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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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15 Uhr am Hauptbahnhof und nahm die S-Bahn nach Langenfeld zu meinem Baby. Es gab schönes Wetter und wir gingen Hand in Hand im Wald spazieren. Ich wurde schon ganz verrückt nachdem wir uns dort lange geküsst und geliebkost hatten! Ich will ihn nur nicht überfordern aber ich versuche ihn ansatzweise meinen Gefühlen klar zu machen. Ich glaube, ich verliebe mich und das sagte ich ihn auch. Es war ein schöner Spaziergang und wir hatten insgesamt viel Spaß miteinander.
    Danach hingen wir in sein Zimmer herum und… hörten Musik (HIM), etc. Freitag wird er mich besuchen! Wie schon früher gesagt – mal sehen. (Ich muss ihn noch von der Sache erzählen!)
     
     
    04. April 2001
     
    Ich bin offiziell wieder vergeben! Mein Wildwein, mein Bruno hat mein Herz erobert und seit gestern sind wir ein Paar. Er weckt auf zärtliche Art meine junge, spaßige Fraktion – Wenn ich mit ihn nicht lache, bis alles wehtut, habe ich ein dämliches, vernarrtes Grinsen auf dem Antlitz während ich traumverloren in seine tiefbraune, wunderschöne Augen schaue. Ich liebe ihn dafür – ja, es geht halt immer schnell bei mir – und gestand es ihn gestern in seinem Zimmer in Langenfeld. Und er liebt mich auch.
     
    Unsere Liebe ist aber noch ganz jung – sie muss sicher noch wachsen und reifen. Zuerst war ich mir nicht sicher, was ich für meinen Wildwein empfinde. Doch er gibt mir so unendlich viel: Eine Seite meines Lebens, die ich schon für beerdigt gehalten hatte. Gestern hatten wir Spaß dabei, im Halbdunkeln auf einem alten Bahndamm zu gehen und uns Händchen haltend die Lichter des Tals anzuschauen. Dann nahm er mich in der Schwebebahn mit – ein interessantes Erlebnis, umso schöner mit meinen Wildwein.
     
    Das war gestern. Freitagabend war weitaus schwieriger. Am Nachmittag holte ich ihn am Kölner Hauptbahnhof ab und wir machten eine kleine City-Tour. Bei mir angekommen, fielen wir sofort übereinander her und kamen zum ersten Mal – und überhaupt – gemeinsam zum Orgasmus. Danach kochten wir zusammen in die Kellerküche einem tollen Hähnchen-Süß-Sauer-Scharf mit viel Gemüse und Reis (aber keine Ananas, denn Obst verträgt der Wildwein nicht).
     
    Danach musste ich ihn die schwere Sache gestehen und erklären [mein HIV]. Gut, dass er saß. Seine Augen verdoppelten sich, sein Herz raste offenbar vor Schock. Das allein tat mir schon schrecklich leid, aber es war unbedingt nötig. Natürlich hat es noch keine Penetration gegeben also war er sicher. Ich liebe ihn auch deshalb, weil er hart versucht, die Sache zu verarbeiten und mich trotzdem liebt, wie er sagt. Ich werde mir diesmal mehr Mühe geben müssen. Dieses wunderschöne Wesen zu verletzten wäre einfach nur unverantwortlich. Also wird mein Treffen nachher im Club „Neuchatel“ mit Markus (!) rein platonisch. Ein neues Blatt? Wir werden’s sehen!
     
    12. April 2001
     
    Und wir sahen’s. Davon abgesehen, dass ich mich in dieser Woche bei zwei ganz verschiedenen Firmen bewarb, ging ich durch eine schwere Zeit. Ich hatte mir etwas vorgemacht und musste es zu meiner Trauer entdecken und berichtigen [bevor es zu spät war].
     
    Freitagnachmittag kam Wildwein zu mir. Er sollte das ganze Wochenende lang bei mir bleiben. Wir aßen Pizza und Feldsalat und tranken nachher, mit Kevin, umsonst Bier im „TransFert“. Von Mitternacht bis 3 Uhr waren wir dann auf der „Popcorn“-Party und hatten einen riesen-Spaß. Am nächsten Morgen schmusten wir stundenlang, waren stundenlang im Wallraf-Richartz-Museum und stundenlang in grünen Gürtel spazieren. Alles war in Butter.
     
    Ich kaufte mir eine „Stadt-Anzeiger“ und versuchte, mir in verschiedenen Berufen eine Zukunft vorzustellen. Leider (oder auch nicht) stellte ich mir auch über eine Zukunft mit Wildwein vor. Ich zweifelte… am Sonntag schickte ich Wildwein (mit dem Kosenamen war er indes etwas überfordert) früh nach Hause. Dann beging ich etwas Schreckliches: Ich schrieb ihn einen Brief, in den ich, gelinde gesagt, meine Zweifel zum Ausdruck brachte. Ich warf ihn in die Post und wartete.
     
    Am Dienstag rief er mich an. Er hatte meinen Brief bekommen und war verwirrt und unglücklich. Wir diskutierten stundenlang. Ich weinte offen am Telefon, als mir klar wurde, dass ich ihn weh getan hatte. Aber ich folgte mein Gefühl und machte ihn klar, dass es zwischen uns nicht funktionieren würde. Wir waren zu verschieden, ich brauchte meine Freiheit, etc, etc. Ich verstehe es selbst nicht; Ich bin

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