AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

letztendlich wohl immer noch in Lukas verknallt, etc, etc.
     
    Ich verstehe es wirklich nicht. Aber ich hätte ihm nicht treu bleiben können und wollte es beenden ehe ich ihn wirklich weh tun würde. Er möchte mich erst mal nicht mehr sehen. Tolle Episode. Zufall oder Schicksal? Gestern Nacht um zwei rief mich Lukas (!!) an. Wie geht’s dem kleinen Tommy denn? Jetzt wieder gut.
     
    1. Mai 2001
    Syphilis: das ist die tolle Sache, die ich mir irgendwann in den letzten 2 Monaten eingefangen habe. Heute geht’s mir endlich wieder gut, die vergangenen Wochen waren dafür ziemlich negativ. Allmählich entdeckte ich an meinen ganzen Körper einen hässlichen Ausschlag, der mich aber nicht großartig störte. Eine leichte Hautallergie, dachte ich. Der große S wäre mir im Traum nicht eingefallen. Doch dann ging ich zum Doc in der Uniklinik und er grinste nur wissend (nachdem er endlich, nach drei Stunden, auf Krücken herein spaziert kam). Das Blutbild bestätigte es. Also drei Wochen keinen Sex und täglich zum Doc für eine Hammer-Penicillin-Spritze!
     
    Übrigens dachte ich zeitweise, meine Müdigkeit und Kopfschmerzen würden am Wetter liegen, doch waren diese nur Symptome des großen S! Sonst nichts! Auch keinen Hirntumor! [Früh genug erkannt und nochmals glimpflich davon gekommen]. Ich hatte den Ausschlag schon, als ich an zwei Tagen jeweils am Weihen Sex hatte. Einer der Opfer war Thomas, 33, kräftig, ergraut aber sehr, sehr nett. Ich warnte ihn natürlich gleich vor der S. und er wusste es zu schätzen. Vor kurzem erzählte ich ihn dann meine ganze Lebensgeschichte (auch von der SACHE!) und meine Sorgen um Kevin, etc, etc. Er kann schon sehr gut zuhören und es tat gut, dies alles einmal los zu werden.
     
    Alles schön und gut. Der wahre Grund, weshalb ich wieder zur Feder greife: Lukas!! Wenn er endlich wieder einmal anruft, freut und bewegt sich der Tommy. Das geschah gestern Abend. Er bat zum Tanz in den Mai auf der Schaafenstraße. Ich sofort hin. Vom Clique zum “Huber” und wieder zurück – ich Depp fand ihn nicht. Egal, ab nächste Woche ist er endlich wieder permanent im Rheinland.
    Heute rief er mich erneut an und wir redeten ungefähr eine halbe Stunde – nachdem ich zuvor zwanzig Kilometer Inline gefahren war, war ich sehr empfänglich! – und ich erzählte ihn sogar vom großen S. Die Gedanken an diesen wunderschönen Jungen lassen mich einfach nicht in Ruhe. Nächste Woche sehen wir weiter (zitter...).
     
    22. Mai 2001
    Wenig überraschend meldete er sich dann doch nicht mehr. Die Zeit ging vorbei und ich konzentrierte mich aufs Wesentliche. Täglich in die Uniklinik zum Spritzen (vergangenen Sonntag hatte ich GSD die letzte!). Die schriftliche Prüfung letzte Woche (denke ich…) ganz gut bestanden. Hin und wieder sich am Weiher Sonnen und… Bewerbungen, Vorstellungsgespräche (das Erste bei Air Berlin war eher katastrophal – nie würde ich mir diese Tätigkeit antun), zwischendurch Arbeit.
     
    Heute ging ich dann erneut zur Hügel am Weiher um mich zu sonnen und etwas für die praktische Prüfung (morgen!!) zu lernen. War nix! Denn Lukas lag mit seinem Kumpel Kai dort auf dem Rasen. Nachdem wir uns aus der Ferne zunächst nicht erkannten, unterhielten wir uns eher angestrengt. Ich konnte meine Augen trotzdem nicht von seiner süßen Gestalt trennen. Ich wollte neben ihn liegen bleiben und hoffte auf ein ganz kleines Zeichen der Zuneigung, Nichts geschah und ich war bald von der Maisonne verbrannt als er dann endlich ging. Selbst war ich natürlich zu schüchtern, nach Alledem nun noch irgendwelche Moves zu machen!
     
    Entweder bedeute ich ihn nichts, oder auch so viel wie er mich, so, dass er auch nicht aus den Startlöchern kommt [oder ich habe ihn endgültig abgeschreckt]. The plot thickens.
     
    02. Juni 2001
    Am Tag nach meinem letzten Eintrag habe ich dann endlich die „praktische Prüfung“ in einem gediegenen Tagungshotel in Bensberg abgelegt. Trotz immenser Nervosität schaffte ich es mit einer 2 (85 Punkte) zu bestehen und damit den Mädels aus meinem Hotel beide weit hinter mir zu lassen.
    Nebenbei habe ich mir einen Job als Agent im Callcenter besorgt; der Vertrag ist schon unterschrieben. Alle haben versucht, mich davon abzuraten, doch keiner von ihnen weiß von der Sache und, dass daher eine sitzende Tätigkeit vielleicht besser für mich sein wird. Ich bin nicht krank, aber will es auch nicht werden.
     
    Ein Lichtpunkt in meiner Existenz ist zunächst die