pula = 100 Thebe
    Unabhängigkeit  am 30. September 1966 vom Großbritannien
    Zeitzone UTC+2
    Kfz-Kennzeichen BW
    Internet-TLD .bw
    Telefonvorwahl +267
     
    -----------------------------------
     
     

     
    Die Gewohnheiten, Bebauung, Tierhaltung, Infrastruktur und vielem Mehr, lassen einem oft staunen über die Unterschiedlich geprägten Landschaften, die man innerhalb der gleichen Klimazone entdecken kann. Ich wusste nichts über die politische oder wirtschaftliche Lage Botswanas und hatte nur gehört, dass es dem Land im afrikanischen Vergleich recht gut ginge. Der entlegene nordwestliche Winkel, in dem ich mich befand, zeugte jedoch nicht vom Reichtum in irgendeiner Form sondern schrie förmlich: Dritte Welt!
    Auf perverser Art freute ich mich, endlich hier angekommen zu sein. Es erinnerte stark an die abgegrenzten Wohnregionen der schwarzen Afrikaner im  nordöstlichen Transvaal zu Zeiten der Apartheid, Ende der Achtziger: Eine einst gut asphaltierte Straße, die man nicht genügend pflegen konnte und so voller Schlaglöcher und abgebröckelten Rändern war, dass man oft Schlangenlinien fahren musste und beim Überholen oder Passieren vom Gegenverkehr höllisch aufpassen musste. Tempo 120 war vielerorts erlaubt, doch schwierig zu halten und oft konnte man nicht anders, als doch durch ein Schlagloch zu fahren und auf das Beste zu hoffen. Immerhin, das Autorauschen konnte ich mit einer Auswahl genau zweier Radiostationen ausblenden: beide in der Bantusprache aber oft mit angenehmer Soul und RnB-Musik.
    Alles, was der Mensch dort als Nutztier hält: Rinder, Ziegen, Pferde, Esel, Hühner hält sich in Straßennähe auf und läuft behäbig hinüber, wenn es den scheinbar herrenlosen Tieren so passt. Mehr als einmal musste ich stark in die Eisen treten, wenn das hektische Hupen den Weg nicht frei machte. Der Boden war indes von dem ganzen Nutzvieh an vielen Stellen komplett kahl gefressen – zurück blieben nur der feine Sand und große, knorrige und oft tote Bäume. Die Behausungen der Menschen, die einem wie überall freundlich am Straßenrand zuwinken oder zu johlen, in Gruppen Mitfahrgelegenheiten suchen oder auf mit Holz und ähnlichem beladene Eselskarren unterwegs sind, gleichen denen in Namibia doch sehen sie irgendwie staubiger und abgenutzter aus. Überall scheint es jedoch zumindest Abwasserkanäle oder –Tanks zu geben, durch deren Belüftung man hin und wieder auch einen eher unangenehmen Geruch wahrnimmt. Die Orte entlang des Weges bestehen zudem jeweils aus wenig mehr als eine weit gestreute Ansammlung jener Hütten, mit hier und da ein kleines Geschäft oder ein Büro. Dazwischen befinden sich unregelmäßig mittelgroße Maisfelder, die immer mit dicken Baumstämmen und Draht gesichert sind. In den Ortschaften ist die Geschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer begrenzt, doch auch

Weitere Kostenlose Bücher