Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
Vom Netzwerk:
mit.
    Nach wie vor befand sich die Spitze des Schutzschildes einen Meter unter den Füssen, doch nun erinnerte der Schild an einen nach unten gerichteten Regenschirm.
    „ELEEYA...“, rief Carlos nochmals.
    Plötzlich mischte sich in die Geräusche der Luftturbulenzen ein Rauschen.
    Jetzt nochmals, ein Knistern, verbunden mit einem Rauschen. Stille. Wieder ein Knistern, doch diesmal waren ganz eindeutig Bruchstücke einer Stimme zu hören.
    „...oo? A...as.”
    „Eleeya, bist du das? Hörst du mich?“
    „Chr..aa,...arlos,... Ionenwolke... zu stark,... wird besser. Rede mit mir, damit... deine Lage messen...!“
    „ELEEYA! Ich bin so froh, dass Ihr am Leben seid. Was ist geschehen? Ist Mika was passiert? Sag, geht es ihm gut?“
    „Ja, Mika... gut. Bitte rede weiter,... wissen... nicht genau, wo du...”
    „Wahrscheinlich irgendwo unter euch. Eleeya, ich muss dir was sagen. Hörst du mir zu?“
    „Carlos, wir befinden uns nicht über dir. Der... Typhoon... ist sehr stark beschädigt worden. Mika... Notlandung in der Polarregion... Carlos, ich glaube,... feststellen, wo... Anzug dich runterbringt. Wir... Hilfe kommen.“
    „Was meinst du damit, dass der Anzug mich runterbringt? Ich schlage sehr wahrscheinlich hier irgendwo ungebremst ein!“
    Carlos versuchte, besonders komisch zu wirken, doch keiner lachte.
    „Nein... lässt der Anzug nicht zu“, sagte Eleeya.
    Wie zur Bestätigung merkte Carlos deutlich, dass er langsamer wurde. Der Schirm hatte inzwischen einen Durchmesser von zehn Metern.
    „Eleeya“, Carlos’ Stimme war sehr leise geworden.
    „Ja?“
    „Eleeya, ich muss dir was sagen.“
    Der Schutzschild bildete nun eine flache Schale, in dessen Mitte der Anzug mit überkreuzten Armen schwebte, und hatte ihn auf unter fünf Meter in der Sekunde abgebremst, als der Warnsensor des Anzugs eine Warntons von sich gab und damit meldete, dass der Anzug nur noch wenige Sekunden mit Energie versorgt werden konnte. Nur noch vierhundert Meter trennten ihn vom Dschungeldach.
    „Eleeya, ich habe schon befürchtet, ich hätte dich verloren. Ich möchte dich nie verlieren. Ich weiß... da ist Mika. Er kann sich sehr glücklich schätzen!“
    Es entstand eine kurze Pause.
    „Eleeya..., mir ist schon klar, was mit mir passiert ist. Wenn es auch nur annähernd stimmt, was ich mir vorstelle, leuchte ich nicht nur im Dunkeln.“
    Carlos gelang ein kurzes Lachen, wurde aber direkt von einem Hustenreiz unterbrochen.
    Nur noch zweihundert Meter trennten den Schirm von den oberen Wipfeln des fremden Waldes.
    „Ich habe bestimmt nicht mehr all zu viel Gelegenheit, wenn ich es nicht jetzt tue.“
    „Ich verstehe dich nicht ganz. Was meinst du?“
    Carlos musste schlucken. Ein Brennen hatte sich in seinem Magen ausgebreitet.
    Carlos’ Kehle wurde trocken.
    „Eleeya..., ich liebe dich!“
    Wieder entstand eine Pause.
    Das Toben der Luftmassen hatte sich so weit reduziert, dass nur noch ein Pfeifen zuhören war, als der Schutzschirm in das Dach des Waldes einschlug.
    Zweige und Äste zersplitterten, als das Schild die oberste Schicht des Dschungels durchschlug. Mit letzten Energiereserven formte sich der Teller in eine Kugel, um das Durchbrechen durch die Äste zu dämpfen. Carlos stöhnte auf, als das schwächer werdende Dämpfungsfeld die Schläge nicht mehr ausreichend filtern konnte.
    Die durchschnittliche Höhe der Baumriesen betrug mehrere hundert Meter. Armdicke Äste wurden von der fallenden Kugel abgeschlagen. Immer häufiger prallte das Schutzfeld auf Äste mit einem Durchmesser von einem Meter und mehr, wodurch Carlos wie eine riesige Flipperkugel hin und her geschleudert wurde.
    Der Warnsummer gab einen langen Ton von sich, dann erlosch das Schutzfeld.
    Mit letzter Energie verflüssigten sich der Helm und die Handschuhe und flossen zurück in ihr Reservoir. Gleichzeitig setzte die Schutzstarre aus und der Anzug nahm seine flexible Form an. Mit letzter Energie verabreichte der Anzug den Rest des Schmerzmittels.
    Carlos spürte, dass etwas Gewaltiges gegen den Rücken schlug. Dann knallte etwas mit brachialer Gewalt gegen seinen rechten Arm, er hörte ein hässliches Splittern und spürte gleichzeitig im Oberarm einen Schmerz, der ihm fast das Bewusstsein raubte.
    Er ahnte, wie sein Arm aussah, und dass nur die vom Anzug verabreichten Opiate den gewaltigen Schmerz abhielten.
    Wieder knallte ein Ast gegen seinen rechten Arm, anschließend folgten hunderte peitschenähnlicher Hiebe, doch am schlimmsten war der

Weitere Kostenlose Bücher