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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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nur vom Sex am gelegentlichen Sonntagabend zehren und begann an meinen freien Tagen wieder, einen Bekanntenkreis im Netz zu pflegen und live regelmäßig zu besuchen. Ich war immer ein gern gesehener Gast der die unterschiedlichsten Bedürfnisse befriedigen konnte, während ich dabei meiner Sehnsucht nach Intimität zeitweise stillte und den gelegentlichen kleinen Kick genießen konnte. Natürlich war es ein Fehler, alledem hinter dem Rücken meines immerzu treuen Partners zu tun, doch ich war nie besonders gut darin, meinen geheimen Wünschen zu unterdrücken. Davon kann man letztendlich krank und unglücklich werden. Ich war dagegen putzmunter, leistungsfähiger, mit kurzem Vollbart anziehender denn je und voller Selbstvertrauen.
     
    Patrick hatte öfter mit einem Mangel an Selbstvertrauen zu kämpfen und konnte recht eifersüchtig sein. Ich war jedoch immer noch kein Seelenklempner. Er fand dadurch, dass ich eine SMS an einem Liebhaber nicht sofort gelöscht hatte, heraus, dass ich “herum vögelte” und wir hatten einen (nennen wir es mal) Ehekrach. Es war vier Monate vor dem Ende unserer Beziehung, die uns beiden viel Gutes und Erfreuliches gebracht, aber letztendlich nicht vollends erfüllt hatte. Ich versuchte ihn davon zu überzeugen, dass Liebe, füreinander da sein und eine glückliche Partnerschaft führen einerseits und gelegentlichem, reinem Sex mit Anderen andererseits, unabhängig sein konnten und sich nicht beeinflussen mussten. Er war wenig dafür zu haben, würde es mir nicht nachtun und machte mir – verdient – viele Vorwürfe. Doch: the show went on.
     
    Im September schickte uns meine Schwester aus Südafrika, eine Einladung zu ihrer Hochzeit in einer schönen Kirche in einem entzückenden Ort in der Western Cape Provinz, nahe dem Wohnsitz meiner Eltern. Sie war bereits einmal verheiratet und geschieden und lebte nun seit vier Jahren in wilder Ehe mit einem neuen Mann und zwei Kindern. In der Woche vor Weihnachten sollte es stattfinden und Patricks Geschäft, das dann Hochsaison hatte, ließ es schlicht nicht zu, dass er mitfliegen konnte. Meine Arbeit kam in der Vorweihnachtszeit jedoch zum einzigen Mal jährlich fast zum Erliegen, außerdem würde ein mittlerweile großes und (meist von mir) prima geschultes Team alles, was anfiel, locker auffangen können. Ich hatte mittlerweile immer das nötige Geld für eine kurzfristige Reise auf dem Konto, nahm die Einladung nach zwei Tagen an und hatte nach einer Woche bereits das Flugticket für meine alleinige, zehntägige Reise zur Trauung und Weihnachten in Südafrika. Es würde das erste Mal seit fast sechzehn Jahren sein, dass ich das Fest mit der Familie dort würde verbringen können. Da in Südafrika zu der Zeit Sommerferien und Hochsaison herrschen hatte ich es immer vermieden, dann dorthin zu reisen.
     
    Vorher wurde mir noch eine hochrangige Ehre in der Firma zuteil. Es war auf der jährlichen Weihnachtsfeier, die ausnahmslos prunkvoll an einem besonderen Ort, mit Wein, gutem Buffet, Tanz und im Evening Dress stattfand. In diesem Jahr waren an die fünfhundert Mitstreiter in einer besonders geräumigen, modernen aber stimmungsvollen Halle eingeladen. Der Begrüßungs-Prosecco allein wurde schon mehrmals nachgefüllt, vom Wein an den festlich geschmückten Tafeln ganz zu schweigen. Das Essen war hervorragend, die Stimmung locker und entspannt und ich war bereits nach kurzer Zeit mehr als ein wenig betrunken. Dann kamen die Dankesreden der Geschäftsführer, bei denen ich noch einigermaßen aufmerksam zuhörte.
     
    Dann begannen die Preisverleihungen, bei denen ich ein wenig das Interesse verlor, denn nur selten hatte jemand aus unserer Abteilung es geschafft, etwas zu gewinnen. Fünf verschiedene Preise wurden für den Besten der Firma verliehen. Es wurden immer drei Nominierte aufgerufen, deren Triumphen aufgezählt und dann gleich den Gewinner bekannt gegeben, der dann durch ausgiebigem Applaus gefeiert wurde. Dann hörte ich, erst nachdem mich alle am Tisch zu nickten, meinem Namen als Nominierten in der Kategorie “Best Colleague” – einer der immer mit Rat und Tat für Allen da war, sich besonders gut – auch zwischenmenschlich - auskennt, und so weiter und so weiter. Nominiert waren auch zwei Kolleginnen mit besonders gutem Ruf und ich begab mich, ziemlich eingeschüchtert, errötet und etwas schwankend, vor der versammelten Mannschaft nach vorne.
     
    Als ich dort ankam hieß es dann bereits: “and the winner is:

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