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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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my soul
    You ask if I’ ll grow to be a wise man when I ask if I’ll grow old
    You ask me if I’ve known love and what it’s like to sing songs in the rain
    Well, I‘ve seen love come, I’ve seen it shot down, I’ve seen it die in vain
     
    -Chivhu-
    Nachdem ich das Höhepunkt meiner Reise und sicherlich Zimbabwes erlebt hatte, trieb es mich, das Land der Ungleichheiten schnellstens zu verlassen. Ich wollte nach Mozambique – an der warmen Küste des indischen Ozeans. Um dieses Ziel zu erreichen, musste ich Zimbabwe einmal vom Nordwesten bis ins äußere Osten komplett durchqueren. Dies hatte ich mich also als Ziel gesetzt, als ich recht früh am Morgen aus dem Ort Victoria Falls aufbrach. Es sollte eine Reise der Unwegsamkeit werden, doch was genau hatte ich erwartet? Wie immer begab ich mich völlig ahnungslos ins Ungewisse.
    Recht kurz nach Verlassen der Ortsgrenze tappte ich in die zweite Polizeifalle meines Aufenthaltes in diesem Land, wo einem an den Hauptstraßen Polizisten gefühlt alle fünfzig Kilometer anhielten. Wie immer und überall wollte man Führerschein und Quittung der Wegessteuer sehen. Die Reflektor streifen waren säuberlich angebracht also dachte ich, alles sei nun sicher in Ordnung. „Do you have a fire extinguisher? “ – „Good question, do I need one? “. Offenbar muss laut Gesetz in jedem Fahrzeug einen Feuerlöscher mitgeführt werden. Ich gestand, nichts davon gewusst zu haben – man hätte es mir auch längst gesagt haben können – und zahlte nur Äußerlich lächelnd das 10 USD-Knöllchen. Im nächsten Ort Hwange, am gleichnamigen Nationalpark, ging ich dann auf die Suche und musste feststellen, dass man den Leuten nur hochwertige Feuerlöscher andreht und ihnen dafür 25 bis 30 USD aus der Tasche knöpft. Ich kaufte, zähneknirschend, und fühlte mich fortan um so sicherer da ich nun vor Feuer geschützt war. Die Landschaft am Wegesrand war übrigens von großer Schönheit: hügelig und überall dicht mit riesigen Bäumen sowie Baobabs bewaldet.
     

     
    Kortpad is dikwels langpad – das stimmte auch diesmal wieder. Da die Hauptstraße nur über Bulawayo führt und ich weder auf dieser Metropole noch der Hauptstadt Harare Lust hatte, nahm ich ab Lupane eine fast schon verhängnisvolle Abkürzung. „Are these roads good?“ hatte ich mich zuvor bei den allzu freundlichen Polizisten erkundigt. Man versicherte mir, sie seien im besten Zustand. Bislang hatte ich in der Tat nur nahezu exzellente Straßen befahren, soviel musste ich der Regierung Mugabes zugestehen. Doch was mich ab Lupane beim Verlassen der Hauptstraße erwartete, erschütterte mich und meinem Bakkie gleichermaßen stark. Zunächst war die Straße immerhin, wie als Zugeständnis, in der Mitte asphaltiert, breit genug für ein Fahrzeug. Beim Passieren des Gegenverkehrs wich man eben kurz auf der sandigen Schulter aus. Tempo achtzig war kein Problem. Dann jedoch verwandelte sich die Piste in einen einzigen Sandhaufen, der seit Jahren keinen Grader mehr gesehen hatte, wenn überhaupt jemals. Ich war schon zu weit ins Hinterland gefahren um nun Kehrt zu machen und preschte mich durch.
    An vielen Stellen hätte ich tatsächlich Angst gehabt, an zu halten denn dort wäre nur ein 4x4-Fahrzeug wieder herausgekommen. Zwei tiefe Spuren fraßen sich durchs Sand und Schotter und in der Mitte war ein so hoher Haufen, dass dieser des Öfteren knirschend meinem Fahrzeugboden berührte. Schlaglöchern gab es auch zuhauf und ein schnelleres Vorankommen als mit Tempo 60 war nicht möglich. Nach einigen Kilometern kam dann Besserung: Die Piste, mal grau, rot oder gelb gefärbt je nach Erdschicht, wurde flach und gerade und ich versuchte es wie in Namibia mit Tempo einhundert. Dies ging eine ganze Weile gut, bis ich in fünfzig Metern Entfernung plötzlich einen Jungen sah, der hektisch winkte. Ich hatte es aufgegeben, Anhaltern mit zu nehmen denn in den allermeisten Fällen waren sie entweder in Grüppchen unterwegs oder, wenn man Einzelnen mitnahm, wollte einem noch Geld für die Weiterreise abknüpfen. Ich fuhr also ungebremst weiter und sah die tiefe Schlucht nicht, die sich dort mitten im Weg befand.
    Mit einem lauten Ramms! wobei alles im Inneren umherflog, schob sich das Auto durch die tiefe Welle und machte dabei einigen Sprüngen, die in etwa einem Monster Truck sehr lustig gewesen wären. Als mein Auto, immer noch weiter rollend, jedoch aufsetzte und ich die Kupplung trat und kräftig gegenlenkte, stiegen auf

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