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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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Augenhöhlen und hat sich dort irgendwie mit meinen Sehnerven verbunden. Mit einem Mal, gerade eben, wurden die Konturen einiger nahen Objekte deutlich. Stell dir vor, obwohl ich eigentlich nichts mehr sehen kann, erkenne ich unterschiedliche Farben, und... ooh... jetzt, gerade in diesem Moment zeichnen sich sogar die groben Umrisse der Bäume ab. Es ist phantastisch. Als ob das Helmdisplay alles geradewegs in mein Gehirn schickt. Es ist direkt da, so scharf, so klar, alles ist so leuchtend... und dann die tollen Farben...“
    „He, Kumpel, du bist ganz sicher, dass du nicht schon mal in einem Coffeeshop warst?“
    Mika war froh, wenn er Carlos die nächsten Minuten so gut wie möglich ablenken konnte.
    „Klar doch, war ich, und zwar im Starbucks in Madrid, in der City, direkt an der Jacemetretzo. Toller Laden. Übrigens einer der Einzigen, die schon morgens um 7.00 Uhr auf haben.“
    „Nein, das habe ich eigentlich nicht gemeint“, grinste Mika.
    Plötzlich bemerkte er über sich ein Leuchten, trat unter dem Tragflügelstummel hervor und sah, dass von den Flügelspitzen das Leuchten hervorging.
    Die Sonde , schoss es ihm durch die Gedanken.
    „Carlos, du willst mir doch nicht erzählen, dass du schon morgens um Sieben Uhr freiwillig unterwegs warst.“
    Mika entfernte sich vom Typhoon, an dem das Elmsfeuer an den beiden Tragflächen stärker wurde.
    „Doch, na klar! Warum denn nicht?“, gab Carlos zurück. „Wir kamen gerade von einer Super-Party zurück, Alberto und ich. Und die Chicks wollten noch nicht ins Bett. Sie wären ja so aufgedreht nach dieser Mords-Party. Und sie haben unbedingt gewollt, dass wir mitkommen - aber stell dir vor, die sagten sie hätten keinen Kaffee daheim. Kannst du dir das vorstellen? Keinen Kaffee - ja, also dann haben Alberto und ich...“
    „Carlos, du bist und bleibst so ein Aufschneider! Für einen Moment noch hätte ich dir die Story fast abgekauft, bis das mit dem Super Gigolo kam.“
    „Hey, hey, Mika, das war bei der Firmung meiner Nichte, und die beiden Chicks waren meine Mutter und meine Schwester“, empörte sich Carlos. „Ja, was denkst du denn eigentlich von mir? Meinst du denn...”
    „Ist ja schon gut, Carlos“, feixte Mika. „Passt schon, ist OK, Carlos. Übrigens, hör zu, Eleeya ist dabei, die Sonde zu starten.“
    Mika war inzwischen fast einhundert Meter vom Typhoon entfernt, als die flackernde Leuchterscheinung sich in bestimmten Bereichen zu verdichten begann.
    Es sah aus, als ob sich nun mehrere Lichtgestalten zu einer Art Tanz versammelt hätten. In einem Abstand von etwa vierzig Metern begannen sie, sich um das Wrack herum zu bewegen, gleichzeitig wurde das Brausen des Sturms von einem an- und abschwellenden Dröhnen begleitet.
    „Was ist das für ein Gesang bei dir“, wollte Carlos plötzlich wissen. Die Leuchtgestalten bewegten sich immer schneller umeinander und verkleinerten damit auch ihren Abstand zum Typhoon.
    „Wie schon gesagt, Eleeya ist gerade dabei, die Sonde zu erstellen. Du kannst dir ja vorstellen, dass sie dabei immer gerne versucht, eine Show abzuziehen“, versuchte Mika, Carlos abzulenken.
    „Im Moment schwirren mehrere hundert leuchtende Nebelfetzen um den Typhoon und bilden dabei so eine Art Kugelhülle, bestimmt fünfzig Meter im Durchmesser. Na ja, sieht schon toll aus!“
    Zu dem sehr tiefen Klang mischte sich nun ein hohes Säuseln. Carlos war immer noch überwältigt von den neuen Seheindrücken. Er versuchte sich die Situation vorzustellen, wie Eleeya die Sonde erstellte.
    Wie die Sonde aussah – und wie Eleeya aussah!
    Eleeya.
    Doch er nahm nur die Konturen der Bäume und Sträucher wahr, die in seiner nächsten Umgebung standen, dann mischten sich in das Bild die Umrisslinien eines Gesichtes - spitze Ohren zeichneten sich ab, dann verblasste das Bild wieder. Carlos fragte sich, ob das von ihm oder von dem Anzug ausgegangen war, als er Mika rufen hörte: „Carlos, die Kugel hat sich bis auf wenige Meter zusammengezogen.“
    Mika musste trotz des geschlossenen Helms sehr laut reden, um die Brausen des Sturmes und das heulende Toben der Sonde zu übertönen.
    „Carlos, das ist phantastisch. Die einzelnen Leuchterscheinungen im Innern haben sich zu einem flackernden Kern zusammengezogen. Das Ganze leuchtet blau-weiß.“
    Heftige Sturmböen umspielten den Typhoon und wirbelten haushohe Massen an Schnee und Eis auf, die den Typhoon verschwinden ließen.
    „Die Kugel steigt nun in die Höhe. Sie ist nur noch fast 5

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