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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Aufprall auf den Boden.
    Carlos schlug mit den Beinen voran auf dem Waldgrund auf. Im ersten Moment war er dankbar, dass der Fall endlich vorbei war und dankbar für die Ruhe, die nun eintrat. Der Schmerz war gar nicht mehr unangenehm, genau genommen war es Carlos vollkommen egal, dass er verletzt war, er würde sich nun endlich ausruhen und schlafen können.
    „... Carlos, sag doch endlich was. CARLOS!“
    Da waren wieder diese Stimmen. Kannte er sie? Das war schon möglich, aber es war so angenehm, noch etwas liegen zu bleiben. Eine wohlige Wärme stieg in ihm auf und ließ ihn noch tiefer versinken.
    „LEUTNANT RODRIGUEZ, wenn sie sich nicht sofort melden, hänge ich ihnen ein Disziplinarverfahren an den Hals, von dem sie sich nie wieder erholen werden“, schrie eine Stimme.
    Dunkle Erinnerungen zogen durch Carlos’ Gedanken. Ah jeh, das durfte er sich nicht erlauben. Ein Diszi! Nicht er! Was sollte seine Familie bloß denken?
    „CARLOS!“
    Langsam rappelte er sich hoch. Es war so schön, doch er durfte nicht länger liegen bleiben.
    „... ich bin ja schon da. Ich bin hier, Sir.“
    „Carlos! Wie geht’s dir? Ich dachte schon - ich bin so froh, dich zu hören“, rief Mika.
    Langsam wurden Carlos’ Gedanken klarer.
    „Oh, Mika... hey Eleeya, ja... ich... bin noch da. Macht euch... um mich keine Gedanken, mir geht es gut. Touchdown, the Eagle has landet“, versuchte Carlos zu scherzen.
    „Ja, allerdings, wir haben jeden Rumms über dein Mikro mitbekommen.“
    Mika versuchte, betont locker zu wirken.
    „Zum Glück hatte ich das tolle Outfit von unserem Langohr.“
    Eleeya unterbrach die Verbindung zu Carlos und sagte zu Mika:
    „Carlos’ Anzug war schon sehr stark beschädigt und hatte sehr viel Energie verloren. Ich bekam noch mit, dass sich die Hauptsysteme des Anzugs bereits während des Falls ausgeschaltet hatten. Carlos hat ein sehr starkes Schmerzmittel erhalten, es wird aber nicht lange anhalten.“
    „Hey Carlos“, sagte Eleeya. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. War das letzte, was Carlos zu ihr gesagt hatte, eine Auswirkung des Schmerzmittels? Doch wenn sie genau darüber nachdachte, wurden ihr nun nachträglich verschiedene Situationen bewusst, über die sie sich keine Gedanken gemacht hatte.
    Da war manchmal dieser seltsame Blick bei Carlos. Sie dachte immer nur, er würde sie kritisch mustern, weil sie so viele Fehler machte.
    Und dann sein Abstand zu ihr. Ja, oft hatte sie den Eindruck, dass er sie ganz eindeutig mied.
    „Hey Eleeya“, säuselte Carlos. Er spürte immer noch eine Benommenheit, doch seine Gedanken wurden klarer. „Ich... wäre gerne bei dir.”
    „Carlos, wir werden dir gleich zu Hilfe kommen. Was fühlst du im Augenblick? Wie geht es dir?“
    Carlos versuchte, sich auf die Arme zu stemmen, doch irgendwie klappte sein rechter Arm immer wieder weg.
    „Ich... ich sehe nichts mehr. Ich kann mich an die Explosion erinnern. Ich weiß nur noch, wie ich zu mir kam und erkannte, dass die Schutzstarre aktiv war. Und irgendwann schlug ich in den Wald ein. Warum bin ich nicht bei euch?“
    „Carlos“, begann Eleeya mit sanfter Stimme, „der Schutzschild des Typhoon konnte dich vor der Explosion nicht mehr ausreichend schützen.“
    Eleeyas Stimme wurde stockender, doch das fiel Carlos nicht auf.
    „Große Teile des... Typhoon wurden zerstört. Der vordere Bereich des Cockpits begann sich aufzulösen. Ich musste deinen Notausstieg einleiten, sonst hätte dich die Explosion miterfasst. Carlos, kannst du aufstehen?“
    „Ich weiß nicht, nein, ich spüre kaum meine Beine“, kicherte Carlos, „aber das macht nichts, denn vom Rest merke ich auch ziemlich wenig, ich fühle mich aber wohl, alles ist so leicht.“
    Carlos erinnerte sich, dass er sich schon einmal ähnlich gefühlt hatte, als er damals mit seinen Freunden die Zelttour in die Sierras unternommen hatte.
    „Sag mal, hat mir der Anzug so etwas Ähnliches wie Meskalin verabreicht?“ ächzte Carlos bei dem Versuch, sich aufzusetzen.
    „Kaum ist der Kerl wieder einigermaßen bei sich, hat er schon wieder nur Drogen im Sinn. Eleeya, wie weit sind wir voneinander entfernt? Kann Carlos uns auf halbem Weg entgegenkommen, wenn er sich fit genug fühlt? Umso schneller kommt er dann nämlich an neuen Stoff dran. Wenn er weiß, das er so was bei uns kriegt, ist er nämlich unglaublich zäh, weißt du?“
    Carlos musste lachen. Eleeya unterbrach abermals die Verbindung, sodass Carlos nichts hörte.
    „Mika, wir

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